In Dänemark gab es 2020 weniger Krebserkrankungen als in anderen Jahren. Doch warum? Wäre das – endlich – ein positiver Nebeneffekt von Covid-19 oder der Lockdown-Serie, die auch das nördliche Nachbarland heimsucht? Weit gefehlt, erklärte Oppositionsführer Jakob Ellemann-Jensen nun in einer Fernsehdebatte, es lag natürlich am Rückgang der Screenings. Seine damit geäußerte Kritik ist eindeutig: Der Lockdown und das Zurückfahren der allgemeinen Gesundheitsleistungen wird in der Zukunft Folgeschäden verursachen, die wir heute noch gar nicht übersehen können.
Der Vorsitzende der liberalen Venstre-Partei diskutierte mit der sozialdemokratischen Premierministerin Mette Frederiksen über die Corona-Politik der dänischen Regierung. Ellemann-Jensen sagte, die Strategie könne nicht sein, dass Covid keine Auswirkungen auf die Menschen haben darf. Ende Februar hat die Venstre-Partei einen umfassenden Öffnungsplan vorgelegt. Darin fordert sie, das Land wieder vollständig zu öffnen, sobald im Laufe des Monats Mai alle Menschen über 50 Jahren geimpft sind.
Dänemark hat übrigens derzeit eine etwas höhere Inzidenz als Deutschland. Aber es ist längst bekannt, dass dieser Wert der aktuell positiv Getesteten im Grunde keine Aussagekraft zum Verlauf oder Nicht-Verlauf der Pandemie hat, noch lassen sich mit ihm verschiedene Länder und ihr Erfolg im »Kampf gegen Covid« sinnvoll vergleichen. Zu viele Faktoren begrenzen die Validität dieser Zahl. Sie sollte daher endlich in den Hintergrund treten und anderen Parametern Platz machen.
»Impfkriege«: Die EU gerät in ihr eigenes »unfriendly fire«
Eine gelingende Impfkampagne müsste der Inzidenz eigentlich erst recht den Garaus machen. Doch auch an dieser Stelle haben Merkel und ihre Getreuen gut vorgesorgt – oder vielmehr: schlecht organisiert. Länder wie Dänemark oder Großbritannien machen deutlich, woran es in Deutschland hapert. Das Land im Norden ist mit einer Impfrate von knapp 15 Prozent einer der Spitzenreiter in der EU, gleich hinter Ungarn. Deutschland liegt derweil abgeschlagen noch unter dem EU- Durchschnitt von elf Prozent.
Dass ein konventioneller Impfstoff wie der britisch-schwedische AstraZeneca auch zeitlich beschränkte Nebenwirkungen hervorrufen kann, ist eigentlich erwartbar. Es handelt sich ja um eine Mini-Infektion, die leider nicht ganz so begrenzt (oder schleichend?) abläuft wie im Falle der mRNA-Impfstoffe von Biontech oder Moderna, von denen noch keine starken Nebenwirkungen berichtet werden. Aber natürlich wurden alle diese Impfstoffe übereilt entwickelt. Nun gut, China hat sogar schon im Juli letzten Jahres begonnen zu impfen. Aber da gelten bekanntlich andere Gesetze.
Gentechnisches Massenexperiment am Menschen
Im Fall von AstraZeneca gab es anfangs einzelne Meldungen zu starken Nebenwirkungen. Den Rest erledigte einerseits der bekannte Mechanismus der Nachrichtenkriterien, andererseits eventuell die Psychosomatik. Nachdem die Öffentlichkeit sensibel auf die schlechte Nachricht um den britisch-schwedischen Impfstoff reagiert hatte, wurden ähnliche Meldungen aus dem gesamten europäischen Raum ausgewählt und in steigender Konzentration an die Öffentlichkeit gebracht. In der Folge mögen einzelne Geimpfte die Nebenwirkungen durch ihre psychische Erwartungshaltung vergrößert haben. Frappierend ist, dass von der Insel keine solchen Meldungen zu vernehmen sind.
So träten Blutgerinnsel eben nicht in einer höheren Rate bei Geimpften als bei Nicht-Geimpften auf, sondern genau im gleichen Verhältnis. Zuletzt bleibt zu sagen, dass es sich bei allen derzeit in der EU erhältlichen Impfstoffen sämtlich um Produkte der Gentechnik handelt. Auch und vor allem bei den Impfstoffen von Biontech und Moderna bleibt die Unsicherheit, wie sich die in den Körper eingebrachte mRNA auf Dauer auswirken mag. Die neuen, übereilt entwickelten Covid-19- Impfstoffe sind das erste gentechnische Massenexperiment am Menschen, wie jüngst der Kollege Holger Douglas deutlich machte.
Lockdown-Folgen: Frederiksen besorgt um die Sicherheit von Frauen
Daneben hat Mette Frederiksen ein Maßnahmenpaket für die Sicherheit von Frauen bei Nacht angekündigt. »Viele von uns, die Kinder haben« säßen nachts sorgenvoll vor dem Handy und warteten, dass ihre Kinder wieder heil von einer Party zurückkehren. Dabei habe jeder das Recht, ein sicheres Leben zu führen, egal ob tagsüber oder nächtens, gleich ob einer Alkohol getrunken hat oder nicht. Die Sicherstellung der Sicherheit junger Frauen bei Nacht sei daher »ein kulturelles Problem«, aber auch eine praktische Frage – beispielsweise der Straßenbeleuchtung, der Polizeipräsenz und Überwachung.
In Großbritannien hat eben erst der nächtliche Mord an einer jungen Frau, Sarah Everard, für Aufsehen und ebenfalls für ein Maßnahmenpaket gesorgt. Der Entführer und Mörder der Frau ist ein Polizist. Es handelt sich um den 48-jährigen weißen Briten Wayne Couzens. Auch sein Verbrechen kann man zumindest indirekt als Folge jenes Lockdowns ansehen, der allmählich unsere Lebenswirklichkeit verändert.