Günther Hlebaina im Hotel Das Kronthaler am Achensee tat am 20.12.2021 etwas Unerhörtes. Er vertraute auf die Eigenverantwortung seiner Gäste und schrieb: „Niemandem, aber auch schon gar niemandem, steht es zu, gesunde Menschen vom gesellschaftlichen Leben auszuschließen.“
In anderen Worten, er kontrollierte nicht mehr den „G-Status“ oder die Maskierung seiner Gäste. Diesen Angriff auf die Grundfesten des Corona-Regimes konnte der Staat natürlich nicht unbeantwortet lassen. Seit der Weigerung, weiter den Hilfssheriff der Regierung zu spielen, wurde Das Kronthaler an 14 Tagen von den Behörden „besucht“.
Anfangs drei bis vier Mal täglich, inzwischen kommen die Beamten nur noch einmal wöchentlich. Immer mit einem Aufgebot der Polizei, mal zu viert, dann wieder 13 Mann hoch. Gerne in Begleitung von Finanzpolizei, Arbeitsinspektorat oder Gewerbeamt. Die Strategie war offensichtlich, erstens möglichst viele „Verfehlungen“ nachzuweisen, und zweitens die Gäste zu vertreiben.
Diese Strategie ist krachend gescheitert. Das Kronthaler ist ein gewissenhaft geführtes Haus, alle Steuern werden abgeführt, die Angestellten korrekt bezahlt. Hotelier Hlebaina erzählt, noch nie zuvor so viel und so positiven Zuspruch durch seine Gäste erfahren zu haben. Das Hotel wird überrannt und ist bestens gebucht.
Auch der Nachweis als Corona-Hotspot wollte nicht gelingen. Weder unter den Mitarbeitern noch unter den Gästen ist es zu einer Häufung von Infektionen gekommen.
Selbst der Versuch durch die Bezirkshauptmannschaft Schwaz, mit einer Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen Günther Hlebaina persönlich vorzugehen, ist gescheitert. Die Anzeige wurde eingestellt.
Die Verzweiflung bei Bezirkshauptmann Herbert Brandl muss groß gewesen sein. Vor allem, weil sein Einsatzleiter Winkler bei einem Einzelverhör (!) gegenüber Günther Hlebaina in scharfem Ton erwähnt hatte: „Sie wissen was Sie da anrichten? Das hat heute vom Landeshauptmann abwärts alle beschäftigt!“ Landeshauptmann Günther Platter persönlich hatte ein Auge auf die aus Sicht der Betreiber des Ausnahmezustandes unhaltbare Situation geworfen!
In dieser Situation schickte Bezirkshauptmann Brandl am 9. Februar 2022 seinen bisher größten Greiftrupp los: 13 Mann, wie immer ortsfremde Polizisten, um ungebührliche Verbrüderung mit den Delinquenten vorzubeugen. Diese Praktik ist sonst in Diktaturen weit verbreitet.
Der Trupp rückte am Waldweg an und versuchte, sich über einen Seiteneingang Zutritt zu verschaffen. Was scheiterte. Nachdem den Beamten am Haupteingang Einlass gewährt wurde, machten sie sich an ihre Aufgabe. In Gruppen von drei bis vier Mann durch das Haus schleichen und „Vergehen“ gegen die Regierungspolitik ahnden. Bei den Gästen war die Ausbeute niedrig, dafür konnte ein Mitarbeiter des Kronthaler kurzfristig verhaftet werden: ein junger, engagierter Barkeeper, den Behörden durch die vorherigen 13 Kontrollen gut bekannt. Sein „Verbrechen”: Er hatte nach Vorlage seines „G Nachweises“ zuerst zwei Cocktails für Gäste fertig mixen wollen, bevor er seinen Personalausweis holen ging. Dafür wurde er an die Wand gedrückt, in Handschellen durchs Haus geführt und in 30 Kilometer Entfernung wieder ausgesetzt. Seine Lippe ist aufgesprungen, durch das grobe Anlegen der Handschellen kann er nicht richtig arbeiten. Er wurde vor den Augen von Mitarbeitern und Gästen gedemütigt. Was im Sinne der Behörde gewesen sein dürfte.
Nach der Beamtshandlung des Hotels machte sich ein Teil der Polizisten zum privaten Wohnhaus der Mitarbeiter auf. Dort nutzten sie eine Gelegenheit, als Angestellte das Gebäude verließen, stellten wortwörtlich einen Fuß in die Tür und fingen an, im privaten Wohnbereich die „Corona Maßnahmen“ zu kontrollieren. Einer Gruppe von Schilehrern, die vom Rodeln kam, wurde wegen fehlender Maskierung Strafen ausgestellt.
Mit all diesen Aktionen verstößt der Staat gegen Gesetze. Es ist eben NICHT erlaubt, Menschen nach Belieben zu verhaften. Es ist NICHT erlaubt, ohne Genehmigung in private Wohnbereiche einzudringen. Es ist NICHT erlaubt, sich über sämtliche Regeln des Rechtsstaates hinweg zu setzen.
Denn was zählt, ist einzig und allein die Durchsetzung der sinnfreien, wirkungslosen und willkürlichen „G Regeln“ und des ebenso absurden Maskenzwangs. Die Durchsetzung des andauernden Ausnahmezustandes. Dafür nehmen Bezirkshauptmann Brandl und Landeshauptmann Platter auch hundert Arbeitslose in Kauf.
Die Gäste von Günther Hlebaina haben ihm geschrieben, wie sehr es sie freute, „wieder Mensch sein zu dürfen“. Hlebaina selbst wird im Moment ein normales Leben verunmöglicht, weil er seinen Gästen eine kurze Flucht in die Normalität schenkte.
Es ist Zeit, uns zu entscheiden. Sind wir wie Günther Hlebaina, wollen wir eigenverantwortlich, frei und in Würde leben? Dann müssen wir Widerstand gegen den Unrechtsstaat leisten. Verweigern wir die Mitarbeit bei der Durchsetzung sinnfreier „Corona Maßnahmen“. Wählen wir nie wieder die Parteien, die uns die Freiheit nehmen wollten (ÖVP, Grüne, SPÖ, Neos). Seien wir solidarisch mit Menschen und Unternehmen, die für unsere Freiheit und Würde aufstehen.
Ich für meinen Teil werde meine Solidarität auf sehr angenehme Weise zeigen, indem ich Das Kronthaler als zukünftiger Stammgast besuche. „Wieder Mensch sein“ hat in Zeiten wie diesen einen hohen Wert und das Hotel ist wirklich wunderschön gelegen. Ich werde an der Bar ein fettes Trinkgeld geben und auf die Abwahl von Bezirkshauptmann Brandl und Landeshauptmann Platter anstoßen. Und natürlich vor allem auf Günther Hlebaina, Das Kronthaler und unsere Freiheit.
Chris Veber Ex-Philosoph, Ex-Grüner, Unternehmer, freier Journalist, Innsbruck https://chrisveber.blogspot.com/