Was im eben aufgeflogenen Budgetplan der Europäischen Union für das Jahr 2024 zu lesen ist, wird viele Österreicher und Deutsche so richtig zornig machen: Während sich die Arbeitnehmer in diesen Ländern mit vier- bis 8,5-prozentigen Gehaltserhöhungen die ungeheure Belastung ihrer Familien durch die noch immer brutale Geldentwertung stemmen müssen, wollen sich die 50.000 EU-Mitarbeiter eine 15-prozentige Erhöhung ihrer Monatsbezüge gönnen.
Wie die Schweizer Weltwoche aktuell berichtet, steigen die Bezüge der EU-Politiker ohnehin ständig – zuletzt berichtete der eXXpress im Jänner dieses Jahres über eine siebenprozentige Gehaltserhöhung in Brüssel. Die Weltwoche: “Die Anzahl der Parlamentarier hat nach dem Brexit-bedingten Ausscheiden der Briten per 1. Januar 2022 von 751 auf 705 abgenommen. Dennoch stiegen die Bezüge des EU-Parlaments bereits zwischen 2021 und 2022 von 181 auf 207 Millionen Euro. Der Abgang der 46 britischen Parlamentarier wurde durch die Lohnerhöhungen für die verbleibenden Mitglieder mehr als kompensiert. Pro Kopf betrug der Anstieg sogar satte 22 Prozent. Die jüngsten erneut massiven Erhöhungen lassen sich somit auch nicht durch einen aufgestauten Teuerungsausgleich begründen.”
Künftig 12.069 Euro Monatsgehalt für EU-Parlamentarier
Erhöht sich das Monatsgehalt der 705 EU-Parlamentarierer, dann bekommt jeder Abgeordnete – auch die 19 EU-Abgeordneten aus Österreich – statt bisher 10.495 Euro künftig 12.069 Euro. Das ist ein Plus von 1.574 Euro.
Noch heftiger fällt die geplante Gagen-Erhöhung bei Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (64) aus: Nach der eben durchgezogenen siebenprozentigen Gehaltserhöhung kassiert Von der Leyen im Monat 31.250 Euro brutto. Ab dem kommenden Jahr sollen das dann 35.957,50 Euro sein – sie bekommt damit monatlich 4.687,50 Euro mehr!
Trotz Schmiergeld-Ermittlungen: Sozialdemokratische EU-Politikerin sitzt weiter im Parlament
Auch die Vize-Präsidenten den EU-Parlaments sollen nach den nun aufgedeckten Budgetplänen um 15 % mehr Gehalt bekommen: Othmar Karas (ÖVP) profitiert davon. Ob die noch immer massiv unter Korruptionsverdacht stehende griechische Sozialdemokratin Eva Kaili sich ebenfalls über die ab 1. Jänner 2024 geplante Gagen-Erhöhung freuen kann, wird sich zeigen: Bei der kommenden Sitzung des EU-Parlaments in Strasbourg darf sie jedenfalls wieder dabei sein – und auch das Sitzungsgeld kassieren.
Dieser Beitrag von Richard Schmitt ist zuerst bei exxpress.at erschienen