Tichys Einblick
Dubiose Methoden

Time-Magazine feiert: Linke „Schattenkampagne“ rettete die US-Wahl

Das Time-Magazine schildert, wie linke Aktivisten angeblich durch eine koordinierte Kampagne die US-Wahl "retteten". Viel davon ist Selbstüberhöhung - sagt aber dennoch viel über die Skrupellosigkeit dieses Milieus.

Getty Images | Screenprint: Time

Ein bemerkenswerter Artikel des Time-Magazin: Eine Autorin sagt indirekt, Trump habe mit einer vermeintlichen Verschwörung gegen ihn zum Teil nicht Unrecht. Worum geht es?

Die Rede ist von einem “gut finanzierten Kabal mächtiger Leute, die sich über Branchen und Ideologien erstrecken und hinter den Kulissen zusammenarbeiten, um Wahrnehmungen zu beeinflussen und Regeln zu ändern und Gesetze, steuern die Berichterstattung in den Medien und kontrollieren den Informationsfluss.“

Im Grunde geht es um eine Initiative die Wahl “zu schützen” – und darum, wie sich hauptsächlich linke Aktivisten, mit viel Geld ausgestattet, vertraulich untereinander koordinieren. Der Vorwurf des Einsatzes von sogenanntem “Dark Money”, also intransparenten politischen Spenden, wird sonst gerne von links gegen die Republikaner erhoben.

Heft 02-2021
Tichys Einblick 02-2021: 2021 - Endlich wieder leben
Interessanter wird es, als es darum geht, dass diese Aktivisten Social-Media-Unternehmen dazu gedrängt hätten, die Verbreitung von “Desinformation” zu stoppen. Das ist interessant, weil das wenige Wochen vor der Wahl ein großes Thema war, als soziale Netzwerke einen Artikel der New York Post zu Hunter Bidens Geschäftsbeziehungen im Ausland sperrten. Später stellte sich heraus, dass das keineswegs Desinformationen waren, sondern tatsächlich diesbezüglich gegen den Sohn von Joe Biden ermittelt wurde. Aber was die ominöse Gruppe aus dem Artikel damit zu tun haben könnte, wird nicht restlos klar. Was klar ist ist, dass in vielen Staaten, teilweise auch auf wackliger rechtlicher Grundlage, die Briefwahl im Corona-Wahljahr massiv ausgeweitet wurde. Das war in einigen Fällen tatsächlich fragwürdig und manch eine Bestimmung wurde deshalb von Gerichten gekippt.

Der Großteil des Artikels dreht sich aber vor allem darum, wie man Pressestatements vor, während und nach der Wahl koordinierte, etwa von Unternehmen, Gewerkschaften und der Handelskammer. Auch habe man sich mit Biden- und Trump-Unterstützern zusammengesetzt, um zu verhindern, dass es in den Tagen der Auszählung zu Gewalt kommt.

Die ganze Story klingt teils so, als wollten sich hier eine linke Aktivisten größer machen als sie sind, eine handvoll heldenhafter Aktivisten, die im Verborgenen die Wahl “retteten”. Am Ende sind es wohl nicht viel mehr als ein paar überwiegend linke Aktivisten, Strategen und Anwälte, die sich gegenseitig auf den Rücken klopfen, dass sie heimlich die Demokratie gerettet hätten, weil sie ein paar Pressemitteilungen koordiniert herausgegeben haben. Das mag so manche seltsame Statements erklären, in der alle möglichen Unternehmen Erklärungen zur amerikanischen Demokratie abgaben. Solch amüsante Aktionen, wie z.B. als der Ölkonzern Chevron öffentlich zur friedlichen Amtsübergabe aufrief.

Es zeigt in jedem Fall aber dennoch, wie leichtfertig linke Aktivisten mit den sonst so heiligen Mantras, der von Großspenden und Hintergrundkampagnen befreiten Wahl umgehen, wenn es für die „gute Sache“ geht.

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