Die radikale Corona-Politik der kommunistischen Führung in China hat zur größten politischen Protestwelle seit dem Massaker auf dem Tiananmen-Platz im Juni 1989 geführt. Aus den Metropolen Peking, Schanghai und Wuhan kommen Bilder von Massendemonstrationen, die sich nicht nur konkret gegen die Lockdown-Maßnahmen richten, sondern auch generell gegen das Regime und Machthaber Xi Jinping.
Unmittelbarer Auslöser war der Tod mehrerer Menschen in einer Feuerkatastrophe am Donnerstag in Urumqi in der Provinz Xinjiang. Die Demonstranten gehen davon aus, dass die extremen staatlichen Quarantäne-Maßnahmen für den Tod von zehn Menschen verantwortlich sind.
Bei den Demonstrationen wurden laut Presseberichten nicht nur „Beendet den Lockdown!“ gerufen, sondern von der Corona-Politik ausgehend auch allgemeinere Forderungen gestellt: „Wir wollen keine Masken, wir wollen Freiheit“ oder „Wir wollen keine PCR-Tests, wir wollen Freiheit“. Auch „Nieder mit der Partei!“ und „Nieder mit Xi Jinping!“ soll gerufen worden sein. Zu den zahlreichen Festgenommenen gehört auch ein Reporter des britischen Senders BBC. Seine Festnahme ist auf Videos zu sehen.