Irgendwann bleibt die Realität nicht mehr draußen vor der Tür. Das ist ein Satz, der inzwischen auf viele Nachrichten zutrifft – zunehmend auch auf das Kleingedruckte am Rande, die kleinen oder vermischten Meldungen, die in Frankreich „faits divers“ (diverse Geschehnisse) heißen. Das gilt für den Görlitzer Park in Berlin, dessen Anwohnerinnen (mit und ohne kleine Kinder) nach Überlebensstrategien suchen, zumal seit dort eine junge Frau vergewaltigt wurde, was die Berliner Polizei zunächst vertuschen wollte. Einig sind sich alle, dass man nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr alleine in den Park gehen kann, ohne am anderen Ende Bescheid zu sagen, dass es einem gut geht. Manchmal fühlen sich die Frauen nicht einmal in der eigenen Wohnung vor Junkies und Kriminellen sicher.
Der grausame Vorfall in Cherbourg
Die vergewaltigte Frau liegt nach einer Not-Operation im Koma, schwebt zehn Tage nach der Tat noch immer zwischen Leben und Tod. Der Täter, ein 18-Jähriger namens Oumar N., war in ihre Wohnung eingedrungen, hatte sie geschlagen und mehrfach vergewaltigt, unter anderem mit einem Besenstiel von 75 Zentimetern, wie der Figaro berichtet. Nicht alle Medien taten das. Die Verletzungen waren: Perforation von Dick- und Dünndarm, Bauchfell und Zwerchfell, ein Pneumothorax (das ist eine ernste Verletzung der Lungen), Rippenbrüche sowie das hohe Risiko eines septischen Schocks. Aus den inneren Verletzungen kann man sich die absurde Brutalität der Tat vorstellen.
Mehrzahl der Täter sind Ausländer, 80 Prozent der Opfer nicht
Es ist eines der Verbrechen, von denen man gemeinhin sagt, dass es sie früher nicht gegeben habe. Einige Mitarbeiter des Hospitals Pasteur, in dem das Opfer behandelt wird, sollen angesichts der Verletzungen in Tränen ausgebrochen sein. Erschüttert waren auch die polizeilichen Ermittler, die nie ein solches Ausmaß an Barbarei gesehen hätten. Die Befragung des Mannes habe „auf ein gefährliches Profil“ hingewiesen: „Er zeigte absolut keine Emotionen und kein Mitgefühl für das Opfer. Während des gesamten Polizeigewahrsams zeigte er Kälte.“
Die Zahl der Vergewaltigungen in den großen Ländern Westeuropas ist in den letzten zehn Jahren stark angestiegen, in Frankreich am stärksten, nämlich um 170 Prozent (Deutschland: +120 Prozent). Daneben ist bekannt, dass Zuwanderer und Ausländer auf diesem Feld stark überrepräsentiert sind, wie man auch aus der deutschen Polizeilichen Kriminalstatistik wissen kann.
Das scheint vor allem für Afrikaner zu gelten, die in Deutschland, Italien und Spanien etwa um das Zehnfache überrepräsentiert sind, was Vergewaltigungen angeht. Frankreich geizt bekanntlich mit Nationalitäten in seinen offiziellen Statistiken. Aus dem öffentlichen Nahverkehr der Hauptstadtregion (Île-de-France) ist aber zu entnehmen, dass dort 61 Prozent aller sexuellen Übergriffe von Ausländern begangen werden, während 83 Prozent der Opfer Franzosen – oder wohl eher Französinnen – sind.
Wie ein Sozialist die Statistik mit hohlen Worten verbiegt
Man kann es als Tragödie empfinden, dass Polizei und Justiz nicht früher und genauer auf diesen kaum volljährigen, angeblich korpulenten Jugendlichen aufmerksam wurden. Doch das politische Meinungsklima in Frankreich spaltet sich im Angesicht dieser Prüfung. Vieles wirkt wie eine verspätete Trauerbekundung – oder doch Mund-zu-Mund-Beatmung für ein sterbendes Frankreich.
Dagegen warnte der erste Sekretär der sozialistischen Partei, Olivier Faure, vor einer Instrumentalisierung der Tat: „Ein Verbrecher muss für seine Verbrechen verurteilt werden, egal ob er Oumar, Francis, Michel, Emile, Guy oder Patrice heißt. Barbarei, Perversion und Laster haben weder eine Hautfarbe noch eine Nationalität. Eine abscheuliche Tat zu nutzen, um zu unterstellen, dass Einwanderer Vergewaltiger sind, ist rassistisch.“ Allein, dass Faure fünf französische Namen nannte und nur einen fremdländischen, scheint nicht genau die Statistik widerzuspiegeln, die in Frankreich immer etwas im Dunkeln liegt – natürlich wegen der Republik oder etwas Ähnlichem. An der Realität der Vergewaltigungen in Frankreich redete Faure damit souverän vorbei. Denn dann hätte Faure drei, vielleicht sogar vier fremdländische Namen nennen müssen und vielleicht noch einen französischen, wie die Zahlen aus dem Pariser ÖPNV belegen.
Schon bei Lola war „Barbarei“ im Spiel
Die grüne Sandrine Rousseau flötete derweil etwas von „Solidarität“ mit dem und „Unterstützung“ für das Opfer. Das fällt leicht, wenn man wie die Franko-Grünen nur das wachsende Elend der französischen Großstädte verwaltet und steigert. Der „aufsässige“ Jean-Luc Mélenchon wahrte an dieser Stelle absolutes Schweigen. So war der gesamte Reigen wieder beisammen: Konservative, die davon ausgehen, dass harte Strafen das Problem lösen können; Sozialisten, die sich vor der Ausschlachtung des Falls durch die politische Konkurrenz sorgen; Ultralinke, die noch nicht einmal das über die Lippen bringen (man weiß nicht genau, warum). Und eine nationale Rechte, die wohl wieder einmal näher an den Fakten ist als viele andere.
Denn die Fakten sprechen in Frankreich längst eine eigene Sprache. Die Verbrechen sind nicht mehr zu übersehen, bei denen Rassismus gegen Weiße zumindest eine Rolle neben anderem spielen dürfte. Natürlich verdienen auch die Argumente, dass es hier um den mentalen Niedergang eines ganzen Landes gehe, das in einer großen Transformation stecke, gehört zu werden. Aber damit ist vielleicht noch einmal dasselbe angesprochen.
Die vergessenen Toten Frankreichs: Enzo, Axelle und Adrien
Schon im Juli starb der fünfzehnjährige Enzo Parissot durch einen Messerangriff in dem kleinen Ort La Haye-Malherbe in der Normandie – wegen eines „falschen Blicks“, wie es allgemein heißt. Einer herbeigeeilten Freundin sagte Enzo, in seinem Blut liegend: „Camille, ich werde nicht durchhalten.“ Sein Angreifer war ebenfalls 15 Jahre alt. Mannigfaltige Beobachtungen haben sich an diesen Fall geheftet, etwa die, dass Enzos gewaltsamer, sinnloser Tod nicht zu größerer Empörung führte, weder in den Medien noch auf den Straßen Frankreichs, wo der Tod des jungen Delinquenten Nahel M. kurz zuvor zu größeren „Abrissarbeiten“ geführt hatte.
Einige erkannten ein Muster. Die ländliche Herkunft verhinderte ein tieferes Interesse der Großstadt-Eliten, ebenso die Tatsache, dass Enzo nur ein „unwichtiger Weißer“ war, ein Franzose ohne Diversity-Label, wie der Abgeordnete Julien Odoul (RN) sagte. Zuvor hatte sich auch die Mutter Enzos beklagt, dass der Präsident ihn nicht gewürdigt habe. In weiteren Fällen war es ähnlich: Adrien Perez starb durch einen Messerangriff, als er 2018 eine Diskothek verließ. 2022 wurde die 23-jährige Krankenschwester Axelle Dorier „bewusst“ von dem 21-jährigen Youcef T. mit seinem Auto umgefahren, bevor er Fahrerflucht beging. Interessant ist, dass die Parallelen auch dem Figaro auffallen.
Andere werfen einen Blick auf den Täter und sprechen von Enzo und anderen als Opfern von „jeunistan“, zusammengesetzt aus „jeune“ und „-istan“ – das wäre also das Land der jungen Menschen. Doch das sind eben keine jungen Weißen mit normannischen Kirchenbucheinträgen bis ins 16. Jahrhundert, wie die Nachsilbe „-istan“ andeutet.
Panorama eines Nutzers: Wird die Frau noch respektiert?
Ein Social-Media-Nutzer hat unter dem Kommentar Éric Zemmours einen eigenen Beitrag zu der schlimmen Vergewaltigung in Cherbourg veröffentlicht, in dem er ein aufschlussreiches Panorama zeichnet und Forderungen ableitet:
„Der x-te Überfall, nicht in Paris oder Marseille, ein Überfall am Ärmelkanal, bei dem eine junge Frau von einem Unbekannten in ihrem Haus vergewaltigt und zum Sterben zurückgelassen wurde, erinnert uns auf tragische Weise an die unerträgliche Gewalt, die in unserer Gesellschaft herrscht. (…) Immer neue Straftaten, Vergewaltigungen, Übergriffe, Plünderungen und Ausschreitungen suchen uns heim. (…)
Befinden wir uns noch in einem Rechtsstaat, in dem Frieden herrscht? Wo die Bürger geschützt werden? Wo die Frau respektiert wird? Wo unsere Alten gut behandelt werden? Nein, meine lieben Landsleute, wir befinden uns in einem Krieg. Es ist ein Krieg der Zivilisation. Und wir müssen unsere Mitbürger mit allen Mitteln schützen.
Ich weiß, dass meine Worte manche schockieren werden. Aber ich sage es ganz offen: Es ist an der Zeit, hart zuzuschlagen. Das ist die einzige Möglichkeit, unsere säkulare und brüderliche Republik wiederherzustellen.“
Brüderlichkeit (fraternité) gilt in Frankreich eben auch für Frauen. Beachtlich, dass der Respekt der Frau ausgerechnet in dem Moment in Frage steht, in dem Zuwanderer aus außereuropäischen Kulturen nach Europa strömen – häufig mit ultra-patriarchalem Gepäck, das man hierzulande längst abgelegt hatte (etwa seit der Spätantike).
Im Anschluss daran fordert der Schreiber etwa ein hartes Durchgreifen der Justiz: „Die Justiz, die heute angesichts solcher Taten zu weich und zu tolerant zu sein scheint, muss mit unerschütterlicher Entschlossenheit reagieren.“ Vielleicht brauche es sogar den „Ausnahmezustand“, um „die Bremsen der Justiz zu lösen und unserer Polizei die Mittel an die Hand zu geben, um unbehelligt zu agieren“. Das wäre in der Tat eine radikale Forderung, die alle Bürger beträfe.
Der Autor gibt sich jedoch überzeugt, dass man „diesen Wurm im Keim zu ersticken“ habe und „dieses Krebsgeschwür, das unsere Nation bedroht“, stoppen müsse. „Ja, es wird eine schwierige Aufgabe sein, aber Frankreich verdient es, dass wir mit Mut und Entschlossenheit für es kämpfen.“
Berlin ist nicht anders
Auch in Berlin-Kreuzberg, rund um den Görlitzer Park, setzt sich das harte Rendezvous der Multikulti-Blase mit der Realität fort. Auch hier sind einige bereit, für ihren Stadtteil zu kämpfen, andere wollen einfach wegziehen und beklagen sich, dass man von ihnen eine Lösung der gesamtgesellschaftlichen Probleme erwartet – etwa durch Runde Tische.
Viele wundern sich zuletzt, was die Berliner Politik (in Bund und Land) mit den Zuständen beabsichtigt: „Soll die Stimmung erst kippen?“ Junkies und aggressive Dealer machen das alltägliche Leben zur Hölle. Doch dass diese Unordnung eine politische Funktion haben soll, wäre viel zu weit gedacht. Oder?
Überall im Land fällt derweil die Friedlosigkeit auf, in der Frauen im „neuen“ öffentlichen Raum auch Deutschlands leben müssen. Das scheint eine neue westeuropäische Realität zu sein.