Tichys Einblick
Dreistufiger Rechenschaftsplan

DeSantis sorgt für konsequente Aufarbeitung der Corona-Pandemiebekämpfung in Florida

Ron DeSantis, Governor des Bundesstaates Florida, hat jetzt einen dreistufigen Rechenschaftsplan vorgestellt, mit dem er Verfehlungen der Behörden, der Impfstoffhersteller und der Gesundheitsministerien aufarbeiten will, und eine Studie zu den schlimmsten Impfnebenwirkungen in Auftrag gegeben.

IMAGO / Westlight

Seit über zwei Jahren hat Gina ihre Mutter Rosa nicht mehr gesehen. Beide Damen sind gebürtige Kubanerinnen, die eine lebt in Florida, die andere in Europa. Beide Frauen sind ungeimpft, somit dürfen sie nicht in die USA ein- bzw. zurückreisen. Warum lassen sie sich nicht einfach impfen?, könnte man fragen. Die Antwort ist ganz einfach: Sie haben Angst um ihr Leben. Ginas Bruder und ihr Cousin haben sich 2020 impfen lassen, einer ist kurz darauf an Herzversagen gestorben, der andere bekam eine Herzmuskelentzündung und kann seither nicht mehr arbeiten. „Wir haben Angst, dass unsere Gene besonders auf den Impfstoff reagieren“, erzählt Gina mir auf dem Hundeplatz, wo wir uns fast jeden Tag treffen. „Meine Schwester und zwei Cousinen sind Krankenschwestern, sie haben bereits ihren Job verloren, weil sie die Impfung verweigern. Wir haben die Wahl zwischen Brot und Tod.“’

Warum sie mir diese intimen Details verrät? Ron DeSantis, Governor des Bundesstaates Florida, will Menschen wie Gina und ihrer Familie zur Seite stehen und hat jetzt einen dreistufigen Rechenschaftsplan vorgestellt, mit dem er Verfehlungen der Pandemiebekämpfung aufarbeiten will, und eine Studie zu den schlimmsten Impfnebenwirkungen in Auftrag gegeben. Sein dreistufiger Plan:

1. Einsatz einer Grand Jury zur Untersuchung von Verbrechen und Fehlverhalten gegen Floridas Einwohner im Zusammenhang mit dem Covid-19-Impfstoff.

2. Erstellung einer Studie zur Klärung plötzlicher Todesfälle nach der Impfung gegen Covid-19 in Florida, basierend auf Autopsieergebnissen. Der Staat wird dabei mit der University of Florida zusammenarbeiten, um die Forschung mit Studien in anderen Ländern zu vergleichen.

3. Bildung eines Untersuchungsausschusses, der die Integrität der öffentlichen Gesundheitsämter prüft. Der Ausschuss wird vom Gesundheitsminister beaufsichtigt, um sicherzustellen, dass Floridas öffentliche Gesundheitspolitik auf Floridas Gemeinden und Prioritäten zugeschnitten ist.

Aber der Reihe nach.

Teil 1 des dreistufigen Plans ist es, den obersten Gerichtshof des Bundesstaates mittels einer 20-seitigen Petition zu bitten, eine Grand Jury, eine Untersuchungskommission, einzuberufen, die offiziell die Versprechungen und medizinischen Nebenwirkungen der Covid-Impfungen untersuchen soll. Gina begrüßt diese Petition und hofft, dass ihre Familie endlich Klarheit bekommt, wie sicher die mRNA-Impfstoffe wirklich sind.

In Deutschland wäre so ein Ausschuss wahrscheinlich unvorstellbar. Als zum Beispiel Ungereimtheiten bei Pfizer-Studien bekannt wurden, führte das nicht zu staatlichen Untersuchungen. Man kam zum bekannten Schluss: alles bedeutungslos, ohne Interesse. Ein Infragestellen des Impfstoffes wurde und wird vehement abgelehnt, sowohl in der Politik als auch in den meisten Medien.

Florida dagegen fährt seit Oktober 2020 eine andere Covid-Politik. Man setzte auf die freie Entscheidung des Einzelnen. Das Maskenmandat wurde ausgehebelt, Eltern, nicht Behörden, durften entscheiden ob ihre Kinder Maske tragen, Schulen und öffentliche Gebäude waren geöffnet. Sehr konsequent verfolgte Governor DeSantis seinen (damals noch) Alleingang im Umgang mit Covid, wurde viel kritisiert und hat nach mittlerweile fast drei Jahren Pandemie in den meisten Dingen Recht behalten. In Florida, obwohl die Menschen hier quasi ohne Einschränkungen lebten und der Altersdurchschnitt deutlich höher ist als in allen anderen Bundesstaaten, starben nicht mehr Menschen als in Kalifornien oder New York, wo man teilweise bis heute auf Maske und scharfe Restriktionen setzt.

Nur folgerichtig, dass DeSantis jetzt derjenige ist, der untersuchen lassen will, ob und in welchem Umfang die Menschen über die Vorteile der Impfung und eventuelle Nebenwirkungen getäuscht wurden. Wurde der Covid-19-Impfstoff den Amerikanern aufgenötigt? War er nicht ausreichend untersucht? War der Impfstoff vielleicht sogar kontraproduktiv für viele Menschen, die glaubten, sich damit zu schützen? DeSantis will, dass Hersteller des Covid-19-mRNA-Impfstoffs zur Rechenschaft gezogen werden und offenlegen müssen, ob die Wirksamkeit des Impfstoffes und eventuelle Nebenwirkungen ausreichend getestet und kommuniziert wurden.

Auch Aussagen von Führungskräften von Pharmaunternehmen zur Wirksamkeit von Covid-19-Impfstoffen sollen untersucht werden. „Die Pharmaindustrie hat eine berüchtigte Geschichte der Irreführung der Öffentlichkeit, um finanziellen Gewinn zu erzielen“, sagte DeSantis in seinem hybriden Round Table am Dienstag, 13. Dezember 2022, an dem neben Wissenschaftlern und Gesundheitsexperten auch von Impfschäden Betroffene zu Wort kamen.

DeSantis erklärte, alles untersuchen lassen zu wollen und sich die nötigen Unterlagen auch gegen den Widerstand dieser Personen zu besorgen. In Florida sei es illegal, falsch oder irreführend, über die Wirksamkeit von Medikamenten zu berichten, und man werde sich die benötigten Daten beschaffen.

„We’ll be able to get the data whether they want to give it or not. In Florida, it is illegal to mislead and misrepresent, especially when you are talking about the efficiency of a drug“ (Ron DeSantis, 13. Dezember 2022).

Teil 2 des Rechenschaftsplans von DeSantis besagt, dass Joseph Ladapo, Gesundheitsminister von Florida, eine Studie leiten wird, die Todesfälle nach der Impfung gegen Covid-19 untersuchen wird. „Wir initiieren in Florida ein Programm, bei dem wir die Vorfälle von Myokarditis mit Todesfolge innerhalb weniger Wochen nach der COVID-19-Impfung untersuchen werden“, sagte Ladapo. Dazu wird der Gesundheitsminister mit Gerichtsmedizinern in Florida sowie mit Forschern der University of Florida zusammenarbeiten. Myokarditis, eine Erkrankung, bei der sich das Herz als Reaktion auf eine Infektion oder einen anderen Auslöser entzündet, sei selten. Aber eine Studie zeige, dass Patienten mit Covid-19 im Vergleich zu Patienten, die kein Covid-19 hatten, fast das 16-fache Risiko für Myokarditis hatten. Jetzt soll wissenschaftlich geklärt werden, ob eine ähnliche oder sogar höhere Risikosteigerung nach einer Impfung besteht.

„Wir werden diese offenen Fragen beantworten. Es sind Fragen, die sämtliche CEOs von Pfizer und Moderna bis spät in die Nacht wach halten werden, da sie bisher dachten, dass niemand jemals hinsehen wird. Aber wir in Florida werden hinschauen“, kündigte Ladapo an. Dem Gesundheitsminister ist es ernst. Im Oktober gab sein Ministerium neue Leitlinien heraus, die von einer Covid-19-mRNA-Impfung für Männer zwischen 18 und 39 Jahren abraten und auf „die relative Inzidenz von kardialen Todesfällen“ bei Männern in dieser Altersgruppe etwa einen Monat nach den Impfungen hinwies.

Auch an Teil 3 des Rechenschaftsplans ist Ladapo beteiligt. Er wird einen Ausschuss einrichten, der „Empfehlungen und Leitlinien bewerten“ wird, die von Einrichtungen wie den Federal Centers for Disease Control and Prevention, der Food and Drug Administration und den National Institutes of Health stammen. Die Ergebnisse könnten politisch brisant sein, um nicht zu sagen Sprengstoff beinhalten. Anthony Fauci und Joe Biden persönlich werden von DeSantis für ihre Vorgehensweise in der Coronavirus-Pandemie scharf kritisiert.

„Ich denke, Sie haben alle gesehen, wie sich die Leitung dieser Bürokratien und in diesem Establishment auf eine Weise verhalten haben, die jede Art von Vertrauen völlig missbraucht hat“ (Ron DeSantis, 13. Dezember 2022).

Professor Jay Bhattacharya von der Stanford University, der von Twitter übrigens gesperrt wurde, sagte bei dem Round Table, dass man es den Menschen schulde, offene Fragen um die Impfung zu beantworten. Es sei an der Zeit, dass man Fehler aufarbeite und dafür sorge, dass sie nicht wieder passieren. Denkverbote und Zensur auch von qualifizierten Profis hätten Auswirkungen auf die Politik gehabt und zu schlechten Entscheidungen geführt. Das müsse zukünftig verhindert werden. Bhattacharya hatte DeSantis bereits zuvor bei Klagen gegen dessen Covid-Politik unterstützt. Bisher konnte seine Expertise die Jury überzeugen.

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