Symbolisch für die Entwicklung in den USA, die der Entwicklung in Europa immer um fünf Jahre voraus ist, ist ein Lied, das dort gerade wie eine Bombe einschlägt. Innerhalb kurzer Zeit schoss „Rich Men North of Richmond“ von Oliver Anthony in den US Billboard Charts von null auf Platz 1. Das Lied berührt. Der „Idiot mit der Gitarre“ ist in seiner berührenden Einfachheit an der Chart-Plastikmusik vorbeigezogen – It’s a song of a worker for the simple people. Mit „Rich Men North of Richmond“ ist das Establishment nördlich von Richmond, also in Washington gemeint, das nördlich von Richmond liegt.
Oliver Anthony: „Diese Lieder haben mich mit Millionen von Menschen auf einer so tiefen Ebene verbunden, weil sie von einem Typen gesungen werden, der die Worte im Moment des Singens fühlt, keine Bearbeitung, kein Agent, kein Unsinn. Nur ein Idiot mit seiner Gitarre.“
In seiner Einfachkeit und in seiner Glaubwürdigkeit des Arbeiter-Sängers erobert es die Herzen der einfachen Leute. Sie finden ihre Gefühlslage und IHRE Themen bei ihm wieder. Und die Themen sind nicht LGBTQ-Belehrungen und antirassistische Schuldzuweisungen. Ihnen geht es darum, gehört zu werden und stattzufinden. In den USA ist ihre Symbolfigur Trump und ihr Medium ist FOX.
In Deutschland gibt es niemand, der dies so performt. Die AfD ist für viele Systemkritiker in der Bevölkerung zwiespältig und auch noch wesentlich in Ostgefühl und Westgefühl geteilt.
In den USA finden sich mehr und mehr Latinos und Schwarze, die Trump wählen, da er ihrer Sprache und ihrer Kultur am nächsten steht. Da stehen die Anklagen und Prozesse eigentlich nur als Beweis dafür, dass das System, der deep state, ihr Sprachrohr Trump und damit sie selbst verfolgt. Linken Demokraten, die sich angeblich für sie einsetzen, trauen sie nicht. Sie haben oft genug erlebt, dass sie nur instrumentalisiert werden, um die autoritäre Ideologie des linken Establishments weiter zu stabilisieren.
Türken der dritten Generation sind mit größte Kritiker der ungesteuerten Einwanderung nach Deutschland
In Deutschland wird sich zeitversetzt die gleiche Tendenz einstellen. Allerdings gibt es hier kein großes Medium, das diese Tendenz stützt. Wenn es der AfD trotz ihrer internen Spannungen allerdings gelingt, Führungspersonal aus den Einwandererkulturen zu rekrutieren, werden deren Wähler, denen ja jetzt so leicht die deutsche Staatsbürgerschaft angeboten wird, scharenweise zur AfD überlaufen. Denn die AfD repräsentiert ein konservatives Kulturmodell, das denen der Einwanderer am nächsten ist.
Und wer genau hinschaut, sich mit den Türken der dritten Generation unterhält, wird merken, dass sie die größten Kritiker der maßlosen ungesteuerten Einwanderung sind. Sie wollen ihr „altes Deutschland“ wieder, sie wollen Sicherheit und Wohlstand und haben keine Lust auf Schwulenparaden und asoziale arabische Revolte. Das hat das woke Ökoestablishment noch gar nicht verstanden, dass sich mittel- und langfristig dieser Trend gegen sie wenden wird.
Die Erstarkung der BRICS-Staaten ist neben wirtschaftlichen Interessen auch eine Reaktion auf den inzwischen woken US-amerikanischen Kulturimperialismus. Letztlich sind die BRICS-Staaten eine Antwort auf die von Huntington vorhergesagten „Kampf der Kulturen“. Natürlich hat sich seit dem Erscheinen 1996 die Welt weitergedreht, so müssen die Kulturkreise neu eingeteilt werden –innerhalb der Kulturen finden natürlich auch ethnische und wirtschaftliche Konflikte statt; Stammeskämpfe und Kriege zwischen Königen der gleichen Kultur gab es schon immer.
Kulturkreise (kjg, anders als Huntington):
- Der Westen (Kernstaat USA, Anhängsel EU)
- Arabische Länder (Marokko bis Pakistan)
- Schwarz-Afrika
- Südamerika (Mischung zwischen Schwarz-Afrika & Südeuropa & Indios)
- Indien
- China
- Japan-Taiwan-Korea
- Südostasien
Diese Kulturkreise überlappen sich teilweise:
- Indien hat von seiner Mentalität viele arabische Elemente, seit seiner Kolonialisierung durch arabische Heere,
- Südamerika ist eine kulturelle Mischung,
- Indonesien (asiatischer Islamstaat).
Die Missionsreisen unserer feministischen Außenministerin stoßen nicht nur in den BRICS-Ländern China, Indien, Brasilien auf Unmut. Zu Baerbocks Überraschung hat keine Kultur der Welt große Lust, sich von ihrer feministischen Ideologie missionieren zu lassen.
Ähnlich überrascht zeigte sich Habeck, als China erklärte, sich an den im Pariser Abkommen geschlossenen CO2-Vereinbarungen zu halten, allerdings nach einem Zeitplan, den China bestimmt. Das bedeutet, wenn es China für sinnvoll ansieht, wird die Erreichung des Planes einfach um 100 Jahre verschoben. Nach asiatischem Gusto hat so jeder sein Gesicht gewahrt. Der Westen kann sagen, China hielte sich an das Abkommen, und China, das für ein Drittel des weltweiten CO2- Ausstoßes verantwortlich ist, kann machen, was es will.
Zuerst Wirtschaft und Wohlstand, dann Öko- und Sozialprogramme
Die BRICS-Staatenlenker wissen genau: zuerst Wirtschaft und Wohlstand, dann Öko- und Sozialprogramme. Das deutsche Establishment sieht es umgekehrt, die allerletzte Generation sieht es sogar als Fortschritt, wenn die Wirtschaft zusammenbräche. All die Vermögen erbenden Carlas, Luisas und Linas halten sich für die Avantgarde, die alleine weiß, was Sache und was zu tun ist. Ihre ökobourgeoisen Eltern nicken verständnisvoll mit dem Kopf, wenn ihr Freund, der Richter, mit leuchtenden Augen von mildernden Umständen spricht. Dafür hat keiner der Kulturkreise das geringste Verständnis, denn sie wissen ALLE noch, und das eint sie: Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral!
Indien laviert erfolgreich zwischen Washington, Moskau und Peking. Mit der erfolgreichen Mondlandung gehört Indien jetzt zum elitären Kreis der Top-Raumfahrtnationen und ist ernst zu nehmender Mitspieler beim laufenden Kampf um die Vorherrschaft im All. Europa schaut traditionsgemäß am Rande zu. Oder, um es sarkastisch zu sagen: Die indische Mondlandung ist ein schöner Erfolg auch der deutschen Entwicklungshilfe. Aber wie wäre es, wenn sich Deutschland erst einmal selbst technisch entwickelt? Jährlich das Geschlecht wechseln, das kann man ja nun, was nun allerdings für die Restwelt völlig absurd ist.
Das mächtige Saudi-Arabien möchte unbedingt Mitglied des BRICS-Staatenbundes werden. Joe Biden wollte den saudischen Kronprinzen zum „Paria“ machen. Jetzt versucht er verzweifelt, den einst treuen Partner Riad an sich zu binden, denn das Land nähert sich lieber den BRICS-Ländern an. Sprachen Trump und die Saudis noch eine gemeinsame „kulturelle“ Sprache, so haben die Saudis genug von den kulturellen Belehrungen. Katar hat erfolgreich die Fußball-WM ausgerichtet. Wenn Habeck die moralischen Belehrungen feiert und anschließend mit einem Kniefall um Gas bettelt, dann wehren das die Kataris lächelnd ab, und die Araber feixen über die Erfolglosigkeit Deutschlands, das sich als Moral-Streber für die Welt darstellt.
Ziel des Treffens sind eine Stärkung und eine engere Kooperation des bisher aus den namensgebenden globalen Mächten und Schwellenländern Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika bestehenden lockeren Staatenbundes, in dem sich allerdings 42 Prozent der Weltbevölkerung und 24 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung konzentrieren. Die spannende Frage hierbei wird sein, wie der Staatenbund die geplante Aufnahme neuer Mitgliedstaaten organisiert.
Zahlreiche Staaten wie Argentinien, Saudi-Arabien, Iran sowie diverse afrikanische Nationen streben eine Vollmitgliedschaft an. Innerhalb der BRICS-Gemeinschaft engagieren sich besonders die Volksrepublik China und Russland für eine Erweiterungsrunde. Auch Brasiliens Präsident plädierte für eine weitere globale Ausdehnung über die Kontinente hinweg, warb für eine Aufnahme Argentiniens, Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate. Aber auch afrikanische Schwergewichte wie Äthiopien, Ägypten und Algerien stehen vor den Toren.
Ich bin mir nicht sicher, ob uns die BRICS als „Feind“ sehen. Als unabhängige Staaten haben sie jedenfalls eigene Interessen. Wir auch. Und Tatsache ist, dass die USA ihren Dollar (und die Army) als Weltleitwährung skrupellos nutzen, um ihr Handelsdefizit mit frisch gedrucktem Papiergeld (oder elektronischen Dollar) auszugleichen. Alleine China sitzt auf 3.300 Milliarden US-Dollar Devisen, die durch die Inflation jedes Jahr weniger wert werden. Anders ausgedrückt: Die USA bestellen Waren im Ausland und bezahlen diese durch Inflation.
Wenn nun die BRICS eventuell eine mit Gold oder anderen Bodenschätzen hinterlegte Währung implementieren, hätte das zwar zunächst einen weltweiten Zusammenbruch zur Folge, danach wäre aber reguläres Haushalten erforderlich. Solange der Dollar mit Gold hinterlegt war (bis 1971), wurde auch ordentlich gewirtschaftet. Die USA gingen damals auf den Bankrott zu und brauchten Geld für den Vietnamkrieg. Nixon hat einseitig und völlig überraschend den Ausstieg aus dem Goldstandard verkündet. Erst durch das Fiat-Geld wurden die überschuldeten Staatshaushalte weltweit ermöglicht. Und auch wir in Deutschland wissen, wovon wir reden.