Tichys Einblick
Kampf gegen illegale Einwanderung

Schleuserbanden an italienischen und polnischen Grenzen verhaftet

In Süditalien wurden in Zusammenarbeit mit Anti-Mafia-Einheiten 13 Menschenschmuggler aus Irak, Pakistan und Afghanistan festgenommen. Illegale Migranten wurden von ihnen gegen Zahlungen von 5.000 bis 15.000 Euro pro Person in die EU geschleust. Auch an der polnischen Grenze zu Belarus schlug eine Task Force von Europol zu und fasste elf Schleuser.

Symbolbild - italienische Polizei fasst Schleuser

picture alliance / ROPI | PS

Sowohl Italien als auch Polen haben mit organisierten Schleusernetzwerken zu kämpfen, die ihr Geld mit dem Einschleusen von Migrantenkonvois in die EU verdienen. Zu einer Zeit, in der die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni versucht, ein neues Modell zur Steuerung der illegalen Migrationsströme durchzusetzen, und dabei auf Gegenwind durch Gerichte ihres Landes stößt, hat die italienische Polizei die Aktivitäten einer an der kalabrischen Küste tätigen Bande aufgedeckt, deren Ziel es war, Migranten in verschiedene Länder der Europäischen Union umzuleiten.

Eine in Süditalien in Catanzaro, Kalabrien durchgeführte Untersuchung zusammen mit Anti-Mafia-Einheiten führte zur Verhaftung von 13 Schmugglern aus dem Irak, Pakistan und Afghanistan. Die Organisation, die wie ein Reisebüro arbeitete, hatte ihren Sitz bis dato in Crotone. Sie schleuste Migranten, die auf dem Landweg über die Türkei ein- und dann per Boot nach Crotone weiterreisten. Nach einer kurzen Zwischenstation dort wurden die Migranten nach Ventimiglia weitergeleitet, um anschließend die Grenze nach Frankreich zu überqueren.

Die Schmuggler setzten die Migranten auf jeder Etappe der Reise als Geiseln ein. Die Migranten, die in ihrem Jargon als „Schafe“ oder „Tauben“ bezeichnet wurden, zahlten zwischen 10.000 und 15.000 Euro, um aus ihrem Herkunftsland fliehen zu können – eine beträchtliche Einnahmequelle für die Schleuser. Bei der von der italienischen Polizei geleiteten Operation in Ventimiglia, Rom und Mailand wurden auch illegale Zentren zur Weiterverwendung der auf diese Weise eingenommenen Gelder ausgehoben.

Das gleiche Phänomen wurde an der Grenze zwischen Polen und Belarus beobachtet. Eine im März 2024 gestartete konzertierte Operation auf europäischer Ebene durch eine operative Task Force von Europol, an der nicht weniger als acht Länder beteiligt waren, führte im Oktober zur Festnahme von 11 Schleusern, hauptsächlich aus Polen, Russland und der Ukraine.

Die Schmuggler waren für den Transport von Migranten in die Europäische Union verantwortlich, die legal nach Russland oder Weißrussland eingereist waren. Die kriminelle Organisation rekrutierte Fahrer und mietete Fahrzeuge, um den Migranten die Durchreise zu ermöglichen. Die Migranten kamen hauptsächlich aus Afghanistan, Ägypten, Iran, Irak, Syrien und Ägypten. Sie wurden an der Grenze zwischen Polen und Weißrussland aufgegriffen und dann mit dem Auto transportiert – die meisten von ihnen nach Deutschland. Die Gesamtkosten für diesen Transportweg betrugen zwischen 5.000 und 6.000 Euro pro Person. 600 illegale Migranten sollen über dieses Netzwerk gereist sein.

Die polnische und die italienische Regierung, die nun auf entgegengesetzten Seiten der politischen Kluft stehen, kämpfen mit demselben Übel – sie zwingen die Staaten zu spezifischen Maßnahmen, die der Auffassung der Europäischen Union zuwider laufen.


Dieser übersetzte Beitrag ist zuerst bei European Conservative erschienen.

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