Tichys Einblick
Neue Diversitätsrichtlinien

Großbritannien: Mathematiker lehnen „Politisierung“ des Lehrplans ab

Mehr als 50 britische Mathematik-Professoren haben einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie die neuen Leitlinien zur Vielfalt für akademische Standards kritisieren. Studenten sollten ihrer Meinung nach studieren können, ohne dass sie auch noch für ihre eigene politische Indoktrination bezahlen müssen.

Symbolbild

IMAGO / Panthermedia

In Großbritannien warnen Top-Mathematiker vor einer „Politisierung“ des Lehrplans durch Diversitätsrichtlinien. Mehr als 50 führende britische Mathematiker haben den Verantwortlichen für Standards vorgeworfen, den Lehrplan mit den neuen Leitlinien zur Vielfalt zu politisieren, und haben einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie die Leitlinien für akademische Standards kritisieren. In denen heißt es, dass die Werte von Gleichheit, Vielfalt und Integration (EDI) „den Lehrplan und jeden Aspekt der Lernerfahrung durchdringen sollten“.

Dieser Leitfaden wurde im März von der Qualitätssicherungsagentur Quality Assurance Agency (QAA) veröffentlicht, einer unabhängigen Einrichtung, die Mitgliedsbeiträge von mehr als 300 britischen Hochschulanbietern erhält und Ratschläge zu Studiengängen verteilt. In ihrem offenen Brief schreiben die Mathematiker: „Wir lehnen das Beharren der QAA auf einer Politisierung des mathematischen Lehrplans ab.“

„Wir glauben, dass das Einzige, was den Mathematiklehrplan durchdringen sollte, die Mathematik ist“, schreiben die Mathematiker. Akademiker sollten aus einer Perspektive lehren, die von ihrer akademischen Erfahrung geprägt ist, und nicht aus einer politischen Perspektive, die von der QAA bestimmt wird. „Studenten sollten Mathematik studieren können, ohne dass sie auch noch für ihre eigene politische Indoktrination bezahlen müssen.“

Laut dem QAA-Leitfaden sollen Professoren beachten, dass „einige frühe Ideen in der Statistik durch die Unterstützung der Eugenik motiviert waren, dass einige astronomische Daten auf Plantagen von versklavten Menschen gesammelt wurden, und dass einige Mathematiker in der Vergangenheit rassistische oder faschistische Ansichten oder Verbindungen zu Gruppen wie den Nazis aufgezeichnet haben“.

Die Mathematikprofessoren erklärten, die Agentur wolle „eine verzerrte Sicht auf die Geschichte der Mathematik“ vermitteln. Sie wiesen darauf hin, dass die QAA nicht empfehle, „die Universalität der mathematischen Wahrheit, die Verwendung von Statistiken zur Widerlegung historischer Rassentheorien oder über die von den Nazis verfolgten jüdischen Mathematiker“ zu lehren.

In den Leitlinien für Mathematik heißt es, dass das Fach „eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung“ spielen kann. Dass die Null nachhaltig werden kann, zeigt sich bereits an der Besetzung in den Parlamenten.

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