Tichys Einblick
Umgekehrter Rassismus

Wer randalierte in Stuttgart?

Deutschland wacht nach einem Wochenende der Gewalt in Stuttgart mit einem Kater auf? Nein, die deutschen Medien-Chronisten der kriminellen Randale und Plünderungen in der Stuttgarter Innenstadt zumindest haben keinen.

Screenprint: via Twitter

Wer geglaubt hat, dass die Geständnisse beispielsweise des Zeit-Chefredakteurs Giovanni di Lorenzo (2017) oder des damaligen Tagesschau-Verantwortlichen Kai Gniffke (2018) Demut oder gar einen Wandel verursacht hätten, der irrt sich gewaltig. Auch fünf Jahre nach Beginn der Massenzuwanderung vorwiegend muslimischer junger Männer bleiben die Medien wie es di Lorenzo nannte „geradezu beseelt von der historischen Aufgabe“. Nein, es ist schlimmer geworden, denn Medien und Politik schrecken immer weniger davor zurück, die Fakten, von denen sie wissen, zu verdrehen, zu verschweigen und eine gemeinsame Ideologie entlang der UN-Flucht- und Migrationspakte zu verfolgen.

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In Stuttgart randalierten und plünderten hunderte junge Männer, meist „südländischem“, arabischem, auch afrikanischem Migrationshintergrund. Eine Vielzahl von Videoaufnahmen bestätigt das – teilweise noch selbst stolz von den Randalierern aufgenommen und wie Trophäen in die sozialen Medien eingestellt.

Aber was liest man morgens in der Tageszeitung – so man so ein Blatt überhaupt noch im Abonnement hat? Exemplarisch lohnt der Blick in eine niedersächsische Zeitung, die zur Funke Mediengruppe gehört, also die überregionalen Themen im Baukastensystem geliefert bekommt. Die Redaktionen der vielen regionalen Zeitungen der Gruppe, die etwas über die Ereignisse in Stuttgart berichten wollen, müssen also bringen, was aus der Zentrale geliefert wird, sonst bleiben die Seiten leer.

Dem artigen Leser wird das Butterbrötchen im Halse steckengeblieben sein, so er noch einigermaßen zum eigenständigen Denken morgens um halbacht in Deutschland bereit und nicht schon vor Wut in die innere Migration gewechselt ist bzw. das Blatt einfach abbestellt hat und schon morgens mit Netflix startet.

Da steht zunächst auf Seite eins unterhalb der groß aufgemachten Schlagzeile über den Corona-Ausbruch bei Fleisch-Tönnies ein Bericht mit der Überschrift: „Randale in Stuttgart – 19 Polizisten verletzt“. Ein Teaser hin zu einem ausführlicheren Bericht im Inneren.

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Und schon in diesem Anreißer: Kein Wort über die Herkunft der Täter dieser grassierenden neuen Gewaltkriminalität in Deutschland. Würde man nachfragen, würden dafür vermutlich die üblichen fadenscheinig vorgeschobenen journalistisch-ethischen Gründe genannt. Aber diese verlogene Moral verfängt nicht, weil stattdessen berichtet wird, was all diese ethischen Vorsätze sofort ad absurdum führt: Die berichtenden Journalisten haben nämlich einen Strohhalm gefunden und kleben an diesem nun bundesweit wie die Wespen am angebissenen Honigbrot: „Ausgangspunkt sei die Kontrolle eines 17-Jährigen Deutschen wegen eines mutmaßlichen Drogendelikts gewesen.“

In anderen Medien ist sogar von der hellen Hautfarbe des Kontrollierten die Rede, um klar zu machen, dass es sich bei ihm keinesfalls um einen Deutschen mit arabischem bzw. südländischem Hintergrund handeln könnte. Wenn der sonst so angeprangerte Rassismus gespiegelt wird, also sich statt um „Menschen of Color“ um hellhäutige Deutsche dreht, ist er offenbar in diesen Redaktionen willkommen. Das ist Journalismus auf Gully-Niveau. Man ist offensichtlich Ideologisch verfangen und beseelt davon, auf der besseren Seite zu stehen. Aber auf der Seite wovon? Ein Irrsinn.

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Im weit hinteren Teil der Provinzzeitung folgt die Antwort darauf, so man sich bis dorthin durchgekämpft hat. Da wird nämlich erstmals der zuständige Stuttgarter Polizeipräsident Frank Lutz zitiert. Der redet zwar verschwurbelt, aber die Nachricht ist in der Welt. Demnach kämen die Kriminellen „aus allen möglichen Ländern“, auch Deutsche seien darunter gewesen mit und ohne Migrationshintergrund. Es sei, so Lutz weiter: „ein bunter Mix durch den Globus, was sich dort versammelt hat.“

Entschuldigung, aber das ist eine Lachnummer, nicht nur für den aufmerksamen Zuhörer bzw. Leser. Und es müsste Aufgabe jedes berichtenden Journalisten sein, so etwas mit in die Analyse zu nehmen. Das wird aber nicht gemacht.

Es ist natürlich so: Am Ende bleiben neben besagtem 17-Jährigen nur wenige Einheimische ohne Migrationshintergrund über. Und die von den Kriminellen selbst ins Netz eingestellten Bilder zeigen – da, wo sie nicht maskiert sind – mehrheitlich erkennbar arabische und südländische Kriminelle. Nein, da versammelten sich keine jungen Männer „rund um den Globus“, keine Australier, Thailänder, Amerikaner oder Chinesen, sondern unübersehbar vornehmlich Menschen aus muslimisch geprägten Ländern.

Weiter schließt der Polizeipräsident linkspolitische Motivationen aus. Das ist geradezu ein Witz. Auf einem der Videos ist deutlich zu hören, wie ein Randalierer „Fuck the Police! Fuck the System!„, ruft, während er und seine Kumpane einen von der Polizei aufgegebenen Streifenwagen zertrümmern. Müssen sie sich nicht durch die dauernden Unterstellungen und Diffamierungen gegen die deutsche Polizei in den Medien und auch in der Politik geradezu motiviert gefühlt haben?

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