Tichys Einblick
Frühjahrsumfrage in den USA

61% Studenten lehnen Joe Biden als Präsident ab

Wer mit 20 nicht links wählt, hat kein Herz. Wer mit 40 immer noch links wählt, keinen Verstand, soll Churchill einmal gesagt haben. Wie aber bringt man junge Wähler zum (um)denken? In den USA könnte der erst 29 jährige Charlie Kirk den Republikanern dabei behilflich sein.

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Die jährliche Frühjahrsumfrage der Harvard Kennedy School unter 2.069 Studenten zwischen 18 und 29 Jahren zeigte das erwartbare Ergebnis. 35% der Studenten würden die Democrats und nur 24% Republicans wählen. Der Einfluss dieser jungen Wähler ist nicht zu unterschätzen. Bereits 2020 war die gestiegene Wahlbeteiligung junger Leute mit entscheidend für Trumps Niederlage, bei den Zwischenwahlen 2022 scheinen gerade junge Wähler die rote (Republicans) Welle verhindert zu haben. Die Frage ist, wie Konservative junge Wähler erreichen können und welche Themen sie dabei bedienen müssen.

Zugute kommt ihnen dabei die Unbeliebtheit des amtierenden Präsidenten. Vier Jahre unter der Regierung Biden haben auch bei jungen Wählern einen negativen Eindruck hinterlassen. 55% der Befragten in der Harvard Studie sind der Meinung, dass die USA sich in eine völlig falsche Richtung bewegen und 61% lehnen Joe Biden als Präsident ab. Ein Drittel hat starke Bedenken bezüglich der aktuellen Wirtschaftslage. Abtreibungsgesetze, tendenziell eine Sache an der junge Leute ein großes Interesse haben, sind laut Umfrage für ihre Wahlentscheidung mit 4% gleichsam (un)bedeutend wie das Recht auf eine Waffe. LGBTQ- und BLM-Fragen sind nur für 2-3% der Befragten von wahlentscheidender Wichtigkeit.

Gleichzeitig befürworten viele junge Wähler (63%) strengere Waffengesetze (Forderung der Democrats) und sind für eine starke Polizei (57%, Forderung der Republicans). Vom eigenen Haus träumen 61%, fulltime arbeiten wollen aber nur noch 36%. Gleichgeschlechtliche Ehen finden mehr als die Hälfte absolut ok, 24% identifizieren sich als nicht heterosexuell und 40% sagen, dass Religion in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielt. Widersprüchliche Daten, die unter einen Hut gebracht werden wollen.

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Trump erklärt in seinen Reden neuerdings, dass es wichtiger für junge Menschen sei, sich einmal ein eigenes Haus leisten, als wahllos ihr Geschlecht wechseln zu können. Aber reicht das? Wie kann es den Republicans gelingen, junge Wähler besser anzusprechen? Viele sind der Meinung, dass man nicht ständig auf neue Wellen aufspringen, sondern sich auf alte, konservative Werte besinnen sollte. Werte, die Amerika einmal groß gemacht haben.

Ron DeSantis, zur Zeit weit hinter Trump bei den Umfragen, setzt beim Thema junge Wähler stark auf seine Geheimwaffe, Ehefrau Casey. Ihre Bewegung „Mamas for DeSantis“ spricht Mütter und Großmütter gleichermaßen an und verspricht, „die Kindheit unserer Kinder und die Rechte der Eltern“ zu schützen. Das kommt gut an. Vor allem bei jungen Müttern in Hochburgen der Democrats, die mittlerweile Angst haben, dass die Schuldistrikte mehr Macht über ihre Kinder haben als die Eltern.

Casey DeSantis, selbst Mutter von drei kleinen Kindern, weiß um diese Befürchtungen. „Wir wollen die Rechte der Eltern stärken. In Florida entscheiden, dank Gouverneur Ron DeSantis, Eltern und nicht Schulen über das Wohl ihrer Kinder. Sie sind vor Indoktrination geschützt“, legt sie den Finger während des Wahlkampfs in die offene Wunde. In anderen Bundesstaaten träumen Eltern davon, auch nur Einblick in die Lehrpläne zu bekommen. Auskunft wird verweigert, Geschlechtsumwandlungen können Kinder beispielsweise mit der Schule besprechen, ohne das diese die Eltern mit ins Boot holen muss. Vielen jungen Müttern und Vätern geht diese Politik der Democrats eindeutig zu weit.

Eine weitere Hoffnungsfigur ist der erst 29-jährige Charlie Kirk. Bereits 2012, gerade einmal 18 Jahre alt, gründete er Turning Point USA, eine grass-roots Organisation um den „unamerikanischen Ideen der Democrats“ etwas entgegen zu setzen. 2016 folgte die Bewegung Students for Trump,. Ähnlich wie bei den Pfadfindern, denen er als Kind angehörte, schuf er Untergruppen in allen Bundesstaaten, über 300 sind es bis heute. Mehr als 100.000 neue Wähler konnten auf diese Art gewonnen werden. Kirk, ohne politisches Amt aber als politischer Aktivist und Radiomoderator aktiv, hat auf Twitter/ X fast 2,5 Millionen Follower.

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Seit 2019 veranstaltet Charlie Kirk mit Turning Point Action (TPA) republikanische Konvents und Treffen, bei denen die Creme de la Creme der Republicans vor einem überdurchschnittlich jungen Publikum spricht und sich kritischen Fragen stellt. Kirks Idee dabei ist es, die konservative junge Basis zu mehr Engagement zu ermutigen. „Wir stellen die Ressourcen zur Verfügung, damit junge Wähler echte konservative Führer kennen lernen können. Sie hören sie sprechen, sie hören ihre Antworten und sehen ihre Reaktionen in persönlichen Gesprächen. So können sie eine eigene Entscheidung treffen, wen sie wählen wollen“, erklärt Kirk. Seine Taktik geht auf. Zu den TPA-Veranstaltungen kommen viele Tausend, zumeist junge Besucher.

Parallel setzt er auf junge Influencer, die die konservative Message anschließend nach außen tragen. Ausschnitte aus den Reden, politischen Podcasts und Radioshows, die während der TPA-Veranstaltungen erstellt werden, wandern direkt in die sozialen Netzwerke und sprechen hier womöglich unentschlossene Wähler an. Etliche dieser Influenzerinnen könnten jederzeit als Model durchgehen oder für den nächsten Barbie-Film gecastet werden. Aber niemand sollte sich von der Optik täuschen lassen. Auch wenn sie perfekt geschminkt und lächelnd vor die Kamera treten, sind ihre Themen knallhart und auf den Punkt formuliert.

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Gerade im vergangenen Jahr hat sich Turning Point Action zu einer wichtigen Basisorganisation der Konservativen entwickelt. Junge Leute fühlen sich hier ernst genommen. Sie werden ermuntert, sich zu engagieren, politische Verantwortung zu übernehmen und bestenfalls selbst zu kandidieren. TPA ermöglicht einen Zugang zu den einflussreichsten konservativen Personen. Hier kann man die ganz Großen treffen oder zumindest live sehen. Ob Donald Trump, Ron DeSantis, Mike Pence oder Vivek Ramaswami, der neue Star im Bewerberfeld um die Nominierung zur Präsidentschaft. TPA motiviert junge Menschen.

2024 will Charlie Kirk unter dem Motto „Chase The Vote“ verstärkt unschlüssige Wähler kontaktieren. „Es geht darum sie zu motivieren, überhaupt zu wählen. Unsere Initiative wird eine Armee von jungen Menschen aufbieten, die von Tür zu Tür gehen und das persönliche Gespräch suchen“. Mehr als 1.000 dieser sogenannten Field Organizer sind für die Stimmenjagd in den wichtigen Swing States verantwortlich. Kirk und seine Unterstützer hoffen, dass ihr Programm andere republikanische Organisationen ermutigt, dasselbe zu tun. „Für entscheidende Siege in Arizona, Georgia und Wisconsin müssen wir vereint gegen die radikale Linke arbeiten“.

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