Tichys Einblick
Neues aus der Anglosaxonia

USA: Umerziehung für den weißen Mann

Vom »weißen Mann« war früher höchstens in Indianerfilmen die Rede. In den USA wird er heute zum Gegenstand der Manipulation durch Behörden und Unternehmen. Vor allem weiße Männer sollen schuld am Rassismus sein. Doch dieser blüht genau da auf, wo er angeblich bekämpft wird.

imago images / ZUMA Wire

Man kann nicht oft genug auf die sprach- und kulturvernichtende Kraft hinweisen, die in und hinter den neuen Moralmoden steckt. Es geht im Kern um ein Rumpf- oder Stumpfdenken, das mit seinen Begriffen macht, was es will. Diese Willkür ist allerdings wörtlich zu nehmen. Da die Mode aus der Anglosaxonia kommt, stammen auch die wichtigsten Beispiele bisher aus dem Englischen und sind meist nur als Lehnwörter oder Lehnübersetzungen in andere Sprachen eingedrungen.

So ist es zum Beispiel mit dem Wörtchen »entitled«, das eigentlich so viel heißt wie »berechtigt«, heute aber vor allem mit einer Konnotation von »anmaßend, arrogant« gebraucht wird (»to feel entitled«). Das Wort ist zum herabsetzenden Schimpfwort geworden und wird gerne auf diejenigen Individuen angewandt, denen man früher vor allem die Führung eines Stamms, einer Familie oder auch eines Volkes zutraute. Genau, gemeint ist jene heute selten gewordene Spezies: weiß, männlich, heterosexuell, mit einer Vorliebe für schnelle Autos und Grillfleisch (heute manchmal auch für Karbon-Räder und Veggie-Burger, aber das ist vielleicht schon eine andere Spezies). Und was sollte daran auch falsch sein? Die Antwort der neuen Orthodoxie: So vieles ist falsch daran und auf so vielen Ebenen.

Gutes und schlechtes »entitlement«

»Entitled« ist auch der Titel eines gerade erschienenen Buchs der Cornell-»Philosophin« Kate Manne, die sich einer Gesellschaftstheorie jenseits aller »Privilegien« (noch so ein Wort) verschrieben hat. Aber stimmt das überhaupt? Hält sie das ein? In einer Rezension zu ihrem Buch heißt es sinngemäß, Gefühle der »Berechtigung« (»entitlement«) lägen vermutlich an der Wurzel der Misogynie. Na gut, nehmen wir das mal an. Aber genau dieselben Gefühle, heißt es weiter, seien auch dazu geeignet, die schlechte Behandlung von Frauen zu beenden. So hat Kate Manne versucht, ihrer jungen Tochter das Gefühl zu geben, dass sie etwas wert sei, im moralischen Sinne etwas »verdient«, also viele gute Dinge und Erlebnisse. Und so naiv dieser Gedanke auch sein mag, der »pursuit of happiness«, der auch in der US-Verfassung steht, gilt natürlich für alle. Manne erteilt ihrer Tochter die Berechtigung zum Glück, ein Privileg, das in der Geschichte weit weniger verbreitet war (und heute ist), als viele meinen. Mannes Tochter wäre damit – bildlich gesprochen – nichts anderes als ein weißer, heterosexueller Mann im Werden.

Übrigens bedeutete altfranzösisch »deservir« (vom lateinischen »deservio«), von dem das englische deserve abstammt, eigentlich »gut dienen« und erst später »etwas verdienen«. Wie im deutschen Wort steckt also in beiden der Gedanke von Leistung und Gegenleistung. Nur die Neueren meinen, dass ihre Kinder an sich schon etwas verdient haben. Merke also: Privileg und »entitlement« sind nur dann schlecht, wenn sie im Rahmen einer vermuteten traditionellen Gesellschaftsordnung Männern zugesprochen werden, sie sollen aber gut sein, wenn sie von Frauen, kleinen Kindern oder anderen angeblich Verfolgten und Unterdrückten übernommen werden.

Abänderung einer Spezies: Kommt das Zeitalter der Misandrie?

Kommen wir zurück zum weißen Mann. Er ist also zu allerlei berechtigt und intituliert und genießt seine Privilegien. Zum Beispiel bekommt er mehr Platz als andere, wie eine Online-Gender-Fibel weiß. Es wird nicht von ihm erwartet, Platz zu machen, wenn eine Person anderen Geschlechts ihm entgegen kommt. Und: »Soziale Normen erlauben es dir, mehr physischen Raum einzunehmen.«

War es nicht mal üblich, dass Männer »Personen anderen Geschlechts« die Tür aufhalten und sie über Pfützen tragen sollten. Aber das ist vielleicht auch nicht mehr so gefragt derzeit. Weitere vermeintliche Vorteile für das starke Geschlecht: »Man« kommt leichter an Medikamente gegen ADHS (Nr. 65) und darf sich die Haare färben, ohne dass irgendjemand denkt, man tue das »nur für die Männer« (Nr. 27). Im Urlaub darf man den Bart sprießen lassen (Nr. 11), und man wird – ob im Leben oder in der Fiktion – nicht von lästigen Verehrerinnen verfolgt oder »gestalkt« (Nr. 42 und 81). Und diese Aufzählung männlicher Privilegien, die Frauen vorenthalten bleibt, setzt sich mit noch über 150 ermüdenden Punkten fort.

Das Hauptinteresse der feministischen Wokeness-Jüngerinnen richtet sich – nach allem, was man wissen kann – weniger auf die Erweiterung des eigenen Aktionsradius in dieser Welt als auf eine Abänderung der gegenüberliegenden Spezies »weißer, heterosexueller Mann«. Die Umformung des weißen Mannes, wie er in Familien, Schulen, Universitäten und Büros noch immer quasi urwüchsig entsteht, hin zu etwas ganz Neuem ist in vollem Gange. Der neue Feminismus ist eigentlich ein Antimaskulinismus, und so stehen wir vielleicht am Beginn eines Zeitalters der Misandrie (zu deutsch »Männerhass«). Die ›Vorrechte‹ der weißen, heterosexuellen Männer sollen geschleift werden, und wenn das geschehen ist, dann herrscht offenbar Gerechtigkeit im Reich der weißen Frau, der LGBT+ (»Lesbian, Gay, Bisexual,Transgender plus«) und der nicht-weißen Männer und Frauen, auch BAME genannt (britisches Englisch für »black, Asian and minority ethnic«).

Frappierend ist, wie derlei Sammelsuriums-Abkürzungen inzwischen als Adjektive und Attribute für jedermann taugen, auch wenn das längst nicht mehr allen so Angesprochenen gefällt. Zählt man alle diese (mehr oder weniger) Minderheiten zusammen, dann kommt man auf eine überwältigende, vielleicht sogar eine Zwei-Drittel-Mehrheit – wer weiß das schon und wer will es noch wissen. Denn die Mathematik wird vermutlich bald ebenso als weiß-männliches Lügengespinst entsorgt sein wie Geographie und eine ernsthafte Literaturwissenschaft, wie wir sie einst kannten.

MAGA-Mütze, Massentötung, tanzt schlecht: Ein Resümee der »white maleness«

Aber wir kommen schon wieder vom Wege ab, es gibt zu viele labyrinthische Gänge in diesem Gebiet. In den USA also haben die Mächtigen im nationalen Nuklearlabor der Staatsfirma Sandia kürzlich beschlossen, dass die weißen Mitarbeiter männlichen Geschlechts ein verpflichtendes Training zu absolvieren haben. Wie der Journalist Christopher F. Rufo berichtet, mussten schon 2019 alle weißen, männlichen Angestellten ein dreitägiges »Umerziehungslager« (reeducation camp) besuchen, um den ganzen Themenkomplex um »white privilege« und »white male culture« gründlich zu dekonstruieren. Offiziell hieß das Vergnügen »White Men’s Caucus on Eliminating Racism, Sexism, and Homophobia in Organizations«, also »Kaukus für weiße Männer zur Eliminierung von Rassismus, Sexismus und Homophobie in Organisationen«. Auf einem Bild sieht man 14 Männer ohne Köpfe – die sind aus Datenschutzgründen geschwärzt – mit ihren karierten oder Polohemden und wundert sich natürlich gar nicht, dass bei ihnen die »white male culture« dominieren soll.

Zum Einsatz kamen bei diesem Caucus auch Mittel wie das gemeinsame Brainstorming, bei dem angeblich vollkommen frei zu einem gegebenen Begriff assoziiert wird. Man kennt das vielleicht noch aus dem eigenen poststrukturalistischen Religionsunterricht. Auf einer großen weißen Fläche haben die Caucus-Teilnehmer ihre Assoziationen zu dem fatalen Begriff »White men« festgehalten. 

Rot umrandet sind die Ausdrücke »MAGA hat« (= Mütze mit dem Aufdruck »Make America Great Again«), »KKK« (= Ku Klux Klan), »Aryan nation« (eine weitere suprematistische Organisation), und »Massentötungen«. Das ist schon ein eigenes Denken, in dem die Tat eines Wahnsinnigen repräsentativ für die Hälfte der weißen Bevölkerung Amerikas stehen soll. Daneben finden sich Ausdrücke wie »privilegiert« und »kann nicht tanzen«. Denn natürlich können privilegierte Menschen schlechter tanzen als nicht-privilegierte. Oder handelt es sich um einen genetischen Defekt? 

Neben diesen eher kritischen Anmerkungen zur eigenen weißen Männlichkeit stehen positive Assoziationen wie »erfolgreich«, »patriotisch«, »erfinderisch«, »Arbeitsethik« und einige Sportarten sowie am Ende (inzwischen) ambivalente Begriffe wie »Gründerväter« und der »Marlboro Man«. Wie schnell Begriffe ihr Vorzeichen verändern können, haben die BLM-Proteste dieses Sommers gezeigt, als reihenweise Statuen von Gründervätern der USA niedergerissen wurden.

Harte Arbeit am weiß-männlichen Privileg

Von einem Schaubild des Smithsonian Institute hatten wir gelernt, dass die weiße Rasse sich in geradezu impertinenter Weise auf die protestantische Arbeitsethik Max Webers hat festlegen lassen. Genauso und nicht anders hat sie alle ihre Mitwettbewerber in Grund und Boden konkurriert, zumindest für die letzten 1000 bis 2000 Jahre. Das war kein feiner Zug von ihr. 

Die Veranstalter des Caucus stellen fest, dass eine hartnäckige Tendenz zum Individualismus zusammen mit der Konzentration auf »harte Arbeit, Handeln und Aufgabenerledigung« und einem guten Schuss Erfolgswillen einen desaströsen Effekt auf People of Color, Schwule und Lesben, Nicht-Christen, Frauen und andere mehr haben soll. Denn dieser weiß-männliche Erfolg, der sich am Ende auch in Rangfolgen und Hierarchien ausdrückt, schließe per se alle nicht-weiß-männlichen Gruppen aus. Diese Gruppen charakterisiert der zitierte Text mit den Worten »on the receiving end«  – sie sind die Opfergruppen schlechthin, denen all jene schönen Dinge (handeln, sich bemühen, etwas schaffen) nicht gegeben zu sein scheinen. Und dann gibt es da noch die »subtilen Effekte« jener Privilegien und Hierarchien, die angeblich besonders schlimm für diese Gruppen sind. »Subtil« heißt hier vermutlich unverständlich oder nicht greifbar, nicht quanti- oder qualifizierbar. Es ist das Wiesel-Wort  der Woke-Jünger schlechthin.

Neues aus der Anglosaxonia
Doch, oh weh, auch die weißen Männer sind von den üblen Nebenwirkungen von strikter Arbeitsethik und zerklüftetem Individualismus betroffen. Sie sind angeblich weniger neugierig und isolierter von anderen als alle anderen und müssen auf Netzwerke weitgehend verzichten. Genau dafür sind weiße Männer ja bekannt: der totale Mangel an Vernetzung… Außerdem bekommen sie leichter Herzinfarkte, was auch nicht schön ist. 

Laut dem Dokument dürfen sich weiße Männer des staatlichen Sandia-Labors heute allerdings sehr bemühen (oder auch »hart daran arbeiten«), ihr Privilegiertsein als Weiße, Männer, Heterosexuelle zu verstehen. Also harte, weiß-männliche Arbeit am Abbau der weiß-männlichen Arbeitsethik.

Was sie schon immer über Menschenrassen wissen wollten, aber nie zu fragen wagten

Auch eine wichtige Information an dieser Stelle: »People of Color ärgern sich oft darüber, dass sie sich an den weiß-männlichen Standard des professionellen Amerikas anpassen müssen.« Sie verlieren dadurch anscheinend den Kontakt zu ihrer eigenen Kultur, die auf anderen Werten errichtet ist. Was sie schon immer über Menschenrassen wissen wollten, aber nie zu fragen wagten. Komisch, der Gedanke der Konkurrenz zwischen verschiedenen Gruppen, Ethnien, Geschlechtern und Gendern kommt immer wieder zum Vorschein in diesen Gedankengebäuden.

Die schönste der Definitionen von »white privilege« ist der Satz, der sich als erster in einer Liste mit vier Punkten findet: »Ich muss nicht darüber nachdenken oder mir Sorgen machen, ob ich einen Job oder eine Beförderung nur wegen meiner Rasse bekommen habe. Noch muss ich mir Sorgen darüber machen, dass meine Freunde und Kollegen das denken könnten.« Hier zeigt sich, wie die Hydra neue Köpfe hervorbringt. Die Privilegierung Nicht-Weißer bei der Vergabe von Stellen und Beförderungen führt dazu, dass eben diese Nicht-Weißen nun verdächtigt werden und auch selbst glauben, ihre Jobs und Beförderungen nicht durch ihr Talent, sondern aufgrund ihrer Hautfarbe bekommen zu haben.

Doch die Überbeschäftigung mit Rassentheorie und Wokeness als positivem Lebensinhalt hat auch Nebenwirkungen, zum Beispiel leidet die Elektrizitätserzeugung, wie Rufo in einem anderen Tweet feststellt. Denn auch eine föderale Agentur, die 56 Wasserkraftwerke betreibt, hat sich der »rassischen und sozialen Gerechtigkeit« ergeben, die durch Abtrainieren unbewusster Vorurteile und ähnliches zustandekommen soll: »Radikale Politik ist wichtiger geworden als Stromerzeugung.«

Inzwischen hat Rufo herausgefunden, dass auch das FBI wöchentliche »intersectionality workshops« anbietet. Intersektionalität ist noch so ein Modewort, das wohl um 1990 herum von der farbigen Juristin Kimberlé Crenshaw geprägt wurde und in der Welle der etwas älteren Identitätspolitik mitschwimmt. Es gibt übrigens sogar einen Song »Intersectionality«, der passenderweise in dem Album »Our Pathetic Age« des US-amerikanischen DJs Shadow untergebracht ist und diesem »armseligen« Zeitalter mit großer Tanz- und Vorfreude begegnet.

Es lohnt nicht, dies alles hier bis aufs letzte i-Tüpfelchen zu analysieren. Doch beide Konzepte bedeuten eine Reduktion des Menschen auf äußerliche Merkmale wie Hautfarbe, Geschlecht und Sexualität, die dann angeblich eine besondere Mischung von Privileg und Diskriminiertheit in jedem von uns erzeugen. Und so hübsch kästchenförmig das auch gedacht ist, es wird der gelebten Realität der Menschen natürlich nicht gerecht, von den dadurch abgewürgten Freiheitspotentialen ganz zu schweigen. Es ist letztlich ein kollektivistisches Denken, das die Menschen in verschiedene Gruppen und Bewegungen einordnet, um sie empfänglicher für gewisse Ideologien zu machen.

Rufo meint: »Das FBI hat eine gewaltige Macht, und wenn es von der kritischen Rassentheorie korrumpiert wird, könnte es sich gegen politische Gegner wenden – und unsere Republik unterminieren.« Doch ähnliches hat Rufo auch über das US-Schatzamt herausgefunden. In einem Fox-News-Interview mit Tucker Carlson rief Rufio nun Donald Trump auf, persönlich gegen den Machtmissbrauch in Bundesbehörden vorzugehen.

Widerstand hat seinen Preis: Die trennende Ideologie des Antirassismus

Doch es gibt bereits Widerstand, auch wenn der bekanntlich niemals gratis zu haben ist. Der Elektrotechniker Casey Petersen hat ein Video veröffentlicht, in dem er die »himmelschreienden Lügen« und Unsinnigkeiten der »kritischen Rassentheorie«, der Theorie des systemischen Rassismus und der weißen Privilegiertheit schonungslos offenlegt. Zuvor hatte er die Laborleitung selbst auf die Mängel ihres Umerziehungsprogramms hingewiesen, doch die beschied ihn, dass kein Dialog erwünscht sei, er seine Meinungen für sich behalten und wieder an die Arbeit gehen solle. Er sei sich offenbar seiner unbewussten Vorurteile noch nicht ausreichend bewusst und möge sich doch noch weiter fortbilden. Das Video steht inzwischen bei mehr als 100.000 Zuschauerklicks auf Youtube. Unter dem Video finden sich Kommentare, in denen manch einer bedauert, nicht genauso gegen die modischen Tendenzen angegangen zu sein, als sie in seinem Unternehmen begannen.

Petersen fasst seine Erkenntnisse zur kritischen Rassentheorie so zusammen (ab Minute 1:30): »Das ist ein vollkommen unamerikanisches Konzept, denn im Grunde bedeutet es, dass man solange schuldig ist, bis man seine Unschuld bewiesen hat, oder dass man ein Rassist ist, bis man durch eine Person of Color von seinem Rassismus freigesprochen wurde.« Petersen selbst glaubt nicht, dass systemischer Rassismus ein bedeutendes Problem in den USA von heute ist, die Datenbasis gebe solches einfach nicht her. Folglich hält er die öffentliche Kommunikation über dieses Thema – ob in den Medien oder ›Bildungsveranstaltungen‹ – für kontrovers und maßlos übertrieben. Vor allem sollte man aber Unternehmen und Arbeitsplätze von dieser Ideologie freihalten. Er behauptet nicht, dass es keinen Rassismus in den USA gäbe. Allerdings hält er sich wohl am ehesten in dem Bereich zwischen dem historischen (erinnerten) Rassismus und den aus ihm hervorgegangenen Klassenunterschieden.

In den Büchern zum Thema, die er studiert hat, fand Petersen eine Melange aus Antiamerikanismus, Anti-Polizei-Einstellung, Propagierung der kritischen Rassentheorie, einer tendentiellen Ablehnung republikanischer Präsidenten (von Trump über Reagan bis zu den Bushs) und einer Hochschätzung der beiden Obama-Amtszeiten. Das Hauptargument gegen systemischen Rassismus im Alltag der Polizei bleibt die Ungleichverteilung der Kriminalität zwischen Schwarzen und anderen Bevölkerungsgruppen. Sie sind krimineller und kommen daher häufiger in Kontakt mit der Polizei.

Das Denken der kritischen Rassentheoretiker erzeugt, so Petersen, nur »Furcht, Schuldgefühle, Opferdenken und Wut«. Es handle sich um eine trennende Ideologie. Die Schulung in der neuen Rassentheorie kann unter anderem dazu führen, die Sympathie mit armen Weißen zu verringern, vor allem unter Sozialliberalen. Eine Studie, die Petersen anführt, hat herausgefunden, dass sich durch die Schulungen keineswegs die Einstellung zu Schwarzen verbesserten – nur die Einstellung zu Weißen verschlechterte sich in offenbar signifikanter Weise (ab Minute 1:00:00 des Videos). Eine andere Studie besagt, dass das »Feiern« der ethnischen Unterschiede paradoxerweise sogar dazu führen kann, rassistische Stereotypen erneut zu stärken.

Petersen wurde innerhalb von Stunden beurlaubt. Seine Rundmail, mit der er sein Video an alle Mitarbeiter verschickt hatte, verschwand vom Server des Unternehmens. Doch selbst wenn er wegen seiner abweichenden Meinung gefeuert würde, so der Ingenieur, wäre das nicht das Ende, sondern allenfalls der Anfang der Rebellion in den staatlichen finanzierten Sandia Labs. Er selbst setzt ihn auf Youtube und Twitter fort. Der republikanische Senator Josh Hawley (Missouri) forderte eine offizielle Untersuchung durch einen Generalinspekteur, die Energieminister Dan Brouillette inzwischen eingeleitet hat. Man will herausfinden, warum Steuergelder für »kritische Umerziehungsseminare« und eine »rassisch segregierte PC-Indoktrination« ausgegeben werden.

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