Das polnische Verteidigungsministerium hat auf seinem Twitter-Account einen Zwischenfall an der polnisch-weißrussischen Grenze bekanntgegeben. Demnach habe das polnische Militär weißrussische Soldaten dabei beobachtet, wie sie 250 Migranten in der Nähe des Grenzzauns bewachten. Die weißrussischen Soldaten sollen den polnischen Grenzkräften gedroht haben, das Feuer auf sie zu eröffnen. Die polnischen Soldaten hätten die Situation jedoch nicht weiter eskaliert.
Das Verteidigungsministerium wertet den Vorgang als „Provokation“ und als Versuch der weißrussischen Seite, die „Situation zu eskalieren“. Der Zwischenfall offenbare den „Versuch, die Tatsache zu verbergen, dass eine Gruppe von Migranten in das Hoheitsgebiet der Republik Polen eingereist“ sei. Dies sei „ein weiteres Beispiel dafür, dass Weißrussen sich daran beteiligten, Migranten nach Polen zu drängen“, so das polnische Verteidigungsministerium weiter.
Mittlerweile zeigt sich auch die Nato alarmiert. „Wir sind besorgt über die Eskalation an der polnisch-weißrussischen Grenze. Wir fordern Weißrussland dazu auf, sich an das Völkerrecht zu halten“, sagte die Pressestelle des Nato-Hauptquartiers in Brüssel am Mittwoch. „Wir haben eine Welle von Migranten beobachtet, die versuchen, über Weißrussland in das Territorium unserer Verbündeten Litauen, Lettland und Polen einzudringen“, hieß es im Statement des westlichen Militärbündnisses weiter. „Der Einsatz von Migranten durch das Lukaschenko-Regime als hybride Taktik ist inakzeptabel.“