Tichys Einblick
USA Kinostarts

Gegen „Sound of Freedom“ hatte „Indiana Jones“ keine Chance

Der erfolgreichste Film am 4. Juli, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, war nicht etwa Walt Disneys neuer Blockbuster „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“, sondern der Independent Film „Sound of Freedom“. Warum das so erstaunlich ist?

Nicht nur im Film kämpft David gegen Goliath. Auch hinter den Kulissen kämpfte ein kleines Produzententeam gegen die woke Filmindustrie und ihr Gatekeeping. Durch konservatives Crowdfunding fand der Film trotzdem seinen Weg in die Kinos, angekündigt wurde er in konservativen und in neuen Medien – und das Wunder geschah: „Sound of Freedom“ triumphierte beim Zuschauer deutlich und verwies Disney am wichtigen Unabhängigkeitstag auf den zweiten Platz.

„Sound of Freedom“ erzählt die wahre Geschichte des ehemaligen Homeland Security Investigations Agenten Tim Ballard, gespielt von Jim Caviezel, der 2013 die Operation Underground Railroad (O.U.R.) gründet und seinen Job kündigt, um den Kinderhandel in die USA zu stoppen und Kinder aus den Fängen von Drogenkartellen und Menschenhändlern zu retten. Ballard hatte mehr als ein Jahrzehnt im Department of Homeland Security gearbeitet, wo er in der „Internet Crimes Against Children Task Force“ arbeitete. Die Bürokratie dort hinderte ihn oft, wirklich einschreiten zu können. Als er eines Tages von einem Vater angefleht wird, dessen Tochter aus den Fängen der Menschenhändler zu retten, kündigt er seinen Job und gründet O.U.R. Seither hat die Operation mehr als 4.000 Kinderschänder verhaftet und mehr als 6.000 Kinder und Frauen gerettet.

Fast genauso spannend wie die Geschichte des Films ist die seiner Entstehung. Als der mexikanische Produzent und Regisseur Eduardo Verastegui von Operation Underground Railroad hörte, wusste er, dass er einen Film darüber machen wollte. „Ich habe die Türklinken von jedem Hollywood Studio geputzt, ich war bei Amazon, Netflix, überall. Drei Jahre lang erzählte man mir, dass niemand einen Film über Kinderhandel und Versklavung sehen wollte.“ Warum nicht? Das Drehbuch passe nicht in die Zeit. Es hatte keinerlei woke Elemente und behandelt neben dem unsäglichen Menschenhandel den starken Glauben an Gott, der Ballard dazu brachte, den Kampf gegen die übermächtigen Drogenkartelle aufzunehmen.

Dazu kam, dass der Kinderhandel über die mexikanische Grenze abläuft, deren Grenzsicherung inklusive Zaunbau in woken Kreisen bekanntermaßen umstritten ist. Und auch dies: „Die USA ist die Nummer 1 in der Welt beim Konsum von Kindersex. Mexiko ist die Nummer 1 beim Export. Die Kinder werden über Jahre mehrfach am Tag missbraucht. Trotzdem wollte niemand das Thema sehen“, erzählt Eduardo Verastegui.

Erst Angel Studio, ein kleines Studio in Salt Lake City, das sich auf biblische Produktionen spezialisiert hatte und von den Brüdern Harmon geführt wird, zeigte Interesse. Nach dem Ende der Dreharbeiten 2018 wurde ein Vertriebsvertrag mit 20th Century Fox abgeschlossen. 2019 dann der Rückschlag. Walt Disney Company kaufte 20th Century Fox auf und die neuen Manager legten „Sound of Freedom“ umgehend auf Eis. Eduardo Verastegui verbrachte mehr als ein Jahr damit, die Rechte für den Film von Disney zurück zu bekommen.

Kaum hatte Disney die Rechte frei gegeben, kam Covid und die Kinos wurden zunächst geschlossen. Die Harmon Brüder von Angel Studios nutzten die Zeit und konzipierten ein Marketing- und Vertriebssystem auf der Basis von Crowdfunding, mit dem sie die großen Hollywood-Riesen umgehen konnten. Dabei setzten sie auf konservative Medien, die ihre Leser und Hörer über den Film und seine Botschaft sowie die Möglichkeit des Investments informierten. Auf diese Weise sammelten die Angel Studios in nur 2 Wochen über fünf Millionen Dollar. Mehr als 7000 Menschen investierten in das Indie-Projekt, das Disneys „Indie“ auf den zweiten Platz verwies. Das Gesamtbudget wird auf 14,5 Millionen Dollar geschätzt. Nicht zu vergleichen mit den 300 Millionen, die Indiana Jones kostete.

„Fans im ganzen Land sorgten dafür, dass ‚Sound of Freedom‘ erfolgreich wurde. Wir waren plötzlich Amerikas Film Nummer eins“, sagt Neal Harmon, CEO von Angel Studios. „Mit Abstand! ‚Sound of Freedom‘ spielte am amerikanischen Unabhängigkeitstag 14.242.063 Dollar ein, während Disneys ‚Indiana Jones‘ nur auf 11.698.989 Dollar kam. Die Kinos sind ausverkauft, Menschen spenden Geld, damit Bedürftige eine Freikarte bekommen. ‚Sound of Freedom‘ hat ein Eigenleben bekommen, wird zu einer Art Basisbewegung. Mit einem A+ CinemaScore-Rating sind wir der am besten bewertete Film in Amerika, und wir werden sehen, wie sich der Film durch Mundpropaganda noch weiter ausbreitet.“ Unterstützung von Prominenten wie Elon Musk, Mel Gibson und diversen Country Stars helfen zusätzlich bei der Promotion.

Der Film bekam auch auf der politischen Ebene ein Eigenleben. In einem Interview sagte Hauptdarsteller Jim Caviezel, die Sache sei recht einfach. Wenn man nicht möchte, dass mit Kindern gehandelt wird, muss man die Grenze zu Mexiko schließen. Die offenen Grenzen zu Mexiko, von der Biden-Regierung als „sicher“ bezeichnet, unterstützen Kindesmissbrauch. Konservative Amerikaner, die schon lange mehr Grenzsicherheit fordern, stimmten umgehend zu.

Der Erfolg von „Sound of Freedom“ schließt sich nahtlos dem Desaster vom Pride Month Juni an, in dem etliche große Firmen ihren „Bud Light Moment“ hatten und Milliarden Dollar an den Börsen verloren. Disney und Indiana Jones liegen in einer Reihe mit Budweiser, Target, Maybelline, North Face und anderen Firmen, die sich durch woke Politik ein Eigentor in Milliardenhöhe geschossen haben. Jüngstes Beispiel: Während „Sound of Freedom“ am Unabhängigkeitstag punktete, twitterte sich die woke Eisfirma Ben&Jerry’s am gleichen Tag ins Abseits.

Der Tweet „Es ist höchste Zeit, dass wir an diesem 4. Juli erkennen, dass die USA auf gestohlenem, indigenem Land aufgebaut wurde. Wir sollten uns verpflichten, es zurückzugeben“ sorgte nicht nur für einen Börsenverlust von 2 Milliarden Dollar in zwei Tagen. Don Stevens, Häuptling des Nulhegan Stamms der Coosuk Abenaki Nation, einer von vier Nachkommen der Abenaki Indianer, zeigte sich interessiert an dem Land in Burlington, auf dem das Ben & Jerry´s Hauptquartier steht. Bisher sei er zwar noch nicht vom Management angesprochen worden, wenn sie es aber ernst meinen mit ihrem Anliegen, sei sein Stamm gerne bereit, das Land wieder in seinen Besitz zu nehmen.

„Der Letzte macht das Licht aus“, möchte man der woken Bewegung in den USA gerade zurufen. Und nachdem bisher alle neuen Entwicklungen aus den USA zuverlässig nach Deutschland schwappten, besteht auch hierzulande wieder etwas Hoffnung.

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