Tichys Einblick

Königsfamilie von Benin kritisiert Baerbock: „Ihre Außenministerin ist zu jung“

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) leistete sich zahlreiche Fails. In Nigeria hat sie die königliche Familie von Benin vor den Kopf gestoßen, und das hat nun ein Nachspiel: „Es tut mir leid, aber Ihre Außenministerin ist zu jung. Sie hat keine Erfahrung, und manchmal merkt man das, wenn sie spricht“, sagt Prinz Okpame-Oronsaye.

IMAGO / photothek

Ob Geschichte, Mathematik oder Geographie: Dass es um die Allgemeinbildung der deutschen Außenministerin wohl nicht allzu gut bestellt ist, hat sich bereits herumgesprochen. So kennt Annalena Baerbock etwa Länder, die „Hunderttausende von Kilometern“ entfernt liegen, spricht von Panzerschlachten im 19. Jahrhundert, und erwartet von Wladimir Putin eine „Wende von 360 Grad“.

Einer ihrer Patzer hat allerdings ein Land und eine dortige Königsfamilie vor den Kopf gestoßen – und das wirkt nach, bis heute. Die deutsche Außenministerin hätte sich besser mit der Geschichte Nigerias befassen sollen.

Prinz Oronsaye: „Sie weiß nicht, wie man sich diplomatisch ausdrückt“

Prinz Okpame-Edward Oronsaye stammt aus Benin City, einer Millionenstadt in Nigeria. Er gehört der Königsfamilie von Benin an und findet harte Worte für Baerbock: „Es tut mir leid, aber Ihre Außenministerin ist zu jung. Sie hat keine Erfahrung, und manchmal merkt man das, wenn sie spricht“, sagt er gegenüber der Berliner Zeitung.

Der Prinz war auf Baerbocks feierliche Rückgabe der Benin-Bronzen in Nigeria angesprochen worden. Sie wolle ein Unrecht wieder gutmachen, hatte die Außenministerin erklärt. Ob der Prinz auch so empfinde, fragte die Berliner Zeitung. „Sie hat es übertrieben. Das ist das Problem mit Ihrer Außenministerin. Sie weiß nicht, wie man sich diplomatisch ausdrückt. Und anscheinend hat sie keine guten Berater. Die Deutschen haben uns nichts gestohlen. Das waren die Briten.“

Nigeria-Besuch wurde zum Fiasko: Statuen gehen nach Streit an den Oba von Benin

Baerbocks Nigeria-Besuch im Dezember 2022 war zu einem doppelten Fiasko geworden. Erster Patzer: Deutschlands Außenministerin widmete sich der dunklen Kolonialgeschichte zwischen Nigeria und Deutschland und forderte deren Aufarbeitung. Einziges Problem: Nigeria war nie eine deutsche Kolonie.

Doch das war nicht das einzige Fiasko. Mit mehreren Millionen Euro Steuergeld finanzierte Berlin darüber hinaus den Bau eines Museums in Nigeria. Dort sollten Benin-Bronzen gezeigt werden, die Baerbock als Raubgut feierlich zurückgegeben hatte. Doch nun gingen die Kunstwerke in Privatbesitz über.


Dieser Beitrag von Stefan Berg ist zuerst bei exxpress.at erschienen

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