Aus deutscher Sicht nehmen wir in den USA nur Trump und seine linken Gegner von den Demokraten wahr. Doch es hat sich eine starke libertäre Bewegung als dritte Kraft entwickelt. Teil davon sind die "Students for Liberty", die am vom 17.-19. Januar in Washington ihre internationale Jahrestagung Libertycon abhielten. Rainer Zitelmann war einer der Sprecher der Tagung - hier sein Bericht.
Wolf von Laer, ein Deutscher, der als CEO weltweit die Vereinigung leitet, hält ein Che Guevara-T-Shirt hoch: „Das trugen die Studenten, als ich studierte. Es zeigt einen Massenmörder.“ Die Students for Liberty tragen andere T-Shirts: „Peace, Love, Liberty“ oder „Less Marx more Mises“. Und Liberty meinen sie umfassend. Hier kommen Themen und Einstellungen zusammen, die man in Deutschland nicht erwarten würde: Unter den Sponsoren sind die „LGBTQ For Liberty“, die sich für die Rechte von Schwulen, Lesben, Transgendern und anderen sexuellen Minderheiten einsetzt, ebenso wie die konservative Heritage Foundation und das Mises Institute, die mit ihren wissenschaftlichen Studien die Überlegenheit des Kapitalismus belegen.
Facebook, Google und Microsoft sind ebenso unter den Sponsoren wie die Atlas Society, die verschiedene libertäre und konservative Initiativen und Think Tanks vernetzt.
Beim Award-Dinner werden Studenten geehrt, die sich besonders ausgezeichnet haben. Beispielsweise Gruppen aus Afrika und Asien, die sich ebenso für den Kampf um die Rechte für sexuelle Minderheiten engagieren wie für den Kapitalismus und für Deregulierung. Ich spreche mit einem jungen kanadischen Mitarbeiter, der die Tagung organisiert hat. Er erklärt mir, wie unsinnig es ist, dass man in Kanada Cannabis-Produkte zwar rauchen darf, aber dass diese nicht im Tee oder in Plätzchen verkauft werden dürfen: So würden Menschen zum Rauchen verleitet. Er setzt sich für Rechte von Konsumenten ein und gegen staatliche Überregulierung im Namen von „Verbraucherschutz“. Als Student hat er seine Abschlussarbeit über den Zusammenhang von wirtschaftlicher Freiheit und Menschenrechten geschrieben, und belegt, dass es in kapitalistischen Ländern besser um die Menschenrechte bestellt ist.
Trump: Libertäre zwischen allen Stühlen
Trump ist ein schwieriges Thema für die Libertären, sie geraten zwischen alle Fronten. Beim Empfang erklärt mir ein junger Mann, der in der Fundraising-Abteilung der Cato-Stiftung arbeitet, dass Trump bei Spendern hochgradig polarisiert: „Die einen kritisieren uns dafür, dass wir nicht kritisch genug sind gegen Trump, die anderen dafür, dass wir ihn zu stark kritisieren.“ Dass Trump gegen den Freihandel ist und Unternehmen diktieren will, wo sie investieren sollen, stört ihn; dass Trump sich nicht um Political Correctness kümmert, gefällt ihm. Ein anderer Mitarbeiter einer Stiftung sagt mir, er sei 70 Prozent gegen Trump und 30 Prozent für ihn. Mit solchen differenzierten Einstellungen hat man es als Libertärer heute nicht leicht. Die Trump-Anhänger erwarten ein 100%-Bekenntnis zu ihm, die Trump-Kritiker eine 100%-Verdammung.
Beim Dinner diskutieren Wissenschaftler der Harvard- und der Georgetown-University zum Thema: „The Constitution in the Trump Era“. Frage: Gefährdet Trump die grundlegenden Freiheiten der amerikanischen Verfassung? Die Meinungen gehen auseinander. Einerseits wird darauf verwiesen, dass die „Checks and Balances“ nach wie vor funktionieren, andererseits wird auf Gefährdungen hingewiesen.
Wahrscheinlich ist es das Schicksal der Libertären, zwischen allen Stühlen zu sitzen. Aus Sicht der Linken sind sie zu rechts (und vor allem zu pro-kapitalistisch), aus Sicht der Rechten zu links. In der Haltung zur Einwanderung oder zur Kriminalitätsbekämpfung werden oft Positionen vertreten, die mich an weltfremde Vorstellungen der Grünen in Deutschland erinnern. Hier stehen Positionen, die wir in Deutschland eher Linken und Grünen zuordnen würden neben anderen Positionen, die wir in Deutschland Konservativen und Rechten zuordnen würden. Keiner empfindet dies hier als ungewöhnlich oder widersprüchlich.
Sozialismus in den USA auf dem Vormarsch
Vor einem Vormarsch des Sozialismus in den USA warnten Justin Haskel und Donald Kendal vom libertär-konservativen Heartland Institute aus Chicago in ihrem Vortrag „Socialism is Evil“. Laut Umfragen favorisierten in den USA 57 Prozent der Wähler der Demokraten sozialistische Ideen, und auch in der Gesamtbevölkerung fänden sozialistische Ideen inzwischen bei 50 Prozent der Amerikaner Zuspruch, insbesondere bei jungen Amerikanern. Früher sei „Socialism“ in den USA ein „dirty word“ gewesen, doch dies sei inzwischen ganz anders – heute sei für viele „Kapitalismus“ ein „dirty word“. Das unendliche Leid, das sozialistische Systeme über die Menschen gebracht habe, die Millionen Ermordeten und Vertriebenen, seien heute, drei Jahrzehnte nach dem Ende des Kommunismus, weitgehend in Vergessenheit geraten. Ursache für die Fehlentwicklung sei einerseits das amerikanische Bildungswesen, das strategisch von der politischen Linken eingenommen worden sei. Zudem hätten Hollywood-Filme einen Beitrag geleistet, in denen regelmäßig reiche Kapitalisten als Bösewichte dargestellt würden. Nach jedem Scheitern eines sozialistischen Experiments, wie zuletzt in Venezuela, behaupteten die Linken, dies sei noch nicht der „wahre“ Sozialismus gewesen, das nächste Mal werde es besser. So gehe das nun seit Hundert Jahren, so Haskel. Die steigende Popularität linker, sozialistischer Ideen, habe jedoch zu einer starken Gegenbewegung geführt. Für die Libertären ist „Sozialismus“ auch heute das „dirty word“, das es früher für fast alle Amerikaner war.
Intolerantes Meinungsklima an US-Unis
In einem Land, in dem die „Freedom of Speech“ hochgehalten wird, gilt das an vielen amerikanischen Universitäten längst nicht mehr. Dort herrscht ein intolerantes Meinungsklima, das wir auch von deutschen Universitäten kennen – aber in den USA ist es noch sehr viel verrückter. Dort gibt es eine „Shut up“-Bewegung, die radikal dafür kämpft, dass Andersdenkende (also Nicht-Linke) nicht an Universitäten auftreten und keine Vorträge halten dürfen. Werden sie doch einmal von einer der Unis eingeladen, die sich dem Meinungsdiktat widersetzten, dann versuchen Linke, die Veranstaltung zu verhindern und zu sprengen. Intoleranz wird zur Tugend umgedeutet. Hinzu kommt: Professoren an US-Universitäten müssen „Trigger warnings“ ausgeben, wenn die Gefahr bestehen könnte, dass sich irgendjemand durch irgendeinen Text (z.B. aus der klassischen Literatur) verletzt fühlen könnte.
Und die linken Studenten sind wie Mimosen; sie fühlen sich durch alles verletzt, was nicht ihrer Ideologie entspricht. Robby Soave von dem libertären Think-Tank Reason hielt einen Vortrag über „Campus Panics“. Mehrere Jahre hat er radikale Studenten in amerikanischen Universitäten für sein Buch „Panic Attack“ interviewt, das im Juni erscheinen soll. Die Studenten, die nicht-linke Meinungen nicht dulden, niederschreien und zum Teil mit Gewalt unterdrücken, seien zwar eine Minderheit, aber oftmals hätten sich die Universitätsverwaltungen mit ihnen „arrangiert“ – teils, weil sie ihnen ideologisch nahe stünden, teils einfach aus Opportunismus, um ihre „Ruhe“ zu haben. Es gibt inzwischen Gegenbewegungen an den Universitäten, zum Teil von sogenannten „Trumpes“, zum Teil von libertären Gruppen. Auch hier hat Trump zu einer Polarisierung geführt, denn nicht wenige Studentengruppen aus dem republikanischen Lager, die noch vor zwei Jahren extrem kritisch gegenüber Trump waren, seien inzwischen zu Trumpes geworden, frei nach dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Die gute Nachricht: Die zahlreichen linken Gruppen sind ideologisch heillos zerstritten und haben sich in ihren dogmatischen Diskussionen verfangen. Und inzwischen gibt es sogar linke Professoren, denen die extreme Intoleranz der linken Studenten zu weit geht – auch das kennen wir in Deutschland aus den Zeiten der 68er-Revolte.
Steve Forbes über Fake News
Stargast bei der Konferenz war der legendäre Steve Forbes, der das Magazin „Forbes“ gründete, das heute eine Auflage von 900.000 hat. Er kandidierte 1996 und 2000 in den Vorwahlen für die Präsidentschaftsbewerber der Republikaner und setzte sich für eine Flat Tax ein. Sein Vermögen wurde 2017 auf 430 Millionen Dollar geschätzt.
Forbes sprach zum Thema „Fake News“. Er vertrat eine interessante, optimistische These: Man solle die Bürger nicht unterschätzen. Er verweist auf die in den 50er-Jahren verbreitete Theorie der „geheimen Verführung“ durch die Werbung. Ein Buch des Konsumkritikers Vance Packard über die trickreichen Verführungen der Werbung hatte damals für großes Aufsehen gesorgt, aber die Befürchtungen hätten sich als falsch herausgestellt, weil die Bürger zunehmend kritisch gegenüber der Werbung geworden seien. Von dieser Erfahrung zog Forbes die Analogie zu Zeitungen und Nachrichtensendungen: Wenn die vermeintlichen „Gatekeeper“ in klassischen Medien ihre Funktion nicht mehr erfüllten, und dies sei häufig so, dann würden die Menschen eben zunehmend kritischer. Und dies sei gut so. Mit seinem Magazin „Forbes“ sei er online einen anderen Weg gegangen: Heute schrieben dort neben fest angestellten Journalisten 2.800 Freiberufliche. Natürlich seien immer auch Beiträge und Autoren darunter, die journalistischen Kriterien nicht entsprechen, aber dies sei auch bei klassischen Medien so (ich dachte dabei an den Fall Relotius). Aber solche Beiträge würden heute, im Internetzeitalter, manchmal schon in Sekundenschnelle durch Leserreaktionen entlarvt. Zudem handele es sich hier nur um eine Minderheit, und auf der anderen Seite stünde der Vorteil, mit einer solchen Offenheit für Beiträge von freien Journalisten die Expertise von Tausenden zu nutzen, die viel Wichtiges an Nachrichten und Deutungen beizutragen hätten. Steve Forbes wunderte sich, warum die meisten anderen klassischen Medien diese ungeheuren Potenziale ungenutzt ließen.
Bedingungsloses Grundeinkommen?
Die Libertären sind keine einheitliche Bewegung mit einheitlicher Ausrichtung. Sehr viele Themen werden extrem kontrovers diskutiert, so etwa die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen. Andrew Yang, ein erfolgreicher Unternehmer, dessen Eltern aus Taiwan kommen und der sich 2020 als Präsidentschaftskandidat bei den Demokraten bewerben will, setzte sich vehement für ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1.000 Dollar im Monat ein – mit den bekannten Argumenten: Durch die technologische Entwicklung würden immer mehr Arbeitsplätze vernichtet und es sei besser, den Betroffenen unbürokratisch ein bedingungsloses Grundeinkommen zu garantieren als die derzeitigen Sozialleistungen, die mit einer ausufernden und kostspieligen Bürokratie verbunden seien. Seine Idealvorstellung wäre es, die Einkommensteuer abzuschaffen und durch die Mehrwertsteuer zu ersetzen. Der libertäre Ökonom Jeffrey Miron von Harvard widersprach vehement: Schon seit den Zeiten der Maschinenstürmer hätten die Leute befürchtet, die technologische Entwicklung würde Arbeitsplätze vernichten, tatsächlich seien immer wieder neue und andere entstanden. Auch wenn die Menschen stets glaubten, diesmal sei „alles anders“, hätte sich dies bislang stets als Irrtum herausgestellt. Die Kosten für ein bedingungsloses Grundeinkommen seien zudem astronomisch hoch, wie er vorrechnete. Zudem sei es eine naive Illusion, zu glauben, das Grundeinkommen werde an Stelle der bisherigen Sozialleistungen treten. Eher sei zu befürchten, dass massive zusätzliche Kosten entstünden, dabei sei schon das heutige Sozialsystem in den USA nicht mehr finanzierbar. Ähnlich sei es bei der Mehrwertsteuer, die Yang als Mittel zur Finanzierung vorgeschlagen hat: In der Realität würde diese wohl nicht an Stelle der Einkommensteuer treten, sondern hinzukommen.
Wie kommen die Amerikaner wieder zusammen?
Die amerikanische Gesellschaft ist heute so gespalten wie nie und die Intoleranz gegenüber Leuten mit anderer Meinung hat ein erschreckendes Ausmaß erreicht – und zwar auf beiden Seiten, sowohl der Trump-Befürworter wie der Trump-Kritiker. Dies war Ausgangspunkt des Vortrages von Arthur C. Brooks. Er gehört zu den bekanntesten Libertären in den USA. Der Sozialwissenschaftler, Musiker und Kolumnist der „New York Times“ ist Präsident des American Enterprise Institute, eines konservativen Think Tanks. In dieser Situation sei es die wichtigste Aufgabe der Libertären, sich für Respekt gegenüber Andersdenkenden einzusetzen. Der Andersdenkende sei eben nicht der Feind. Auch dann nicht, wenn er für den Sozialismus sei. Die Bürger hätten vergessen, dass es das Wesen einer pluralistischen, freien Gesellschaft sei, dass es eben Personen gibt, die ganz anders denken und deren Recht es sei, ihre Meinung zu äußern. Heute würden in Amerika Toleranz und Respekt vor Andersdenkenden leider oft als Zeichen der Schwäche gesehen, und die sozialen Medien leisteten dazu einen Beitrag. Die Mission der Libertären sieht er darin, dagegenzuhalten.
Der republikanische Kongressabgeordnete Justin Amash, der den Bundesstaat Michigan vertritt, gehörte ebenfalls zu den Rednern. Er ist einer der bekanntesten dezidiert Libertären im US-Kongress. Sein Befund: Die meisten Amerikaner mögen heute weder die Demokraten noch die Republikaner, und dies sei eine historische Chance für die Libertären. Damit ist indes nicht die gleichnamige Partei genannt, sondern eine parteiübergreifende Bewegung, die inzwischen von zahlreichen Think Tanks und Initiativen getragen wird.
Applaus für Shutdown
Wenn Amash und andere Redner den „Shutdown“ erwähnten, der derzeit die amerikanische politische Diskussion beherrscht, dann kam immer wieder Applaus im Publikum auf. „Shutdown“, also die teilweise Stilllegung des Staates, hat für manche Libertären etwas Faszinierendes. Amash kommentierte diesen Applaus kritisch und meinte, Wähler und Mitarbeiter von Behörden, die keinen Lohn bekämen, würden eine solche Haltung mit Sicherheit nicht goutieren. Amash ist ein Sympathieträger und wendet sich gegen libertären Fundamentalismus. Selbstironie ist ein gutes Mittel dagegen – und der Komödiant Lou Perez brachte die Zuhörer zum Lachen als er meinte: Wir Libertären haben eine Garantie, dass wir mit Sicherheit immer alle vier Jahre todunglücklich sind, nämlich wenn ein neuer Präsident gewählt wird. Egal ob Bush, Obama, Trump oder sonst jemand, wir werden immer unglücklich sein.
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Bei solch einer Bewegung wäre ich sofort dabei. Sowas ist bei uns aber undenkbar. Zu lang hält die Tradition des Rechts-Links-Denkens an und dabei ist jede Seite völlig unfähig zur Selbsteinsicht. Die Bequemlichkeit an der eigenen Position festzuhalten und der Starrsinn sind vielleicht Ureigenschaften der Deutschen, vielleicht liegt es einfach nur an der fehlenden Reife im politischen Diskurs. Das Traurige ist, dass dabei das Erbe der Aufklärung verraten wird, weil anstelle rationalen, auf Wissenschaft beruhendem Denken und der Debatte treten Denkweisen auf die Züge von Ersatzreligion beinhalten und schlicht Ideologien sind. Das ist typisch für beide Seiten, im Moment links… Mehr
Ich wusste nicht, dass der Schwachsinn mit dem „bedingungslosen Einkommen“ auch in den USA diskutiert wurde.
Ich hielt das für eine raffinierte Masche europäischer und speziell deutscher Linker, den hier danach einströmenden Immigranten ein Einkommen zu verschaffen.
Einkommen bedingungslos, d.h. ohne Gegenleistung und ohne Arbeit.
Die Debatte wurde ursprünglisch vom kapitalistischen Herrn der Finstern Milton Friedman angestoßen.
https://en.wikipedia.org/wiki/Negative_income_tax
Der Brite Keynes stand für Nachfrage orientierte Wirtschaftspolitik.
Notfalls sogar schuldenfinanziert.
Friedman, der unter Reagan stark zur Kenntnis genommen wurde, stand für
angebotsorientierte Wirtschaftspolitik.
Die Libertären die sich auf österreichische und deutsche Theoretiker stützen,
stehen für die Abwesenheit von Wirtschaftspolitik.
Und die linke Fraktion mit ihrem eingebildeten, oder bedingunslosen Einkommen steht für die Zerstörung der Wirtschaft durch die Wirtschaftspolitik.
Das BGE kommt aus der liberalen Ecke. Und es funktioniert nicht, da es den Charakter versaut. Wenn man dafür entlohnt wird, ohne auch nur einen Finger krumm gemacht zu haben, widerspricht das der menschlichen Natur.
Menschen sind Jäger und Sammler und sie sind Herdentiere. Wer das ignoriert, fährt die Gesellschaft früher oder später an die Wand.
Ich bin ein großer Freund von Differenzierung. Würden die deutschen Wähler differenzieren können, wäre Merkel nicht immer noch an der Macht. Ich bezweifle aber, dass man den kratzenden, beißenden, fanatischen, stets faul spielenden und anders Denkende vernichten wollenden Linksgrünen mit Differenzieren beikommt. Erst wenn wir dieses größte Problem, das die Welt derzeit hat – nämlich den sozialistisch-marxistischen Klammergriff in grünem Gutmenschengewand – in den Griff bekommen haben, lohnt es sich, wieder zu differenzieren. Denn dann gibt es auch wieder freie Meinungsäußerung und Diskussionskultur ohne politisch korrekte Repressalien.
Man kommt dann, wenn der politische Gegner nicht differenzieren kann, mit eigenem Differenzieren nicht weiter. Diese Leute wollen mit derselben Sprache angesprochen werden in welcher diese selbst überwiegen reden. Boris Palmer ausgenommen.
Auch bei den Neokommunisten gibt es einen Boris Palmer, mit dem Namen Sarah
Wagenknecht. Die Neokommunisten gingen vor 8 Jahren in den Bundestagswahlkampf mit dem Schlachtruf: „Reichtum für Alle“. Von diesem Unsinn hat sich die Wagenknecht
nicht anstecken lassen, warum auch immer.
Das Problem der Welt der Gegenwart ist der islamische Faschismus und die Tatsache, dass dies die „grünen-etc. Gutmenschen“ nicht begreifen. Das übergeordnete Problem ist allerdings die rasch wachsende Bevölkerung genau dieser faschistisch-muslimischen Demographie, die alles verschlingen will. Gerne uns im Westen, denn wir sind die ideale Beute: Fett und wehrlos. Weil zu blöd, um zu erkennen, wo der Feind ist und die Konsequenz daraus zu ziehen. Mal sehen, wie lange noch, das kann dann zu „unschönen“ Bildern führen.
Wenn die überwiegend für Deregulierung der Wirtschaft und Finanzen sind und zugleich für freie Migration dann müsste doch Soros ihr Gott sein.
Wir müssen offenbar noch warten auf eine konsistentes neues Konzept. Wobei Sozialdemokratie, verbunden mit bodenständiger Vernunft, wie unter Brandt und Schmidt, ja eigentlich ganz ok waren. Verglichen mit heute das Paradies. Das müsste man auch nicht sektiererisch eng abgrenzen.
Soros passt vielleicht für völlig „freien“ Kapitalmarkt. Aber was der mit seinen ganzen Pseudo-NGOs betreibt ist doch auch eine Art von Sozialismus, nur eben privat (mehr oder minder) finanziert. Und freier Kapitalverkehr ist eh arg relativ – etwas „Staat“ muss sein. Die von Ihnen angesprochene Ordnung unter Brandt und Schmidt halte auch ich für den Idealfall – aber bitte Erhardt nicht vergessen, der ist „Vater“ der sozialen Marktwirtschaft. Und Bismarck, ganz sicher keine Soze oder gar Globalist wie Soros, verdient Preis und Dank für die Sozialversicherungen. In derlei Fragen bin ich ganz und gar „Mitte“. Was Migration betrifft: Da bin… Mehr
Soros ist ein Musterbeispiel dafür, dass Privatisierung nicht automatisch zu mehr Freiheit führt, sondern ebenso zum Totalitarismus. Das Problem ist Macht. Zu viel Macht in den Händen weniger führt immer zu Problemen. Dabei ist es völlig egal, ob es sich um staatliche oder private Macht handelt. Wichtig ist Balance. Jeder mächtige Player braucht einen Gegenspieler, der ihn in Schach hält.
In einer freiheitlichen Welt gibt es kein Sozialamt, sondern lediglich private Bedürftigenhilfe. Wer Migration haben möchte muss die Migration auch bezahlen oder den Migranten eine Arbeitsstelle anbieten. Es gibt auch weder öffentliche Strassen noch öffentliches Land, auf denen Einwanderer sich jederzeit frei bewegen dürfen bzw. per staatlichem Befehl jederzeit irgendwo angesiedelt werden können. In einer libertären Welt hat jede Gemeinde das Recht jederzeit einen privaten Grenzschutz zu organisieren und jeden unerwünschten Eindringling abzuwehren. Oder die privaten Sicherheits- und Versicherungsfirmen treffen von sich aus Vorkehrungen, um zugewanderte Kriminalität, die ihre Einnahmen belasten würden, von vornherein zu verhindern. Was Herr Soros möchte… Mehr
Sympathisch ist die Fähigkeit zur Differenzierung und ideologiefreien Betrachtung, die in der politischen Auseinandersetzung völlig abhanden gekommen ist. Wenn man dafür libertär sein muss, dann könnte dies ein gesundes Gegengewicht zur heutigen rechts-links-Borniertheit und der damit verbundenen (und sich seuchenartig ausbreitenden) Intoleranz sein. In dieser tolerierten Intoleranz sehe ich die größte Bedrohung (oder deren Anfang) persönlicher Freiheit, und zwar unabhängig davon, ob ich zu den gutgerüsteten Libertären gehöre oder zu denen, die auf das Sozialwesen angewiesen sind. Dazu kommt eine unerträgliche Steigerung staatlich verordneter monetärer und bürokratischer Lasten sowie die Folgen planwirtschaftlicher „Entwicklungen“, die mir als kleinem Kämpfer sowie jedem… Mehr
Am Ende kommt es eben immer auf das rechte Maß an , dies gilt es demokratisch zum Wohle des Ganzen einzurichten und konsequent zu verteidigen , ohne zu bevormunden , bevorteilen , besserzustellen oder es dem Eigennutz und Machtmißbrauch zu widmen .
Im Übrigen gilt : Was ist der Unterschied zwischen maßlosem Kapitalismus und maßlosem Sozialismus ?
Im maßlosen Kapitalismus beuten Menschen Menschen aus ; im maßlosen Sozialismus ist es genau anders herum
„wäre meine Vorstellung einer freien Gesellschaft“
Ich habe eine andere Vorstellung von freier Gesellschaft und möchte auf keinen Fall unter ihren gesellschaftlichen Regeln leben müssen, da man bei ethischen Prinzipien, aus denen sich die soziale Ordnung ableitet, keine Kompromisse machen kann. Wir beide werden also niemals Frieden haben können, solange entweder Sie mir ihre tyrannischen Regeln unter Androhung von Polizeigewalt aufzwingen oder vice versa.
-„Ursache für die Fehlentwicklung sei einerseits das amerikanische Bildungswesen, das strategisch von der politischen Linken eingenommen worden sei.“
-„Die Bürger hätten vergessen, dass es das Wesen einer pluralistischen, freien Gesellschaft sei, dass es eben Personen gibt, die ganz anders denken und deren Recht es sei, ihre Meinung zu äußern.“
Der Inhalt des ersten Satzes hat den Inhalt des zweiten Satzes zur Folge. An welches Land erinnern mich diese Zustände nur…?!
In meinem Heimatland, der DDR, war es nicht vorgesehen dass es Personen gibt, die ganz anders denken und deren Recht es sei, ihre Meinung zu äußern. Wurde regelmäßig vom Geheimdienst, der auf die Staatssicherheit achtete, operativ verhindert. Das scheint heute nach 30 Jahren in Vergessenheit geraten zu sein. Beispielsweise wurde der Berliner Historiker Hubertus Knabe kürzlich beruflich mundtot gemacht und seines Etats beraubt. Wenige Monate, nachdem der frühere Grüne vom Programm Demokratie Leben 5 Mio. Euro zugesprochen bekam, um Bildungsprogramme gegen Links(radikalismus) aufzubauen. Soweit zur aktuellen Bildung und Meinungsfreiheit …
Für mich hören sich die Libertären wie ein politischer Eintopf an, wie weder Fisch noch Fleisch. Bei uns sind die Liberalen königstreue Demokraten also ebenso. Die Amerikaner habe sich weit von Kennedy entfernt: Frage nicht was das Land für dich tun kann frage was du für das Land tuen kannst(oder so ähnlich). Die Staatsverdrossenheit nimmt zu und spühlt immer mehr Minderheiten an die Oberfläche die sich laut als Mehrheit gerieren. Das sozialistische Ideen wieder mehr Anhänger finden halte ich für sehr bedenklich aber genau wie bei uns haben die das Bildungssystem, besonders die Unis, gekapert. Überall wo Sozialismus propagiert wird… Mehr
Mit „von Mises“ haben die Libertären ein tolles Vorbild, aber ihnen fehlt das Wissen von Krieg und Geschichte.
Sie lehnen den Staat fast in Gänze ab, und haben wirklich gute Ideen zu neuen Währungen, freien Städten, Kapitalismus pur. Aber sie vergessen dabei den Nachbarn, der vielleicht dumm und primitiv und nichts von ihren tollen Errungenschaften vorweisen kann, aber einen Staat der die Macht hat eine Armee aufzustellen, mit der sie ihre libertären Nachbarn dann ganz schnell überfallen und unterjochen werden.
Nach Mises hat der (Minimal-) Staat nur 2 Aufgaben:
Die Sicherheit von Leben, Gesundheit und Eigentum der Bürger nach innen und außen zu verteidigen.
Der libertäre Staat verfügt also auch über eine starke Armee…
Das wäre gut.
Aber natürlich bleibt immer fraglich, ob bspw der Kommandeur der starken Armee dann nicht seine faktische Macht nutzt, um den Staat dann allumfassend so auszubauen, dass er vor allem eine Aufgabe hat: ihm und seinen Schergen zu dienen.
Die derzeit populäre Idee freier Städte vernachlässigt allerdings die Tatsache, dass eine freie Stadt ganz schnell unfrei wird, wenn der Nachbar einen maximalen Staat hat, der die Bürger ausquetscht wie Zitronen um seine große Armee zu finanzieren.
Das beschriebene Problem ist die Ungleichverteilung von Stärke, das Gleichgewicht des Schreckens. Das Problem hat nichts mit Libertär zu tun, auch Libertäre könnten sich organisieren und ihr Eigentum verteidigen.
Ganz schutzlos sind auch freie Privatstädte nicht. Der Schutz wird von dem Gastgeberstaat eingekauft. Lichtenstein verwendet das gleiche Konzept, indem es Schutz von Frankreich einkauft.
Das Problem stellt sich übrigens auch in Deutschland dar: Weil die Bevölkerung entwaffnet ist, kann hier von dem „Kommandör“ völlig demokratisch, ein neues Volk „gezüchtet“ werden.
Und wo ist jetzt ihr Gegenargument? Sie argumentieren, dass man einen Staat benötigt, um zu verhindern, dass auf einem Gebiet einer staatenlosen Gesellschaft jemand wieder einen Staat errichten könnte? Logik? Bezüglich des Okkupationsproblems allgemein: Ein imperalistisches Land wie Russland z.B. hat eine Million Soldaten und gleichzeitig die größte Landesgrenze weltweit zu bewachen. Gleichzeitig hat Russland auch geopolitische Gegner, die einem Einmarsch in nicht-russische Gebiete nicht tatenlos zusehen würden. In einem libertären Deutschland gäbe es aufgrund eines libertären Waffenrechts mindestens 20 Millionen Männer unter Waffen, von denen ein bedeutender Teil in den Widerstand gehen würde. Dazu kommen noch effiziente PRIVATE Militärfirmen.… Mehr
Im Kriegsfalle endet natürlich die libertäre Gesellschaft.
Die erforderliche Ethik sehe ich eher auf dem Gebiet der Gesundheit.
Früher waren die Krankenhäuser fast vollständig im Besitz der Städte und Gemeinden, der Kirchen und auch der Glaubensgemeinschaft der Juden.
Heute ist die Mehrheit eine börsennotierte Aktiengesellschaft.
Jetzt fehlt nur noch, dass die Krankenkassen (mit denen rechnen die Krankenhäuser ab) auch Aktiengesellschaften werden und dann die Krankenhäuser aufkaufen. Das dann die Patienten das Nachsehen haben werden, steht sicher außer Frage.
Das liest sich dann doch wie eine Utopie.
Obwohl eine Hanse 2.0 schon nicht schlecht wäre …
Liberale haben selbst keine eigene Wertebasis, sie definieren sich vornehmlich durch die Kritik an den Konservativen und geringfügig an den Linken. Ohne Konservative, keine Liberalen.
Da ist was dran. Liberalismus ist das Resultat von erfolgreich praktiziertem Konservativismus.
Das stimmt nicht: Werte sind immer subjektiv, deswegen hat jeder Liberale seine eigene „Wertebasis“. Ohne Aufklärung kein Liberalismus.
Das sehe ich vollkommen anders. Liberale meinen nur, sie hätten eine eigene bzw. individuelle Wertebasis. Jeder Mensch ist das Resultat seiner Erziehung und der ihm verabreichten Bildung. Individualität und eigener Wille sind Irrglauben und nur das Resultat einer gelungen Programmierung.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten eine funktionierende Gesellschaft zu bauen:
1. Man programmiert die Menschen von klein auf, so dass sie sich benehmen lernen.
2. Man lässt sie von klein auf frei laufen und prügelt sie zusammen, wenn sie sich daneben benehmen.
Der Libertarismus erfordert drei Eigenschaften, damit er funktioniert: 1. Die Fähigkeit zum Selbsterhalt 2. Selbstverantwortung 3. Ein natürliches (oder vielmehr anerzogenes) Gespür für Grenzen Eigenschaft 1 erfordert umfangreiche Bildung, Intelligenz, Talent für Selbstmarketing und die richtige Geschäftsidee zur richtigen Zeit. Eigenschaft 2 den massiven Antrieb, sich selbst verwirklichen zu wollen und Eigenschaft 3 eine gute (konservative) Erziehung durch ein intaktes Elternhaus. Man kann sich vorstellen, dass nur sehr wenigen Menschen auf diesem Planeten all diese Eigenschaften gleichzeitig zu eigen sind. Leute, die diese Eigenschaften vorweisen können, sind im Leben üblicherweise sehr erfolgreich, aber sie sind zu allen Zeiten auch immer… Mehr
Wenn das Geld vererbt wird, und die soziale Stellung (inklusive Netzwerk), dann wird auch der Erfolg vererbt. Natürlich entsteht dann sehr schnell ein Geldadel.
Es gibt auch sehr viele Arten Erfolg zu haben, die völlig andere Eigenschaften erfordern. Verschlagenheit, Opportunismus, Korruption, … oder ist es etwas nicht das „Charakterschwein“ das sich erfolgreich in die Chefetagen ausbreitet, sondern die ehrliche Haut?
Und wenn individuell gar nichts läuft, bildet man eben eine große mächtige Gruppe der Loser, und hat damit dann auch wieder Erfolg.
Zum ersten Satz: Nicht unbedingt. Die Erbengeneration tendiert dazu, das Erbe an die Wand zu fahren. Außerdem bietet die Digitalisierung ungeahnte Aufstiegsmöglichkeiten, denen die alte Generation nicht folgen kann. Z.B. im Bereich der Smartphone Apps haben einige Leute den berühmten Aufstieg vom „Tellerwäscher zum Millionär“ in Rekordzeit absolviert, während sich die alteingesessene Industrie damit enorm schwer tut. Technischer Fortschritt mischt die Karten oftmals neu. Zum Rest: Sehe ich genauso. Darum immer wieder mein Verweis auf eine entsprechende Erziehung. Ohne Wertebasis endet der Liberalismus unweigerlich im Recht des Stärkeren und damit in Korruption, sowie in Mord und Totschlag. Damit schafft er… Mehr
Es waren die Konservativen in Deutschland, die den staatlichen Schulzwang einführten, um die Bürger zu unselbstständigen Untertanen und Befehlsempfänger zu erziehen und damit der damaligen Ausbreitung des Liberalismus ENTGEGEN zu wirken. Es waren die Konservativen und ihre Erziehung, die Millionen von deutschen Männer freiwillig ins Maschinengewehrfeuer liefen lies und KZ-Wächter zu treuen Befehlsempfängern machte.
https://conservo.wordpress.com/2016/11/30/der-schulzwang-in-deutschland-seit-1938-das-unheimliche-erbe-der-nazis/
Das ist die britische Sicht, die uns nach dem Krieg aufgezwungen wurde. Das deutsche Modell war und ist viel erfolgreicher in der Mobilisierung der Menschen für die eigene Volkswirtschaft und Wirtschaft ist doch der Kern des libertären Gedankens. Während im britischen Modell damals große Teile der Bevölkerung prekarisiert und geschliffen wurden (siehe oben Möglichkeit A), war das deutsche Modell in der Lage, viel größere Teile der Bevölkerung effizient für den Arbeitsmarkt zu mobilisieren. Daraufhin wurde Deutschland auf dem Weltmarkt zu einer starken Konkurrenz, die Großbritannien wirtschaftlich an die Wand gefahren hat. Daher auch das Stigma von „Made in Germany“, was… Mehr