Tichys Einblick
Vielleicht lehrreiche Geschichte Schwedens

Die schwedische Tragödie – ein Menetekel für Europa und Anlass für einen Kurswechsel

Die schwedischen Erfahrungen belegen die Gefahren ungesteuerter Einwanderung und die Grenzen von Integrationsbemühungen. Im Namen der Menschlichkeit wurde ein glückliches Land ruiniert. Der Wahlsieg der vier konservativen Parteien zwingt Premierminister Magdalen Andersson zum Rücktritt.

IMAGO/TT

Vermutlich beschert die Wahl in Schweden einen Machtwechsel, der den politischen Irrweg des Landes beendet. Aber die Schäden, die in ungeahnter Naivität bereits angerichtet wurden, sind kaum noch reparabel. Die jüngere Geschichte Schwedens ist auch für Europa von enormer Bedeutung. Schon lange ist das skandinavische Land, das heute wegen der gewalttätigen Kriminalität als eines der gefährlichsten Länder Europas gilt, ein Menetekel für den ganzen Kontinent.

Die schwedischen Erfahrungen belegen dramatisch die Gefahren ungesteuerter Einwanderung und die Grenzen von Integrationsbemühungen in einem liberalen Rechtsstaat. Wichtiger Nebenaspekt: Auch bei diesem wichtigen Thema haben fast alle deutschen Medien kläglich versagt. Berichte aus Schweden gab es lange Jahre nur wenige, die meisten waren zudem vertuschend, beschönigend und beschwichtigend. Dabei droht Deutschland ein ähnliches Schicksal wie Schweden.

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Dies ist eine wahre Geschichte, liebe Kinder, sie ist leider sehr traurig, aber vielleicht auch sehr lehrreich. Es gab einmal ein kleines, friedfertiges Volk, das lebte hoch oben im Norden der Welt, in einem wunderschönen, meerumspülten, aber recht kalten Land mit langen dunklen Wintern. Abseits von den geschäftigen, dicht besiedelten Zentren der Welt rangen die Menschen in diesem waldreichen Nordland, mit großem Fleiß, Disziplin und Kreativität, um einen Wohlstand, der niemanden ausließ. Die Bewohner waren dabei sehr erfolgreich, sie schufen ein System, das sich fürsorglich um alle, auch die ganz Schwachen, kümmerte; es war aber auch der Ehrgeiz dieser Nordländer, für alle anderen Menschen in der Welt ein Vorbild an Nächstenliebe, Gastfreundschaft und Güte zu sein, ein Hort der Menschlichkeit in einer oft grausamen Welt.

Dabei spielten auch die Priester dieses Nordvolks eine Rolle, aber noch mehr glaubte man an die Macht der schlichten Menschlichkeit, an einen Humanismus, der keine Unterschiede macht zwischen den Menschen, egal an was sie glauben oder wie sie leben. Schließlich war dieses Nordvolk dafür berühmt, wie eindrucksvoll und erfolgreich man sich um die Schwachen, die Kranken und die Behinderten kümmerte, wie wichtig es allen war, das niemand Not litt.

Auch wurden hier den Frauen schon früh gleiche Rechte zugestanden, sie durften nicht nur mitentscheiden, sondern übernahmen auf vielen Feldern die Verantwortung. In der ganzen Welt gab es viel Neid, als dieses Volk auch die Liebe von althergebrachten Moralvorstellungen befreite und ausgelassen aller erdenklichen Freuden frönte.

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Schon immer rühmten sich diese Nordländer, nicht nur sehr gastfreundlich zu sein, sondern insbesondere auch allen verfolgten und verängstigten Menschen aus aller Welt Zuflucht zu bieten. Lange Zeit strömten jedes Jahr Flüchtlinge ins Land, wo sie und ihre Familien viel Unterstützung und Hilfe bekamen. Mit den Jahren wuchs aber die Zahl der Menschen, die hierher kamen, immer stärker an, es gab in manchen Orten ganze Viertel, wo nur diese Fremden wohnten. Leider waren unter diesen Hilfsbedürftigen auch manche böse Menschen, die sich den Regeln des Landes nicht anpassen wollten, die stahlen und betrogen, sogar gewalttätig wurden.

Zudem gab es viele, die von ihren Gewohnheiten und Regeln aus ihrer Heimat nicht lassen wollten, wo beispielsweise Frauen nichts zu sagen hatten und auch der Fleiß der Nordländer eher selten war. Die guten Menschen im Nordland strengten sich fürchterlich an, alle Neuankömmlinge willkommen zu heißen, ihnen bei allem, in den Schulen oder bei der Arbeit, zu helfen, aber leider wollten nicht alle der Angesprochenen davon etwas wissen.

Es waren sogar erschreckend viele, die stattdessen mehr Geld und Hilfe forderten, die sich beklagten, dass sie schlecht behandelt würden und man auf sie herabsehe und sie verachte. Besonders schlimm war, dass viele sich in Geheimbünden organisierten und versuchten, mit Diebstahl, Betrug und Gewalt andere zu berauben. Vor allem die Mädchen und Frauen des Landes hatten mancherorts große Angst vor den fremden Männern, weil dort schlimme Dinge passiert waren. Sogar die Polizisten hatten vor manchen Vierteln Angst, in denen fast nur fremde Sprachen gesprochen wurden.

Schweden hat ein Problem – und löst es nicht
Ratlosigkeit breitete sich im Land aus, denn allmählich gab es große Unruhe, viel Angst und überall Streit in dem einst friedlichen Land. Die einen meinten, man müsse viel mehr tun, um den neuen Mitbürgern zu helfen; auch dürfe man niemanden abweisen, der ins Land möchte, weil er verfolgt werde. Andere verwiesen darauf, dass sich das Land dramatisch geändert habe, dass vielerorts nicht mehr die allseits akzeptierten Regeln gelten würden, sondern fremde Rituale und manche Willkür. Zudem sei es eine heillose, gefährliche Überforderung, so viele Menschen aufzunehmen und zu versorgen.

So vergingen die Jahre und niemand fand eine Zauberformel oder ein Rezept, um die ungeheuren Probleme, die Jahr um Jahr größer wurden, zu lösen. Die Führer des Volkes versuchten es angesichts der Widerborstigkeit vieler Neuankömmlinge zuweilen mit Strenge und dann wieder mit Nachsicht; es wurden die Weisen befragt und die Priester, aber niemand hatte eine Lösung. Denn selbst wenn man dem einen oder anderen Bösewicht eine Lehre erteilen wollte, empfanden die Menschen aus fernen Ländern die Strafen offensichtlich als sehr mild, zuweilen lachten sie sogar offen darüber.

Viele Menschen im Land wurden sehr traurig und weinten abends still in ihren Heimen, die sie inzwischen viel mehr sichern mussten als früher. Aber es gab auch Menschen, die der Vielfalt und den Aufregungen etwas abgewinnen konnten, die die Lebendigkeit und Buntheit priesen. Andere wiederum zogen sich in wenig bewohnte Gebiete zurück oder wanderten aus. Die, die blieben, gewöhnten sich an die neuen Verhältnisse. Und bald gab es die erste Generation, die es gar nicht mehr anders kannte. Denn eines wussten die weisen, alten Männer schon immer: Der Mensch gewöhnt sich letztendlich an alles.

Schweden – heute ein Land zum Fürchten

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Dies also ist die etwas vereinfachte Geschichte des modernen Schweden, das den Anspruch hat, eine „humanitäre Supermacht“ zu sein. Offenbar ist der Preis für diese moralische Großmannssucht, dass dieses schöne Land von Büllerbü, Ikea und Nobelpreis sich in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem der gewalttätigsten Länder Europas entwickelt hat. Nirgendwo ist die Vergewaltigungsrate höher, es gibt kaum anderswo einen so verheerenden Einfluss krimineller Banden wie in Schweden. Das einstige sozialdemokratische Musterland, das sich mit liberalen Reformen wirtschaftlich erfolgreich reformiert hat, dient heute kaum noch einem anderen Staat als Vorbild.

Kaum noch umstritten ist die Erkenntnis, dass die wesentlichen Ursachen für die schwedische Misere etwas mit der großen Migration der letzten Jahre zu tun hat. In dem etwa 10,5 Millionen Menschen zählenden Land leben heute mehr als zwei Millionen Menschen mit ausländischen Wurzeln, insbesondere viele aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie aus Afrika. Die meisten sind eingebürgert. Vor allem in den Großstädten wie Malmö oder Stockholm sind ganze Stadtteile von Ausländern geprägt, die Polizei traut sich hier oft nur noch in Mannschaftsstärke hin.

Einer der vielen tragischen Aspekte der schwedischen Entwicklung ist, dass es schon seit mehr als 15 Jahren keine sauberen Statistiken mehr gibt, die zeigen, welchen ethnischen und religiösen Hintergrund Gesetzesbrecher, Schulverweigerer oder Banden sowie Sozialleistungsempfänger haben. Im Namen der Antidiskriminierung sollten solche Daten nicht mehr erhoben werden – eine der vielen Maßnahmen, mit denen vor allem die Sozialdemokraten und andere linke Gruppen mit einer Politik der Vertuschung und Verschleierung die wahren Ursachen der Probleme verbergen wollten.

Schwedendemokraten blieben lange ungehört

Inzwischen ist der Zorn in der Bevölkerung so groß, dass die rechten „Schwedendemokraten“ zum einen ihren größten Wahlerfolg feiern können, zum anderen von den anderen drei konservativ-liberalen Parteien als Bündnispartner akzeptiert werden.

Die Schwedendemokraten, bei denen sich vor allem bei der Gründung in den 1980er Jahren manche Neonazis rumtrieben, waren es, die seit vielen Jahren die Verirrungen einer fast zügellosen Migrations- und Flüchtlingspolitik anprangerten. Diese sei die Ursache für die ständig wachsende Bandenkriminalität, den hohen Drogenkonsum und die Gewalt in den Metropolen, zudem überforderten die Migranten die Sozial- und Bildungssysteme.

Hemmungslose Gewalt zwischen den Banden

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Vor allem die Verbrechensrate scheint die Schweden inzwischen aufgerüttelt zu haben, selbst die Sozialdemokraten versprechen nun, mit harter Hand und neuen Gesetzen gegen die Banden vorzugehen. Allerdings schützen die Gesetze vor allem alle, die nicht älter als 21 Jahre alt sind. Die Banden nutzen diese Gesetzeslage, um vor allem Minderjährige einzusetzen, denen nur milde Strafen drohen. Allein bis Ende August dieses Jahres waren bei dem Krieg zwischen den (meist ethnisch jeweils homogenen) Banden 46 Tote gefordert, 70 Menschen wurden bei den über 250 Schießereien verletzt. Im Vorjahr starben „nur“ 45 Menschen bei diesen Auseinandersetzungen.

Die Schweden scheinen allerdings ein beharrliches und geduldiges Volk zu sein: Trotz des Desasters der schwedischen Migrationspolitik haben die dafür Verantwortlichen, die Sozialdemokraten an erster Stelle, noch immer großen Rückhalt bei den Wählern. Sie blieben die stärkste Partei. Ob tatsächlich die bisherige Links-Regierung unter der Sozialdemokratin Ministerpräsidentin Magdalena Andersson von einer rechten Koalition abgelöst wird, wird sich wohl erst in den kommenden Tagen zeigen. Denn auch eine große Koalition, um die „rechtsextreme“ Schwedendemokraten zu isolieren, scheint nicht ausgeschlossen.

Auch in Schweden gehört es zur Strategie der Linken, jede Kritik an der Migrations- und Flüchtlingspolitik als „nationalistisch“, „fremdenfeindlich“ oder gar „rassistisch“ zu diskreditieren. Bei vielen Bürgern verfängt es, zumal auch in dem skandinavischen Land die Mehrheit der Wissenschaftler, Künstler und Autoren traditionell links steht.

Inzwischen erheben die Einwanderer Schwedens auch politisch immer lauter ihre Stimme. Bei der Parlamentswahl erzielte die islamistisch ausgerichtete Partei Nyans („Die Neuen“) zwar landesweit nur knapp zwei Prozent der Stimmen, aber in den von Migranten geprägten Stadtteilen Stockholms oder Malmös gab es weit höhere Ergebnisse. Nyans-Parteichef Mikail Yüksel gilt als loyaler Anhänger des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die schwedische Zentrumspartei hatte Yüksel 2018 wegen des Verdachts der Zusammenarbeit mit den faschistisch-nationalistischen „Grauen Wölfe“ ausgeschlossen.

In den Internet-Foren der Partei gibt es laut einem Bericht von Alexander Schwarz auf der Medien-Plattform „Ansage!“ viel „primitive Hetze gegen die schwedische Mehrheitsgesellschaft“ sowie Hass gegen Juden und schiitische Muslime. So behaupteten Parteifunktionäre, Muslime könnten in Schweden ohne Gerichtsverfahren ins Gefängnis kommen. Auch der berüchtigte Göteborger Clan-Chef Hashem Ali Khan hatte demnach zur Wahl der Partei aufgerufen.

Die Linke sieht die Schuld vor allem bei Staat und Gesellschaft

Clan-Gewalt statt Bullerbü
Schweden erscheint hilflos gegen Bandenkriminalität
Zwar bestreiten nur noch wenige die desaströs gescheiterte, radikal-liberale Migrations- und Integrationspolitik und die Existenz von Parallelgesellschaften, aber verantwortlich seien die mangelnden Bemühungen des Staates, die miesen Lebensbedingungen der Migranten zu beheben – Armut und Arbeitslosigkeit, überhaupt zu wenig Geld für soziale und kulturelle Förderung der Problemgruppen, zu wenig Kampf gegen die „Ungleichheit“ und die „Diskriminierungen“.

Wenn deutsche Medien in den vergangenen Jahren über Schweden berichtet haben, dann meist mit diesem linken Narrativ. Natürlich wussten auch deutsche Korrespondenten und Redakteure über die wahren Hintergründe der schwedischen Gewaltkriminalität. Wer aber solche Berichte las oder hörte, musste den Eindruck haben, in Schweden habe sich urplötzlich eine Art Mafia-Kultur ausgebreitet und verbreite Angst und Schrecken. Einen Hinweis auf die wahren Hintergründe gab es so gut wie nicht. Die schwedische Wirklichkeit wurde verklärt und verdreht.

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