Tichys Einblick
Der Rassismus der Rassismusjäger:

Die Sportler Saibou und Wester im Kreuzfeuer der Medien

Ein Sportler mit Migrationshintergrund wird für seine Teilnahme an einer politischen Demonstration gefeiert, zwei andere werden dafür von ihren Arbeitgebern gefeuert und medial verhöhnt.

Bild: Instagram/joshisibou

Was gerade dem Basketballspieler Joshiko Saibou und seiner Freundin, der in Gambia geborenen deutschen Weitspringerin Alexandra Wester passiert, spottet jeder Beschreibung und ist auf eine Weise verstörend, dass man für den Moment innehält und sich fragt, ob das wirklich gerade passiert. Dass nämlich dieses sympathische Paar, dass sich privat für soziale Projekte in West-Afrika engagiert, und das an der Corona-Demonstration in Berlin teilgenommen und sich zu dieser Teilnahme auch noch via soziale Medien öffentlich bekannt hatte – dass dieses Paar nun dafür von Politik und Medien zu Aussätzigen erklärt und ihrer Existenzen beraubt werden.

Bevor das hier vertieft werden soll, lassen Sie uns bitte etwas ausholen, um die Motivation der medialen und politischen Hetze gegen das Paar etwas genauer zu erfassen. Der Verdacht besteht nämlich, dass es sich hier um einen verdeckten Rassismus handelt, ausgerechnet von jenen Leuten, die den Rassismusvorwurf inflationär verwenden um den politischen Gegner zu diskreditieren.

Fangen wir ganz unten an der Basis an: Ich wage mal die These, dass jene, die heute von Politik und Medien diffamiert werden, weil sie sich der Massenzuwanderung, den Einwanderungs- und Migrationsplänen der Bundesregierung gegenüber kritisch positioniert haben, dass diese Menschen im Individualfall schneller, bedingungsloser und sofort einem Menschen in Not helfen würden, ganz unabhängig von seiner Hautfarbe oder Herkunft.

Klar auch, besonders in den Problemkiezen gibt es oft hohe Zustimmung für Parteien am Rande des politischen Spektrums. Aber dort treffen die Kulturen viel unmittelbarer aufeinander, nicht in den gehobenen Vierteln der Politiker und Medienmacher.

Wenn Integration passiert, sich in der Praxis bewährt, dann doch dort, wo die Kulturen aufeinanderprallen, wo sich Menschen mit anderen auseinandersetzen müssen und dann im Idealfalle zum Wohle aller zusammenwachsen. Die politisch korrekten Maulhelden bauen sich stattdessen immer mehr exklusive Quartiere, die nicht mehr von Otto Normalverbraucher und also auch nicht vom Kulturfremden betreten werden dürfen. Und weil man öffentliche Straßen nicht einfach sperren und für privat erklären kann, baut man einfach neue: An der Ostsee bei Schleimünde beispielsweise ist gerade wieder auf künstlich geschaffenen Dämmen so ein Viertel entstanden, wo sich protzige Dubaivillen aneinanderreihen und der neu entstandene Strand nur den Bewohnern zur Verfügung steht, die sich diese Häuser auch leisten können. Dem Pack ist das Betreten und Baden hier verboten.

Das mag weit ausgeholt sein, um zu besprechen, was zwei Sportlern mit Migrationshintergrund gerade widerfährt. Aber das ist die Vorgeschichte einer neuerlichen Verrohung der Medien und Politik. Wer nicht der Meinung der hohen Damen und Herren ist, der wird zu Abschaum erklärt. Den kann man dann auch seiner Existenz berauben. Integration ja, aber bitte nicht in unserer Nachbarschaft. Integration ja, umfängliche Akzeptanz aber nur dann, wenn sich der Fremde und dessen Nachkommen auf ewig dankbbar der politischen Agenda und Ideologie unterordnen bzw. anpassen.

Ausschweifend wird der politische Gegner bezichtigt, Rassist zu sein. Aber wie viel mehr rassistisch ist es eigentlich, sich Deutsche vorzunehmen, die einen an ihrer Hautfarbe erkennbaren Migrationshintergrund haben, die für sich in bester demokratischer Gepflogenheit und selbstverständlich eine eigene Meinung in Anspruch nehmen, leider dann aber eine oppositionelle, was dann dazu führt, dass eine mediale Hetzjagd gegen die undankbaren Migrantenkinder erfolgt?

Es scheint tatsächlich so, als wäre der Hass des so genanten Establishments in den Gazetten noch größer angesichts des Migrationshintergrunds der beiden. Klar, wenn der böse alte weiße Mann oppositionell auftritt, dann ist das erwartbar, aber es kann doch nicht sein, dass die Migrantenkinder hier zu Renegaten werden. Da versammelt sich der Hass, das findet man zutiefst undankbar. Aber das ist dann auch rassistisch, muss man hier leider anmerken.

Basketballprofi Joshiko Saibou wurde entlassen, weil er an einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen teilgenommen hat. Angeblich, weil er dort ohne Mundschutz aufgetreten ist. Allerdings taten das andere Sportler auf Black-Lives-Matter-Demonstrationen ebenfalls, ohne dass das für sie negative Folgen hatte. Der Fußball-Nationalspieler Benjamin Henrichs – auch er hat einen afrikanischen Migrationshintergrund – wurde für seine Teilnahme an einer BLM-Demonstration medial gefeiert – unter anderem im Aktuellen Sportstudio des ZDF von der eigens zu diesem Zweck anwesenden Dunya Hayali.

Nein, hier geht es offensichtlich nicht um das Nichttragen eines Mundschutzes. Hier geht es um etwas Anderes: Hier sollen prominente Personen auf Kurs gebracht und ideologisch eingehegt werden. Hier wird dem Migrantenkind klar gemacht, was der Preis ist: Gefolgschaft.

„Ich bin Basketballspieler, aber in erster Linie bin ich ein Mensch, ein Mensch, der ein Recht auf eine freie Meinung hat. Und wenn die polarisierend ist, wird es viele Meinungen, viele Stimmen dazu geben und das ist komplett legitim. Aber am nächsten Tag meinen Job und Lebensgrundlage zu verlieren, das ist eine schwierige Situation für mich aber vor allem ein Schlag ins Gesicht der Meinungsfreiheit.“, erklärt der sichtlich getroffene Saibou nach der fristlosen Kündigung in einer Videobotschaft an seine Fans. Saibou fragt jetzt zu Recht: „Wie hoch hängt die Meinungsfreiheit wirklich?“

Was die Medien von dieser Meinungsfreiheit halten, soll hier abschließend zur Verdeutlichung nur auszugsweise abgebildet werden:

Der Tagesspiegel schreibt:
„Corona-Leugner gerieren sich als Märtyrer. So tickt das umstrittene Sportlerpaar …“

N-TV befindet:
„Saibou versteht die Meinungsfreiheit falsch…“

Und die Süddeutsche mahnt zum Fall Saibou gar:
„Wer Privilegien will, muss verantwortlich handeln.“

Bild-Zeitung:
„Sie sind DAS Alu-Hut-Paar des deutschen Sports“

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