Tichys Einblick
Der Westen in der Defensive

Systemwettbewerb Corona-Krise: Der Westen und Deutschland als Beispiel des Versagens in China

Wir dokumentieren einen Beitrag der KPCh-Zeitung, der die Systemunterlegenheit des Westens aus Sicht des totalitären China darstellt. Machen Sie sich bitte selbst ein Bild.

JASON LEE/AFP via Getty Images

Global Times ist eine Zeitung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), deren Schwerpunkt in der internationalen Berichterstattung liegt. Sie wird von dem Parteiorgan Renmin Ribao (Tageszeitung des Volkes) herausgegeben, das dem Zentralkomitee der KPCh direkt untersteht.

Am 11. März hat der Internetableger der Global Times einen Artikel mit der Überschrift „Hinter der Wende der Epidemie steht das unbesiegbare Chinesische Modell“ veröffentlicht. Im Folgenden die deutsche Übersetzung von Teilen des Artikels:

Nach den neusten Statistiken der chinesischen Volkszeitung Renmin Ribao gab es bis zum 11. März 2020 um 12 Uhr außerhalb von China in 114 Ländern und Regionen der Welt insgesamt 37.449 bestätigte Fälle von Corona-Infizierten. Davon verstarben 1.136 Personen.

Laut dem Bericht der New York Times von 10. März wurden bis 23 Uhr mindestens 1.004 Personen in 37 Ländern der USA und in Washington D.C. positiv auf das Corona-Virus getestet. Seit dem 2. März, als Washington D.C. den Notstand ausgerufen hatte, haben bereits 10 Bundesstaaten der USA den Notstand erklärt.

In Italien, dem von der Corona-Epidemie am schwersten getroffenen Land auf dem europäischen Kontinent, wurden bis jetzt (11. März 12 Uhr) insgesamt 10.283 Corona-Fälle bestätigt. Die Todeszahl beträgt 631. Während die bestätigten Fälle in anderen Ländern der Welt die Marke von 30.000 Fällen, in Italien die Marke von 10.000 Fällen und in Amerika die Marke von 1.000 Fällen übertroffen haben, sehen die Zahlen in China so aus: Bis zum 10. März 24 Uhr wurden in 31 Provinzen und im Xinjiang Produktions- und Konstruktions-Corps lediglich 24 neue Corona-Fälle bestätigt. Dies schließt 10 Importfälle aus dem Ausland mit ein. Die Zahl der Infizierten im Ausland hat die Zahl in China so weit übertroffen, dass sogar die WHO meint, dass die Epidemie in China am Ende ist.

Es macht einen tief betroffen, dass die Epidemie beginnt, in den westlichen Ländern zu grassieren. Abgesehen von Italien haben auch in Deutschland, Frankreich und Spanien die Zahl der bestätigte Fälle die Marke von 1.000 Fällen bereits überschritten. Sogar Frankreichs Kulturminister wurde positiv auf das Corona-Virus getestet. In vielen Regionen der USA wurde der Notstand ausgerufen.

Der Ausbruch einer großen globalen Epidemie scheint unausweichlich. Aber China ist nicht mehr dabei.

Die Tatsache, dass sich innerhalb weniger Tage eine dramatische Wende in China und außerhalb Chinas in der Bekämpfung der Corona-Epidemie ereignet hat, macht einen wirklich stutzig. Warum verbreitet sich die Epidemie im Ausland so rasant weiter, obwohl das Ausland mit einer ähnlichem Epidemie konfrontiert ist, China bereits vorgewarnt und große Kraftanstrengungen und Opfer erbracht hat? Können westliche Länder die chinesische Bekämpfungsmethode gegen das Virus etwa nicht kopieren?

An dieser Stelle möchte ich folgendes sagen: Wenn Sie Michael Jordan Basketball spielen sehen, würden Sie dann automatisch ein Basketball-Superstar werden? Für einen Menschen ist die Begabung sehr wichtig. Für ein Land hingegen ist das politische System bzw. das Entwicklungsmodell ebenfalls sehr wichtig.

Die Bekämpfung der Epidemie wurde von der „Freiheitserklärung“ behindert.

Fangen wir mit Italien an, das aktuell das von der Epidemie am schwersten betroffene Land außerhalb Chinas ist.

Am 9. März hat der italienische Ministerpräsident Conte erklärt, dass die Einschränkungen in der Lombardei ab dem 10. März auf das ganze Land ausgeweitet werden. Das bedeutet, dass die Bewegungsfreiheit von mehr als 60 Millionen Italienern eingeschränkt wird. Alle öffentliche Versammlungen werden verboten. Unterhaltungsplätze wie Kinos oder Theater werden ebenfalls geschlossen. Sportveranstaltungen werden temporär gestoppt.

In der darauf folgenden Fernsehansprache hat Conte betont, dass die Bevölkerung Verantwortungen übernehmen muss und nicht davor flüchten darf. Warum sagt er das? Dies liegt daran, da die entsprechenden Regierungsbehörden der Bevölkerung in Italien egal zu sein scheinen. Diese meint sogar, dass die römische Regierung ihnen ihre „Freiheit“ schuldet.

In Italien kann sich die Bevölkerung nämlich in den Epidemie-Zonen versammeln, demonstrieren, protestieren und Parties veranstalten. Die „freie“ Bevölkerung kesselt gar die Regierung ein, die gerade beschlossen hat, Städte abzuriegeln. Vor den Türen der Regierung hält die „freie“ Bevölkerung dann „die gegenseitige Infizierung“ ab.

Am 4. März hat das italienische Parlament nach langen demokratischen Debatten endlich beschlossen, die Schulen zu schließen, nachdem die Zahl der bestätigten Fälle im Land die 3.000er-Marke überschritten hat. Nach einem halben Monat demokratischer Debatten hat das Parlament endlich die wissenschaftliche Notwendigkeit, Mundschutz zu tragen, anerkannt.

Sogar am 7. März, nachdem die bestätigte Fälle in Italien die 6.000er-Marke überschritten und die Regierung der schwer betroffenen Lombardei die Abriegelung der Region beschlossen hatte, wurde die Regierung der Lombardei von der freien Bevölkerung „demokratisch protestiert“.

Auch innerhalb der italienischen Regierung sind die Meinungen uneins. Zunächst wurde der Abgeordnete Matteo Dall’Osso von anderen Abgeordneten verhöhnt, nachdem er mit einem Mundschutz das Parlament betreten hat. Später betonte der italienische Außenminister Luigi Di Maio im Medieninterview, dass von den über 7.000 italienischen Städten nur etwas mehr als 10 Städte von der Epidemie betroffen wären. Diese Aussage hatte zur Folge, dass die Bevölkerung ihre Vorsicht reduziert. Dies hat die Abwehrmaßnahmen gegen die Epidemie direkt behindert.

Auch jetzt sind die Abriegelungsmaßnahmen in Italien nicht sehr effektiv. Laut Berichten können einige Bars, Restaurants und Cafes ihren Betrieb weiterhin fortsetzen. Noch erschütternder ist die Tatsache, dass die italienischen Medien die Abriegelungsmaßnahmen nach außen kommuniziert haben, sodass viele Menschen aus der Bevölkerung zum Bahnhof strömten, um den Norden vor der Verkehrsabriegelung noch zu verlassen. Manche Leute fuhren sogar selbst im Auto weg. Reichere Italiener setzten sich nach Deutschland, in die Schweiz oder nach Nordeuropa ab. Die Ärmeren flüchteten hingegen nach Süden. Ministerpräsident Conte hat die Enthüllung der Medien, die eine Panik auslöste, als „nicht akzeptabel“ scharf kritisiert.

Aufgrund der mangelnden Erkenntnisse des Ernstes der Lage der Epidemie und der Einschränkungen der persönlichen Freiheit durch die Abriegelungsmaßnahmen ist eine starke Abwehrhaltung im Denken der Bevölkerung [gegen die Maßnahmen] entstanden.

Es gibt sogar Leute, die die Abriegelungsmaßnahmen aktiv bekämpfen. Ein gewisser Video-Uploader aus Italien hat nach Beobachtungen der Schwachstellen von Grenzstationen zur Abwehr der Epidemie mehrere Möglichkeiten herausgefunden, um aus der Epidemie-Zone zu flüchten.

Wenn er nur mit gutem Willen der Regierung helfen würde, die Schwachstellen zu identifizieren, wäre es ja in Ordnung. Aber er hat alle Schwachstellen in einem Video im Internet veröffentlicht, indem er dort seine Fans unterrichtet, wie aus der Sperrzone zu flüchten.

Die Unvollständigkeit der Maßnahmen wird definitiv zu einer weiteren Verbreitung der Epidemie und zu einer schweren Verknappung der medizinischen Ressourcen führen. Die italienische Intensivstation SIAARTI hat ein Dokument veröffentlicht, das die „klinische Ethik“ betrifft. Inhaltlich besagt das Dokument, dass man unter extremer Knappheit der medizinischen Ressourcen eine Alterseinschränkung gegenüber den schweren Patienten einführen möchte. Das bedeutet, dass man darauf verzichtet, ältere Menschen über einem gewissen Alter zu retten.

Ist das nicht traurig, dass ein westliches Land, das schon immer die Plakate der „Menschenrechte“ hochgehalten hat, ernsthaft über eine solche Art von Selektion von Leben und Tod redet. Es lässt einen schaudern.

In Wirklichkeit ist Italien nur ein hervorgehobenes Bild der westlichen Gesellschaft in den Fängen der Epidemie. Angesichts der täglich wachsenden Epidemie-Zahlen werden zahlreiche westliche Länder bedroht. Für westliche Parteien und Regierungen ist die ständige Betonung der Freiheit längst eine Art politische Korrektheit geworden. Wenn man allerdings solchen Herausforderungen begegnet, traut man sich selbstverständlich nicht, Maßnahmen wie Abriegelung der Städte, Verkehrskontrolle, Einschränkung der Bewegungsfreiheit von Personen einzuführen. Denn solche Maßnahmen erfordern politische Verantwortung und politischen Mut. Sie fürchten sich jedoch viel mehr davor, aufgrund der Einschränkung der Freiheit anderen eine Angriffsfläche zu bieten, sodass die eigene politische Karriere beendet wäre. Die Nachteile eines solchen politischen Systems behindern die Schritte zur Abwehr und Kontrolle der Epidemie, sodass sie nicht in der Lage sind, innerhalb kurzer Zeit Kräfte für die Abwehr der Epidemie zusammenzustellen. Ebenso können sie nicht innerhalb kurzer Zeit die Bevölkerung aufrufen, sich zu schützen und zuhause zu bleiben, um die Verbreitung der Epidemie effizient zu verhindern.

Das absurde Schauspiel der westlichen Gesellschaft in der Epidemie

Ein chinesisches Sprichwort besagt, dass jemand nicht gut genug ist, um einen Erfolg zu erzielen, aber gut genug ist, um einen Misserfolg einzuleiten. Dieses Sprichwort trifft genau auf die vielen sogenannten „freien und demokratischen“ westlichen Staaten zu, die in der Krise der Epidemie ständig absurde und skurrile Handlungen begehen.

Am 5. März hat der Redakteur des amerikanischen Fernsehsenders CNBC und Finanzexperte Rick Santelli in einem Fernsehprogramm gesagt:“ Statt panisch zu werden, sollte besser jeder vom Virus infiziert sein. Vielleicht wird es dann besser. Dann ist die Sache in einen Monat schon beendet.“ Auch wenn vielleicht Millionen aufgrund des Corona-Virus sterben würden, dann wäre der amerikanische Finanzmarkt immerhin gerettet.

Eine solche Sichtweise, dass abhängig vom Immunsystem die Starken siegen und die Schwachen aussortiert werden, bedeutet mit anderen Worten, dass die Verstorbenen selbst schuld sind und die Überlebenden weiterleben können. Warum spricht man dann noch von der westlichen Zivilisation? So was ist eine primitive Gesellschaft.

Auch der Darsteller-Meister Genosse Trump hat etwas Erstaunliches gemacht. Zunächst behauptete er, dass die Epidemie wie ein Wunder plötzlich verschwinden würde. Dann genehmigte er am 5. März klammheimlich die Abschaffung der Zölle gegen mehrere Dutzende medizinische Produkte aus China, einschließlich Mundschutzmasken, desinfizierende Tücher und medizinische Handschuhe.

Die amerikanischen Medien und Regierungsvertreter sind frei, um absurde Handlungen zu begehen. Aber auch die demokratische Bevölkerung, die ständig von den universellen Werten getauft wird, ist frei, um dringend Gewehre zu kaufen, um ihr Leben zu schützen. Angesichts der Epidemie schützen sie sich nicht mit Mundschutzmasken, sondern mit Gewehren.

Und in Deutschland, das die drittgrößte Epidemie-Zone Europas geworden ist, wird keine typische Ruhe und Besonnenheit des deutschen Volkes an den Tag gelegt.

Die demokratischen Abwehrmaßnahmen „Nicht-Abriegelung der Städte“ oder „Nicht-Kontrolle“ werden aktuell [in Deutschland ] konsequent verfolgt. Die absurde und sonderbare Behauptung, die das Corona-Virus als eine gewöhnliche Grippe sieht, wird auch frei verbreitet.

Am 5. März, als die Epidemie in Deutschland bereits zu einem großflächigen Ausbruch kam, nahmen in Deutschland rund 1.400 medizinische Experten ohne jeglichen Schutz an einer Konferenz teil. Die allermeisten vertraten die Ansicht, dass die „Verbreitung des Viruses in China an der Rückständigkeit Chinas lag“. Außerdem empfahlen sie, keinen Mundschutz zu tragen und keine Schulen zu schließen.

Am 8. März fand der Halbmarathon in Frankfurt wie gewohnt statt. Die Behörden behaupteten, dass es keinen Grund gäbe, den Halbmarathon abzusagen. Stattdessen genüge es, dass jeder, der glaubt, krank zu sein, nicht daran teilnimmt.

Die Meinungsumfrage, die vom Meinungsumfrageinstitut infratest-dimap im Auftrag des Ersten deutsche Fernsehens ARD für den „Deutschlandtrend“ durchgeführt wurde, besagt, dass 76 Prozent der Deutschen immer noch nicht nervös seien.

An dieser Stelle möchte ich Deutschland fragen: Wenn Du nicht nervös bist, warum hast Du die Mundschutzmasken der Schweiz festgesetzt?

Hier wurde eine Regierung, die von unwissenden Meinungen der Bevölkerung unter Druck gesetzt wurde, selbst ein Dieb.

[…]

Die absurden, paradoxen und bizarren Handlungen in der westlichen Gesellschaft unter der Verwüstung der Epidemie sind eine kollektive Darstellung infolge der Geiselnahme durch die Ansichten der „Freiheit und Demokratie“. In dem berühmten Buch „Psychologie der Massen“ werden die psychologischen Eigenschaften der Bevölkerung wie folgt beschrieben;“ Wenn einer in die Massen integriert worden ist, dann werden all seiner Eigenschaften von den Massen verdeckt. Sein Gedankengut wird durch das Gedankengut der Massen ersetzt…. Er würde dann die Eigenschaften „Emotionalisierung“, „Keine anderen Denken“, „Niedrige Intelligenz“ bekommen.“

Egal ob Italien, Frankreich, Deutschland oder die USA. Nach Entstehung der Epidemie haben diese Länder die Bewertung der Epidemie und die Entscheidungskompetenzen an die Medien und die normale Bevölkerung delegiert, um „Demokratie“, „Meinungsfreiheit“, und „Menschenrechte“ zu verfolgen. Wie kann die Massen-geleitete Bevölkerung rational, wissenschaftlich und allumfassend solche komplexen und professionellen Probleme erkennen? Dadurch, dass die Regierungen dieser Länder den Erkenntnissen und Wünschen der Bevölkerung entgegenkommen und gleichzeitig den Ernst der Lage vertuschen möchten, sind bei diesen Regierungen folgende Situationen entstanden: Man widerspricht sich gegenseitig. Innerhalb der Regierung und Behörden kritisiert man sich gegenseitig. Man schiebt in der Außenpolitik die Verantwortung auf andere Länder. All dies führt dazu, dass die verschiedenen Maßnahmen und Regelungen zu langsam verabschiedet werden. Das ist eine extrem unverantwortliche Vorgehensweise.

[….]

Wie sieht es außerdem mit der sozialen Mobilisierung aus? Wie sieht es mit der selbstständigen Kollaboration der Bevölkerung aus? Wie sieht es mit den Produktionskapazitäten der medizinischen Schutzausrüstungen aus? Werden lebenswichtige Versorgungen nach der Abriegelung einer Stadt sichergestellt? Aufgrund der Einschränkungen durch das politische System und die Hindernisse durch „Freiheit“ und „Demokratie“ begleiten solche Problem die Länder des Westens. Das ist auch ein wichtiger Grund, warum sie angesichts der Epidemie keine effizienten Maßnahmen ergreifen können.

[…]

Die Vergleich der Unterschiede in der Haltung und Effizienz zwischen China und den westlichen Ländern [gegenüber der Epidemie] ist in Wirklichkeit der Unterschied der beiden politischen Systeme und Entwicklungsmodelle. Das demokratische System des Westens ist eigentlich nur eine prozedurale Demokratie. Wenn die Regierung nicht gegen die Prozedur verstößt, hat die Regierung ihre Aufgaben erfüllt. Zur Not wird schließlich in der nächsten Wahl eine andere Regierung gewählt. Die neue Regierung wird nach der Machtübernahme das Gleiche tun. Der gesamte Systementwurf des Staates ist so. Allerdings haben sie die Fähigkeit, die Mainstream-Medien durch das Kapital zu kontrollieren. Sie sind geübt darin, in der öffentlichen Meinung Themen zu setzen, Aufmerksamkeit auf andere abzulenken oder die Schuld bei anderen Ländern zu suchen. Am Ende leiden aber die Leute aus der einfachen Bevölkerung darunter. Die Reichen werden in der Regel keiner Gefahr ausgesetzt.
[…]

Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass nur Länder wie China und nur solche politische Systeme und Krisenmanagement-Modelle einen zeitweisen wirtschaftlichen Abschwung riskieren würden, um der Verantwortung gegenüber dem Volk und der Welt gerecht zu werden. Selbstverständlich können solche Opfer von der individualistischen westlichen Wertanschauung und deren „freiheitlich und demokratischen“ politischen Systemen nicht verstanden und nachgeahmt werden.

Genauso können wir nicht verstehen, warum viele Menschen im Westen keinen Mundschutz tragen, aber 1,4 Milliarden Chinesen Mundschutz tragen.

Genauso können wir nicht verstehen, warum Amerikaner so gerne Gewehre kaufen, um sich gegen das Virus zu schützen, aber 1,4 Milliarden Chinesen einen Monat lang brav zuhause bleiben.

[…]

Die US-Krankenhäuser sind alle privat. Der Test auf das Virus kostet 2.000 US-Dollar, die von der entsprechenden Person getragen werden müssen. Die US-Seuchenbehörde CDC möchte mit den medizinischen Herstellern verhandeln, um die Kosten zu senken. Die Hersteller sagen, dass sie nicht herstellen würden, wenn sie keine Gewinne machen. Die chinesische Regierung hingegen sagt uns: Alles kostenlos!

US-Reporter fragen den Vize-Präsidenten, was mit den infizierten Amerikanern geschieht, die keine Krankenversicherung haben. Der Assistent des Vize-Präsidenten entgegnete daraufhin, dass diese nichts bekommen würden. Die chinesische Regierung sagt uns hingegen: Die staatlichen Finanzen übernehmen!
In Südkorea mangelt es an Quarantäne-Stationen. Die Regierung hat bei Hotels gefragt. Diese sagen jedoch: Es geht nicht! Am Ende muss die Regierung das Hotel aufkaufen. Die chinesische Regierung sagt uns: Es ist beschlagnahmt!

Die Waren in den Supermärkten in den Epidemie-Zonen in Japan und Italien werden leer gekauft. Es fehlt sogar an Toilettenpapier. Die chinesische Regierung sagt uns: Wir liefern die Waren bis vor die Tür!

[…]

Der Grund liegt darin, dass das politische System in China ein reales demokratisch gelenktes System ist. Das Partei- und politische System Chinas ist für das Schicksal des gesamten Volkes verantwortlich. Es ist für den Fortbestand des chinesischen Volkes verantwortlich. Nach Worten der Ökonomie würde es heißen, dass es sich um eine Regierung mit „unbegrenzter Haftung“ handelt.

[…]

Gleichzeitig hat das chinesische Volk ein sehr starkes Gefühl von Heimat und Nation. Gemeinsam kämpfen die Chinesen gegen die Epidemie. Ein Befehl und alle 1,4 Milliarden Chinesen können zuhause bleiben, um das Virus zu „ersticken“. Die chinesische Armee hat den Kampfgeist, niemals zurückzuweichen und sich niemals zu unterwerfen. Die Eigenschaft Chinas liegt in der gegenseitigen Zusammenarbeit. Viel medizinisches Personal aus einer Vielzahl von öffentlichen Krankenhäusern, unzählige hart arbeitende Kräfte an der Basis, Freiwillige, große Staatsunternehmen und große private Unternehmen wie Alibaba, Tencent werfen sich sofort in die Schlacht. Alle arbeiten gemeinsam, um diese Schlacht gegen die Epidemie zu gewinnen. Ein solches Volk, eine solche Partei, eine solche Bevölkerung, eine solche Armee, ein solches Modell ist beispiellos und unbesiegbar.

[…]

Zum Schluss zitiere ich die Worte des Senior-Beraters des WHO-Generaldirektors Bruce Aylward: “Wenn ich infiziert werde, dann möchte ich in China behandelt werden.“

♦♦♦

Nachwort unseres Übersetzers, der zu seiner Sicherheit ungenannt bleiben muss.

Offenbar nutzt die chinesische Parteizeitung die Fehlentwicklungen im Westen in der Corona-Krise aus, um das westliche demokratische System zu diskreditieren. Das chinesische Staatssystem taugt allerdings entgegen der Darstellungen im Artikel nicht als Vorbild bei der Bekämpfung der Corona-Epidemie, jedenfalls nicht in den Anfängen der Epidemie. Hätten die Behörden in Wuhan nämlich im Dezember 2019 nicht die Meinungsäußerungen von Ärzten zu dem Aufkommen des Corona-Virus unterdrückt und die Epidemie heruntergespielt, dann hätten China und die Welt mehr Zeit in der Eindämmung der Epidemie gewinnen können.

Die andere Seite der Medaille ist jedoch, dass China durch rigorose Maßnahmen in den vergangenen Monaten die Lage wieder in den Griff zu bekommen scheint, während die Epidemie gerade in Europa außer Kontrolle zu geraten droht. Offenbar wird die Entwicklung der Corona-Epidemie in der westlichen Welt von China genau beobachtet und verfolgt. Jegliche Fehlentwicklungen in Ländern wie Deutschland werden in China mit den eigenen Erfolgen verglichen und propagandistisch ausgeschlachtet. Somit droht das Ansehen der von der Corona-Krise schwer betroffenen westlichen Länder im Desaster zu enden. Sollte sich die Lage in Europa bzw. in Deutschland weiter rasant verschlimmern und in China jedoch weiter beruhigen, steht auch die Glaubwürdigkeit des Westens in der übrigen Welt auf dem Spiel.

Im Übrigen verlassen derzeit Chinesen in Scharen Deutschland wieder Richtung China, weil sie glauben, in China zur Zeit sicherer vor dem Corona-Virus zu sein als in Deutschland.

China fühlt sich inzwischen offenbar wieder so stark, dass die chinesische Regierung nun Mundschutzmasken an alle Auslandschinesen verschicken will.

So entwickelt sich die Corona-Pandemie letztlich auch zum Testfall für die Stärke und Glaubwürdigkeit des Westens und Chinas im Besonderen, und Deutschlands im Speziellen. Der Systemwettbewerb läuft.

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