Die Berichterstattung über Kultur und Gesellschaft kommt in dieser Kolumne leider oft viel zu kurz, deshalb beginnen wir heute mal mit den traurigen Zeilen „Ein Heranwachsender verschanzt sich in seinem Zimmer aus Überforderung durch die Gesellschaft“.
„Hä?“ wird nun mancher fragen, der mit der düsteren Seelenlage deutscher Kulturschaffender nicht so vertraut ist. Gelegenheitskonsumenten öffentlich-rechtlicher Kulturprogramme denken bei dem Satz vielleicht spontan an Berichte über die unter der Gesellschaft leidende Greta, bis die endlich zum „Klima“ fand.
Aber nein, dieser Satz warnt jeden, der sich einen entspannten, vielleicht sogar fröhlichen Feierabend machen will, besser umzuschalten, wenn der WDR-Film „1000 Arten Regen zu beschreiben“ demnächst im Staatsfunk läuft. Uns aber bietet er an dieser Stelle die Gelegenheit zu rufen: Es ist wieder Grimme-Preis!
♦ Für den Grimme-Preis wird alles nominiert, was schön traurig ist, aber Haltung und Namen hat im TV-Betrieb, etwa Joko & Klaas. Trotz aktueller Fake-Vorwürfe bei diversen Sendungsformaten erhielten die zwei Kulturschaffenden einen Grimme für „Joko und Klaas live – 15 Minuten“, weil sie dort „Aktivisten gegen Rechtsextremismus eine Plattform gaben“. Übrigens: Schon vor 10 Jahren haben die Veranstalter die überfälligen Konsequenzen aus ihrer historischen Verantwortung gezogen und beim Adolf-Grimme-Preis den Adolf gestrichen.
♦ Für besondere journalistische Leistungen wird auch Georg Restle Grimme-geehrt. Der gelernte Desinformatiker Restle betreibt bei „Monitor“ (WDR) seinen „werteorientierten Journalismus“, bei dem eine neutrale Haltung „nicht möglich und auch nicht wünschenswert“ ist, also quasi Propaganda. Logisch, dass da frische Fake-News-Vorwürfe am Grimme-Team und Restle abprallen.
♦ Eigentlich ist auch die Tagesschau preisverdächtig, allein schon für die technische Entwicklung. Da lauscht der Genosse Präsident Frank-Walter im Publikum aufmerksam einer Rede, die er gleichzeitig am Podium hält. Sie werden doch Frank-Walter, den Echten, nicht geklont haben?
♦ Aber nun Schluss mit Lustig! In Thüringen wurde Bodo Ramelow (SED) mit einer Mehrheit von 42 Stimmen (bei 85 abgegebenen!) zum Ministerpräsidenten gewählt. Gnädig nahm er die Entschuldigungen und Glückwünsche seines Vorgängers Liberallala Kemmerich entgegen und entließ ihn in die Bedeutungslosigkeit. Der frisch eingesetzte Super-Mario der CDU, ein gewisser Voigt, überbrachte dem neuen (wie vorvormaligen) Partei- und Staatsvorsitzenden einen opulenten Blumenstrauß und die Glückwünsche der Blockpartei. Und ihren besonderen Dank, denn SED-Chef Ramelow hatte die CDU zuvor „von ihrer Zusage entbunden“, ihm 4 Stimmen zu leihen, damit er bereits im ersten Wahlgang gewinnen könnte.
♦ Zur sozialistischen Krönung läuteten die drei katholischen Bischöfe aus Erfurt, Dresden-Meißen und Fulda überschwänglich ihre Wortglocken: Gut, dass Thüringen wieder einen Ministerpräsidenten hat!, frohlockten die frommen wie dummen Brüder – Thüringen war nie ohne!
♦ Bodos Partei, die bekanntlich immer recht hat, plante in Kassel, wie sie zukünftig bei gesellschaftlichen Grundsatzfragen noch besser „erfolgreich eingreifen“ könnte. Sozial und ökologisch. Beifall fand der Vorschlag einer jungen Kommunistin, „das ein Prozent Reiche“ zu erschießen. Im Moment neigt die Mehrheit aber wohl noch dem Gegenvorschlag von Parteichef Riexinger zu: „Wir erschießen sie nicht, wir setzen sie schon für nützliche Arbeit ein.“ Nur ein Witz? Das dachten die Literaturkritiker bei „Mein Kampf“ zunächst auch …
♦ Erdolf der Prächtige, Eroberer von Idlib (teilweise) und Vordenker des osmanischen Weltreichs mit alles, Erbauer von Drohnen, Panzern und Elektroautos, bemerkte beim Blick in seine Schatzkammern, dass diese fast leer sind. Daraufhin schickte der Sultan 13.000 Mann seiner Hilfstruppen aus Afghanistan, Iran und anderswo an die griechische Grenze, damit diese ihm als angebliche Syrer von der EU frisches Bargeld beschaffen sollten.
Weil unser Außen-Dilettant Heiko statt Bargeld für Erdolfs syrische Front zunächst nur „Mitgefühl mit unseren türkischen Partnern“ im Angebot hatte, versprach Süleyman, Erdolfs wütender Innenminister, mit den Worten „Das ist erst der Anfang!“, sofort 143.000 Invasoren an die griechische Grenze zu verlegen.
♦ Bundeskanzlerin Merkel beruhigte den Despoten vom Bosporus dann telefonisch mit allerlei Versprechungen, die nicht einmal das Bundespresseamt richtig wiedergeben konnte. Nur „Yapabiliriz” (Wir schaffen das) hat man wohl heraushören können.
♦ Apropos. So nebenbei kam raus, wie brav die Medien bislang die hingeworfenen Merkelschen Informationsknochen apportierten. So hatte das Bundespresseamt Journalisten schon beim letzten „Türkei-Deal“ aufgefordert, von einem „EU-Türkei-Abkommen“ zu sprechen und zu schreiben, da „Deal“ negativ klinge. Viele Pressebengels schrieben fortan was Merkels Sprecher diktierte! Dabei war der 6-Milliarden-Deal weder ein Deal, noch ein Abkommen, noch ein Pakt, sondern laut EU-Gerichtshof nur eine simple Presseerklärung. Oder einfach nur eine Betrugsnummer mit Syrer-Enkeltrick.
♦ Wer wissen will, was wirklich los ist, sollte statt auf Worte von Merkel, lieber der Auslandselite vertrauen: „Wenn diese Menschen, die teilweise auch gewaltbereit sind, am Ende nach Mitteleuropa durchkommen, wird es nicht bei den 13.000 bleiben. Dann werden es bald Hunderttausende und später vielleicht Millionen sein. Wir hätten am Ende dieselben Zustände wie im Jahr 2015.“ (Österreichs Kanzler Sebastian Kurz)
♦ Ein weiteres Feld bundesdeutschen Staatsversagens zeigt sich beim Coronavirus, der Spahnschen Grippe (Hadmut Danisch). Während in deutschen Apotheken Schutzmasken und andere Hilfsmittel fehlen, Macron solche für seine Franzosen beschlagnahmen ließ, verschenkte Heiko Maas, der Unfassbare, fast 8 Tonnen solchen Materials an China, hübsch verpackt in seine üblichen Plattitüden-Schleifchen („stehen fest an Chinas Seite“ und arbeiten „mit den chinesischen Behörden eng und vertrauensvoll zusammen“).
♦ Mit dem #Metoo und #Hetoo finden wir uns nicht mehr zurecht. Weinstein wird verknackt, Bill Clinton muss nur „Sorry, Monica Lewinsky, ich hatte Stress“ sagen, und die frommen Päderasten der Katholischen Kirche kommen mit einer Strafzahlung davon (5.000 bis 50.000 Euro).
♦ Der Eisbrecher „Polarstern“ ist bei seiner Erforschung des Klimawandels in der Arktis festgefroren. Das kannste auch nicht erfinden.
Lesen Sie Stephan Paetow auch auf
https://www.spaet-nachrichten.de/