Symbolträchtiger ukrainischer Triumph: Russisches Flaggschiff im Schwarzen Meer zerstört
Redaktion
Die "Moskwa" ist nach von Russland bestätigten Informationen mindestens schwer beschädigt und vollständig evakuiert worden. Die Vernichtung des Raketenkreuzers wäre nicht nur militärisch entscheidend – sondern auch ein wichtiges Symbol. Denn Bilder des Schiffes gingen vor wenigen Wochen bereits aus anderen Gründen um die Welt.
Das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, die „Moskwa“, wurde am Mittwoch südlich von Odessa zerstört. Zunächst meldeten ukrainische Stellen am Mittwochabend, es sei gelungen, dem russischen Raketenkreuzer „erheblichen Schaden“ zuzufügen. Dabei seien zwei Neptun-Seezielflugkörper zum Einsatz gekommen – die Rakete ist eine ukrainische Eigenproduktion, die bis zum Krieg noch nicht einsatzfähig war. Denkbar wäre auch ein Einsatz von britischen Harpoon-Raketen, die der Ukraine zuvor geliefert wurden.
Später am Abend bestätigte das russische Verteidigungsministerium die Beschädigung der „Moskwa“. Munition habe infolge eines Feuers an Bord gezündet, zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti offizielle Stellen. Das Schiff sei „schwer beschädigt“ – die 500-köpfige Besatzung sei vollständig evakuiert worden. Zum Zeitpunkt des Brandes herrschte starker Wellengang.
Der Vorgang solle nun untersucht werden.
Die „Moskwa“ ist das mit Abstand größte und feuerstärkste Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte. Der 187 Meter lange Raketenkreuzer hätte alle weiteren maritimen Aktionen Russlands im Krieg angeführt. Das Schiff verfügt über enorme Feuerkraft und Flugabwehr und wäre insbesondere für den Schutz von Seelandeoperationen zentral. Es galt als Garant für die russische Vormachtstellung im schwarzen Meer.
Es war Russland bis zuletzt nicht gelungen, die ukrainische Küstenverteidigung auszuschalten. So gelang den ukrainischen Streitkräften immer wieder kleinere Erfolge – etwa die Zerstörung des „Saratow“–Landungsschiffs vor Berdyansk.
Vor allem aber hat die „Moskwa“ für die Ukraine eine enorme Symbolwirkung. Am Anfang des Krieges führte sie den Angriff auf die Schlangeninsel durch, auf dem eine kleine Gruppe ukrainischer Soldaten trotz enormer Überlegenheit des Gegners weiter Widerstand leistete. Ein Bild eines dieser Soldaten, der der Moskwa den Mittelfinger zeigte, ging um die Welt – zusammen mit dem letzten Funkspruch der Truppe: „Russian warship, go fuck yourself“.
Noch am Donnerstag zeigte Präsident Selenskyi dieses Bild als neues Motiv für eine Briefmarke. Er kommentierte den Post auf Instagram mit der Bemerkung, dass das „russische Kriegsschiff“ immer nur eine Richtung kenne. Das könnte bereits eine Anspielung auf den bevorstehenden Angriff dargestellt haben.
Die Moskwa wurde zu Sowjetzeiten in Mikolajiw gebaut, einer ukrainischen Stadt, um die in den vergangenen Wochen schwere Kämpfe stattfanden.
Anzeige
Wenn Ihnen unser Artikel gefallen hat: Unterstützen Sie diese Form des Journalismus. Unterstützen