Tichys Einblick
Weitere geheime Dokumente und Geldwäsche?

US-Präsident Joe Biden kommt noch mehr in Bedrängnis

Was mit streng geheimen Dokumenten anfing, die in einem stillgelegten Büro in Washington DC gefunden wurden, könnte den US-Präsidenten nun zu Fall bringen: In Privaträumen wurden inzwischen weitere Dokumente gefunden. Die republikanischen Kongressabgeordneten prüfen, ob sein Sohn Hunter Biden damit in Verbindung steht.

US-Präsident Joe Biden, Washington, D.C., 16. Januar 2023

IMAGO / Cover-Images

Haben Sie „Ozark“ gesehen? Die preisgekrönte Netflix-Serie, in der es um Bestechung, korrupte Politiker und Geldwäsche auf allen möglichen Ebenen geht? Wenn man Donald Trump und etlichen amerikanischen Medien glauben möchte, haben der amtierende Präsident der USA und sein Sohn Hunter Biden ein ähnliches Modell aufgebaut wie die Hauptfiguren in der Serie. Was mit wenigen streng geheimen Dokumenten anfing, die in einem stillgelegten Büro in Washington, DC gefunden wurden, könnte mittlerweile den Präsidenten der USA zu Fall bringen.

Was genau ist passiert? Nachdem Bidens Anwälte zunächst am 2. November 2022 bei der Auflösung seines Büros im Penn Biden Center mehrere als streng geheim klassifizierte Dokumente fanden, tauchten weitere streng geheime Dokumente in den Wohnräumen und der Garage eines privaten Hauses in Wilmington auf. Die Funde konnten bis Januar 2023 vor der Öffentlichkeit geheim gehalten werden, insofern wurden die Zwischenwahlen nicht beeinflusst.

Die Journalistin Miranda Devine von der New York Post fand jetzt heraus, dass es um weit mehr als nur schlampig gelagerte Dokumente geht. Sie stieß bei ihrer Recherche auf ein Dokument, das Hunter Biden bei der Anmietung eines Büros für seine Anwaltskanzlei Owasco PC im Juli 2018 offiziell und handschriftlich ausfüllte. Dort gab er an, in genau jenem Haus in Wilmington von März 2017 bis Februar 2018 zur Miete gewohnt zu haben. Da es sich bei den streng geheimen Dokumenten um Unterlagen aus der Zeit Joe Bidens als Vizepräsident handelte, und er dieses Amt im Januar 2017 an Mike Pence übergab, werden die Unterlagen während der gesamten Zeit, die der Sohn das Haus und die Garage gemietet hatte, dort gelagert gewesen sein.

Nun wissen wir alle spätestens seit der Affaire um den „Laptop from Hell“ des Präsidentensohnes, dass dieser drogen- und sexsüchtig ist und dunkle Geschäfte mit ukrainischen Oligarchen gemacht hat, von denen teilweise „10% an den big guy“ gingen. Es wird angenommen, dass mit dem „big guy“ Joe Biden, der damalige Vizepräsident, gemeint ist.

Biden bewahrte also streng geheime Dokumente in der Garage eines Hauses in Wilmington auf, die von einem drogensüchtigen, korrupten Mieter bewohnt wurde. Allein das brachte das Blut vieler Republikaner in Wallung. Die republikanischen Kongressabgeordneten prüfen mittlerweile, ob der Sohn des Präsidenten mit diesen Dokumenten in Verbindung gebracht werden kann.

Wenn zwei das Gleiche tun...
Nach Trump nun Biden: Geheime Dokumente im Privathaus des Präsidenten gefunden
Aber das ist noch nicht einmal die Spitze des Eisbergs. Hunter Biden hatte nämlich angegeben, 49.910 Dollar pro Monat Miete für Haus und Garage zu zahlen. Ein Wucherpreis, zieht man den lokalen Mietspiegel hinzu. Für nicht einmal 10 Prozent der Summe würde man gleichwertige beziehungsweise deutlich bessere Häuser in der Gegend bekommen. Nun kann niemand beurteilen, warum Biden Jr. bereit war, so viel Geld zu zahlen, beziehungsweise Biden Sr. der Meinung war, von seinem Sohn eine derartige Wuchermiete fordern zu können. Prekär wurde es allerdings, als herauskam, dass Joe Biden 2017 im Anhang E nur Mieteinnahmen von 19.800 US-Dollar bei der Steuer angab und 2018 gar keine Mieteinnahmen. Hätten es bei einer korrekten Angabe nicht mindestens 499.100 US-Dollar im Jahr 2017 und 99.820 US-Dollar im Jahr 2018 sein müssen?

Dazu kommt noch, dass Hunter Biden außerdem angab, dass ihm das Haus, für das er angeblich 49.910 US-Dollar Miete zahlte, gehören würde. Ja was denn nun? Viel mehr Nebel kann eigentlich gar nicht mehr erzeugt werden. Die Frage ist nur, wer hier was verschleiern möchte.

Für Trump konnten die neuesten Enthüllungen nicht passender kommen. Wurden doch bei ihm nicht nur die private Residenz bei einer Razzia durchsucht, sondern auch noch seine privaten Steuerunterlagen von demokratischen Abgeordneten gegen seinen Willen im Internet öffentlich gemacht.

„Hat Joe Biden wirklich 50.000 Dollar pro Monat von Hunter für ein Haus bekommen, das vergleichsweise sehr wenig wert ist?“, stichelte Trump über Truth Social. „Wem gehört eigentlich das Haus? Dies ist doch nur der Anfang eines der größten politischen – und Geldwäscheskandale aller Zeiten. Ich weiß jedoch nicht, ob die manipulierten und korrupten Fake-News-Medien darüber berichten werden. Wahrscheinlich nicht, sie werden lieber über einen 75-jährigen Trump-Wähler berichten, der keine Steuern auf die Nutzung eines Firmenwagens gezahlt hat.“

Der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, der Abgeordnete James Comer (R-KY), glaubt, dass viele der verdächtigen Überweisungen von Hunter dessen Anwaltskanzlei Owasco PC betreffen. Ist diese Kanzlei eigentlich eine „Money-Laundry“, eine Geldwaschanlage? Comer untersucht jetzt das Biden-Familienunternehmen wegen des Verdachts auf Überweisungsbetrugs und hat Hunters persönlichen Vermögensverwalter aufgefordert, Bankunterlagen im Zusammenhang mit den Biden-Familienunternehmen herauszugeben.

Und um dem ganzen das Sahnehäubchen aufzusetzen, stellte sich heraus, dass die Steuererklärungen für die Jahre 2016 bis 2018 von der offiziellen Seite Joe Bidens kurzfristig verschwunden waren. Tucker Carlson belegte das auf Fox News mit Screenshots des Cache.

Präsident Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris hatten ihre Steuererklärungen seit Juli 2019 auf der Website JoeBiden.com veröffentlicht. Die Liste enthielt ursprünglich Steuererklärungen aus den Jahren 2016 bis 2020, am 18. Juli 2022 wurden die Jahre 2016 bis 2018 für einige Tage entfernt, um dann erneut eingestellt zu werden. Wer in der Zeit auf den Link klickte, wurde auf die Spendenseite der Demokraten weitergeleitet. Süffisant fragte Tucker weiterhin, wie es eigentlich sein kann, dass jemand, der wie Joe Biden sein Leben lang in der Administration gearbeitet hat, zum Multimillionär werden konnte.

Das sind berechtigte Fragen. Und eines ist sicher: Es wird eng für diesen Präsidenten. Zu viele Fragen sind offen. Sein Schweigen tönt mittlerweile wie Donnerhall.

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