Harris und Walz, das „linkeste Duo in der amerikanischen Geschichte“
Susanne Heger
Die Democrats jubeln, Kamala Harris, US-Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin, ist derzeit Everybodys Darling. Umfragen sehen sie bereits vor Donald Trump. Wenn sich die Dems da nur nicht zu früh freuen. Tim Walz zu ihrem Running Mate zu machen, unterstreicht ihre linken Ambitionen.
Vorbei scheinen die Zeiten, als man fassungslos zuschaute, wie Kamala Harris wild gestikulierend über Schulbusse referierte, Anekdoten mit Kokusnüssen erzählte oder ihr „Trademark-Lachen“ mit weit offenem Mund erklärte. Fremdscham stand bei der US-Vizepräsidentin („Veep“) genauso auf dem Plan wie bei Joe Bidens Senior-Moments.
Who doesn't love a yellow school bus, right. Can you raise your hand if you love the… pic.twitter.com/YQJOrTqf57
— Andrea Shaffer, Employment/Labor Law (@Andreafreedom76) July 21, 2024
Schwarzer Border Czar
Jetzt wird Kamala Harris gefeiert, als Politikerin der Herzen, erste Schwarze, erste Frau, erste Asiatin, erste was auch immer. Aber der Hype wird vorbeigehen, was dann für die Wähler zählt, ist ihre Politik – und die ist brutal links. Harris sollte die Grenze sichern – zeitweise war ihr Spitzname Border Czar – ließ sich dort aber nur einmal blicken. Nicht einmal direkt an der Grenze, sondern nur in der Nähe.
Vorher mussten dort die Straßen von Obdachlosen geräumt werden, ähnlich wie weiland fürs Politbüro von Honecker die Fassaden gestrichen wurden auf dem Urlaubsweg an die Ostsee. Seither lautet ihr Slogan: Die Grenze ist sicher. Das sehen die Grenzschützer anders. Trump holte bei einem Wahlkampfauftritt den Präsidenten des National Border Patrol Council auf die Bühne, der verkündete: „Ich erläuterte ihr alle Richtlinien, die nötig wären, und sie weigerte sich, sie umzusetzen.“
Kamala Harris schaffte es als Vizepräsidentin in dreieinhalb Jahren nicht, ein eigenes Erfolgsprofil anzulegen, hat erst beim Thema Abtreibung punkten können, auf das sie sich in den letzten Monaten, vor Bidens Rücktritt von der Kandidatur, konzentrierte. Als erste Vize hat sie eine Abtreibungsklinik besucht – ausgerechnet in Minnesota. Dem Bundesstaat, aus dem ihr „Running Mate“ kommt,Tim Walz, Gouverneur von Minnesota. Mit dessen Wahl zum Running Mate erinnert sie an ihre eigenen linken Ambitionen.
Wer hat die Kokosnuss geklaut …
Ron DeSantis, Gouverneur von Florida, nannte Kamala Harris und Tim Walz das „linkeste Duo in der amerikanischen Geschichte“. „Minnesota war Ground Zero für die BLM-Unruhen von 2020. Harris befeuerte die Krawalle und Walz ließ Minneapolis brennen.“
Wir erinnern uns: Walz wurde nicht nur vom Bürgermeister von Minneapolis, Jacob Frey, direkt angegriffen und scharf kritisiert. Es hieß, Walz verhinderte den Einsatz der Nationalgarde (der er mit 17 beigetreten war und dort 24 Jahre blieb), hatte kein Interesse, die bürgerkriegsähnlichen Unruhen in der Stadt in den Griff zu bekommen. Die Stadt brannte nach dem Tod von George Floyd vier Nächte lang, es entstanden 500 Millionen US-Dollar an Sachschäden und Plünderungen.
Das linke Highlight: Sowohl Kamala Harris als auch Walz selbst sorgten damals dafür, dass etliche Unruhestifter und Plünderer von Antifa und BLM auf Kaution aus der Haft kamen. Auf ihrem X-Account bat Harris auch andere, dafür zu spenden.
Covid-Fürst
Tim Walz hat als Gouverneur während der Covid-19-Zeit mehr als fünf Millionen Dollar für den Kauf eines Kühllagers ausgegeben, das als potenzielle Leichenhalle fungieren sollte. Die Halle blieb gekühlt, aber leer. Er zeichnet verantwortlich für den größten Covid-Betrugsskandal der USA, immerhin 250 Millionen US-Dollar.
Kritiker weisen auch darauf hin, dass Walz direkt nach seiner Wahl zum Gouverneur von Minnesota eine Kommission für Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion (DEI) ins Leben rief. Ein Highlight: Covid-Medikamente wurden bevorzugt an Schwarze und Farbige vergeben.
Walz trat zwar als gemäßigt an, erschuf in Minnesota aber eine demokratische „Trifecta“. Abtreibung ohne zeitliche Begrenzung – bis kurz vor der Geburt möglich, Transgender-Operationen für Minderjährige ohne Alterslimit, Führerscheine, also legale Ausweisdokumente, für illegale Einwanderer.
Walz nannte es die „Ehre eines Lebens“, von Harris ausgewählt worden zu sein. „Vizepräsident Harris zeigt uns, was politisch möglich ist. Es erinnert mich ein bisschen an den ersten Schultag!“, flachste er. Schon vor der Nominierung gab Walz den treuen Parteisoldaten, als er den republikanischen Vizepräsidentenkandidaten JD Vance als unsensibel im Umgang mit Mittelamerika und viel zu sozial konservativ angriff.
Walz‘ Bekanntheitsgrad außerhalb seines Staates ist übrigens gering. Eine direkt nach der Nominierung veröffentlichte Umfrage von NPR, PBS und Marist ergab, dass 71 Prozent der US-Amerikaner noch nie von ihm gehört hatten. Schauen wir doch mal, wie sich die Umfrageergebnisse entwickeln, wenn man ihn kennen lernt.
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