Auch in diesem Jahr wurde der deutsche Karneval mit dem nötigen Ernst erledigt, der ihn einzigartig unter den bacchantischen Festen der Völker macht. Die Kostümfrage machte sogar die Hinzuziehung von Experten des Ministeriums für Frauen, Umwelt und Karneval unter der Leitung von Frau Dr. a. B. (auf Bewährung) Giffey notwendig, nachdem ein Streit ausgebrochen war über die Fragen: Gibt es Meerjungmänner? Und dürfen Superhelden Gewänder mit tuntigem Glitzerumhang tragen?
Beides wurde eindeutig mit „Ja“ beantwortet, Indianerkostüme hingegen sind unerwünscht, weil es „sogenannte Indianer“, so die Experten, – im Gegensatz zu Meerjungmännern – nie gegeben habe. Indianerehrenwort!
♦ Die überraschendste Verkleidung der Saison gelang übrigens dem bayerischen Ministerpräsidenten Söder, der am Aschermittwoch, an dem doch eigentlich alles vorbei sein sollte, als grüner Robert (Habeck) ging und auch genauso sprach „Ich bin nicht bereit, Europa Nationalisten, Populisten und Extremisten zu überlassen“. Weil die Stimmung dann doch eher Richtung SPD-Weihnachtsfeier abrutschte, will man im nächsten Jahr den Weißbierausschank eine Stunde früher öffnen, damit sich die CSUler ihren Söder vorab schöntrinken können, ganz gleich was er in der Bütt sagt.
♦ Leider ging der Faschingsscherz von Philip Amthor („Ich fordere leichtere Abschiebung in Maghreb-Staaten“) bei der starken Konkurrenz in diesem Jahr – „Klima-Greta ist Frau des Jahres“ oder „Muslime als CDU-Kanzler“ (Brinkhaus) – völlig unter.
♦ Präsident Frank-Walter wollte seiner Gattin wohl ein besonderes Geschenk zum „Tag der Frau“ (gibt’s jetzt in Nordkorea, Kuba und Berlin) machen, und ihr dieses Jahr mal nicht beim Frühjahrsputz mit seiner Pingeligkeit auf die Nerven gehen. Also absentierte er sich weise zu Klima-Schulschwänzern in Neumünster. Dort warb er bei den Schülern und ihren Lehrern für die Klimaschutzpartei SPD, für die es bereits „fünf vor zwölf“ sei, weshalb ja extra das Wahlrecht ab 16 eingeführt werden soll. Er versprach im Gegenzug für die Stimmen der Kinder die dauerhafte Beibehaltung der Vier-Tage-Woche bei vollem Notenausgleich. Hat Frank-Walter, der Scheinheilige, seiner Frau gesagt, dass er wegen der Umweltbilanz acht Mädels mit auf die Reise in dem Privatflugzeug nahm?
♦ Gähnende Leere beim Genfer Autosalon, das blanke Elend wird bei der IAA in Frankfurt erwartet. Wer mag schon Autos sehen, die man nicht fahren, und von denen man nicht träumen will? Mit ihrem Elektrowahn haben es diese Polit-Ludolfs bald geschafft, dass aus Deutschland ein riesiger Auto-Schrottplatz wird.
♦ Bei VW wundert sich die Konzernleitung, dass es Zoff mit der Gewerkschaft gibt, bloß weil 7.000 Stellen in Deutschland gestrichen werden sollen. Tja, früher war das alles leichter, da wurden die Genossen mal eben auf Firmenkosten in den Puff nach Brasilien geflogen …
♦ Nur der Chronistenpflicht gehorchend müssen wir melden, dass es wieder mal Stromausfälle in Berlin gegeben hat, und zwar am Alexanderplatz und in Wilmersdorf. Für den Dauer-Blackout im Senat (und im Regierungsviertel) ist allerdings kein Stromausfall die Ursache.
♦ Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) ist beispielsweise schon seit Jahren kaum ein einziges Licht aufgegangen, im Gegenteil, er flackert von Gedanken zu Gedanken. Sein jüngster Geistesblitz: Geisel will heimkehrende IS-Mordbrenner in radikalen Moscheen unterbringen, deren Ansichten zwar „nicht vereinbar mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland sind“, die aber hoch und heilig versprochen hätten, zur Umsetzung ihrer Ziele keine Gewalt anwenden zu wollen. Den Gewaltpart können ja dann die heimgekehrten Mordbuben aus Syrien übernehmen.
Jedenfalls könnten auch Überlegungen wie Clangangster zu Polizisten auszubilden, die Berliner Feuerwehr in die Hände von vorbestraften Brandstiftern zu geben (wenn das richtige Parteibuch vorliegt), oder Dealer vom Görlitzer Park als Anti-Drogenbeauftragte des Senats in Schulen zu schicken aus dem Hause Geisel stammen. Die letzte Idee dürfte allerdings an den Dienstausfallforderungen der Gegenseite scheitern.
♦ Der geschätzte Kollege Josef Kraus hat eine Petition gestartet, um dem idiotischen Gendersprech mit seinen Gendersternchen und Zwangsdifferenzierungen („Liebe Idioten und Idiotinnen“) einen Riegel vorzuschieben. Obwohl schon einmal Sprachgauner diesen Trick anwandten („Liebe Volksgenossen und Volksgenossinnen“) müssen wir einwenden: Es war doch nicht alles schlecht! So würden wir gerne auf der Änderung von „Liebe Bürgerinnen und Bürger“ in „liebe Bürgende“ bestehen wollen, weil es einfach treffender ist.
♦ Der verhaltensauffällige Hamburger SPD-Abgeordnete Johannes Kahrs (218 Tweets pro Tag) hat seinen Amoklauf angekündigt für den Fall, dass Merkel nicht mehr Mutti bleiben sollte. Nein, nein, polterte der Trotzlöffel vom Panikorchester der SPD, keine andere Frau, und Annegret KraKa schon gar nicht, sei ein akzeptabler Ersatz. Der besorgte Kanzleramtsminister (und Anästhesist) Helge Braun schließt eine Erhöhung der Ritalin-Dosis nicht mehr aus.
♦ Die SPD startete ihren Wahlkampf der Phantasie mit dem Werbespruch „Europa ist die Antwort“. Und zwar die Antwort auf alles. Damit andere Meinungen, wie etwa die eines gewissen Douglas Adams, demzufolge die Antwort auf alles 42 ist, die Bürgenden gar nicht erst verunsichern können, soll mit Hilfe der EU das Internet schnell noch über das Urheberrecht an die Kette gelegt werden.
♦ Manfred Weber, der EU-Junker (Mitglied des CSU-Adels ohne Ritterschlag), steht im Falle des Artikels 13 verschlagen und trickreich an der Seite der Genossen, weshalb er auch deren Slogan „Europa ist alles“ ohne Urheberrechtsklage für seinen Wahlkampf verwenden darf.