In Italien fällt die Wahlbeteiligung am Sonntagmittag etwas niedriger aus als vor vier Jahren. Mitverantwortlich sind dafür starke Regenfälle in Kampanien, die offenbar die Stimmabgabe in der Regionalhauptstadt Neapel und der Umgebung erschweren. Um 12 Uhr verzeichnete das Innenministerium eine Wahlbeteiligung von 18,39 Prozent. Später wurde die Angeba auf 19,21 Prozent revidiert. Bei den Wahlen im Jahr 2018 waren es 19,18 Prozent zum selben Zeitpunkt gewesen. Die Wahlbeteiligung lag 2018 insgesamt bei rund 73 Prozent.
Die Spitzenkandidatin des rechten Wahlbündnisses, Giorgia Meloni, hatte ihre Stimme eigentlich um 11 Uhr in einem römischen Wahllokal abgeben wollen. Aufgrund der Belagerung durch zahlreiche Journalisten und Fotografen entschloss sich die Chefin der nationalkonservativen Fratelli d’Italia dazu, ihre Stimme erst heute Abend um 22 Uhr abzugeben. Nach eigenen Angaben wolle sie Rücksicht auf andere Wähler nehmen, die sonst blockiert würden.
Die italienischen Wahllokale sind noch bis 23 Uhr geöffnet. Erste Hochrechnungen werden danach erwartet. Bei den letzten Umfragen lag das rechte Lager mit zehn Prozent Abstand vor dem linken Lager. Melonis Fratelli d’Italia würden demnach als stärkste Kraft mit rund 25 Prozent aus den Wahlen hervorgehen. In Italien ist die Veröffentlichung von politischen Umfragen in den letzten beiden Wochen vor der Wahl untersagt.
Aktualisierung um 14:41: Nach einer Revision liegt die Wahlbeteiligung in Italien bei 19,21 Prozent und damit höher als zuerst angegeben.