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Vier Optionen, wie die Demokraten Joe Biden austauschen können

Der Kaiser ist nackt und die Anhänger wollen das sinkende Schiff verlassen. Trump könnte neben dem Weißen Haus auch den Senat übernehmen. Welche Möglichkeiten haben die Democrats, Joe Biden los zu werden?

picture alliance / Sipa USA | SOPA Images

Das aktuell größte Problem der Democrats heißt: Joe Biden. Joe Biden hält sich für den GOAT, den größten Präsidenten aller Zeiten, den Einzigen, der Trump besiegen kann. Allerdings ist er bis auf seine Frau Jill allein mit dieser Ansicht. Den Democrats ist klar, dass sie auf normalem Wege mit Joe keinen Blumentopf mehr gewinnen können. So stark können Briefwahlen gar nicht manipuliert werden. Die Gefahr ist real, dass er auf seinem Weg in den Abgrund auch all die anderen Gouverneure und Senatoren mitreißt, die sich im November zur Wahl stellen.

Trump könnte nicht nur mit einem großen Vorsprung gewinnen, sondern gleich das Haus und den Senat mit übernehmen. Eine Horrorvorstellung für Obama, Pelosi und Co. Was also wären die theoretischen Möglichkeiten, Joe auszuschalten? Vier Optionen stehen im Raum. Zwei würden Joe Bidens Einverständnis erfordern, die beiden anderen seinen Kopf.

Die Unterstützung bricht weg

Hinter den Kulissen wird seit dem Trump-Duell an Biden gearbeitet. Nancy Pelosi, Chuck Schumer, Senatoren und Abgeordnete wollen ihn zur Aufgabe der Kandidatur überreden. Viele Weggefährten erklären jetzt auch öffentlich, dass Bidens beste Zeiten vorüber seien. George Clooney hat seinen Guillotine-Artikel in der New York Times mit Barack Obama abgestimmt, es heißt, dass Obama ihn sogar dazu aufgefordert hat. Die Medien, die Biden bisher glorifizierten, stehen nicht mehr hinter ihm. Das Blatt hat sich komplett gedreht.

Das Problem bleibt die Halsstarrigkeit von Joe Biden. Ihm scheint es egal, was die anderen wollen. Er will bleiben und es kann sein, dass härtere Geschütze aufgefahren werden müssen.

Erpressung

Joe Bidens Weste ist nicht so blütenrein, wie es gerne dargestellt wird. Bei konservativen Medien wird gerne von der Biden Crime Family gesprochen. Glaubt man den Anschuldigungen die gegen die Familie erhoben werden, ist der Ausdruck noch harmlos. Geldwäsche, Menschenhandel, Prostitution, Steuerhinterziehung, Bestechung – die Liste der Anklagen ist lang.

2021 forderte Marjorie Taylor Green ein Impeachment Verfahren gegen Biden. James Comer ist der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses im amerikanischen Kongress, und leitet die Ermittlungen. Er hat eine Zeitleiste veröffentlicht, die die wichtigsten Eckpunkte der Untersuchung detailliert beschreibt. Er ist sich sicher: Joe Biden ist der „Big Guy“, der 10 Prozent der Summen einforderte, die weltweit von der Familie durch dubiose Geschäfte eingenommen wurden.

Bisher wurden all die Vorwürfe, all die Erkenntnisse – auch aus dem Laptop von Hunter Biden – von den Democrats bestritten. Jetzt könnte man dem Präsidenten vermitteln, dass man dies ändern und den Rückhalt fallen lassen könnte. Die Medien, die ihren Rückhalt für den Präsidenten sowieso gerade aufgeben, ließen sich gerne mit Beweisen füttern, Andeutungen würden vielleicht schon reichen. Dem Präsidenten und vor allem seiner Frau Jill würde klar, dass sein Leben und das seiner Familie medial und anschließend vor Gericht zerstört werden könnte.

Sollte Joe Biden sich trotz aller Bemühungen nicht freiwillig zurückziehen, könnten rechtliche Schritte eingesetzt werden. Die liefen nicht mehr klammheimlich hinter den Kulissen, hier müssten sich die Democrats öffentlich gegen Joe Biden positionieren.

Die Regeländerung

Biden hat bei den Vorwahlen gewonnen, damit steht ihm die Unterstützung der demokratischen Delegierten zu, die auf dem Parteitag in Chicago am 19. August den Präsidentschaftskandidaten wählen werden. Nur wenn Biden vorher zurück träte, wären sie frei für einen anderen Kandidaten zu stimmen. Wer auch immer dann eine Mehrheit der Delegierten auf diesem Parteitag bekäme, wäre der neue Kandidat.

Die Democrats könnten diese Regeln aber ändern und den Parteitag bei den Vorwahlen in eine Freie Wahl verwandeln. Die Delegierten wären dann nicht mehr an ihren Wahlauftrag durch die Vorwahlen gebunden. Das wäre zwar Betrug am Wähler, aber hey, irgendwas ist ja immer. Die Chancen, dass Joe Biden eine freie Wahl gewinnt ist gleich null, er wäre als Kandidat anschließend raus. Als Präsident würde er aber noch bis zur Inauguration im Januar im Weißen Haus bleiben.

Die Revolution

Kamala Harris könnte noch vor dem Parteitag zum modernen Caesarenmörder werden. Statt Biden mit 23 Dolchstichen dahinzuraffen, müsste sie nur den 25. Zusatzartikel geltend machen. Der ermöglicht es dem Vizepräsidenten gemeinsam mit der Mehrheit des Kabinetts, den Präsidenten für unfähig zu erklären, die Amtsaufgaben zu erfüllen. Das jedoch ist noch nie zuvor passiert und wäre die drastischste Lösung.

Zwar traten im Laufe der amerikanischen Geschichte acht Vizepräsidenten an die Stelle ihrer jeweiligen Präsidenten, nie jedoch durch eine Revolution. Biden wäre damit nicht nur als Kandidat vom Tisch, sondern auch als Präsident seines Amtes enthoben. Hochrangige Republikaner hatten bereits nach dem TV-Duell mit Trump das Kabinett aufgefordert, die Berufung auf diesen 25. Zusatzartikel in Betracht zu ziehen.

Für Kamala Harris ein riskanter Schritt. Königsmörder sind alles andere als populär. Mit guten spin doctors an ihrer Seite könnte sie aber ein modernes Hollywoodszenario entwerfen, was sie als Retterin der Demokratie darstellt, die mutig, entschlossen und ohne Blick auf das eigene Risiko das Schicksal des Landes rettet. Sie könnte sich als starke Führerin, als Kämpferin etablieren. Eigenschaften, die ihr bislang abgingen.

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