Ach was soll’s, könnte manch einer denken, der daran glaubt, was die aktuelle Kriminalstatistik suggerieren möchte: Kaum noch Kriminalität, also wozu braucht’s die Polizei? Aber wie wir längst wissen, ist das Gegenteil der Fall. Und die aktuelle politische Lage gibt Anlass zu glauben, dass hier bald ein Haufen Mehrarbeit auf die Polizei zukommt: Übergriffigkeiten gegen Andersdenkende nehmen zu. Besonders dort, wo Gewalt nicht mehr kategorisch geächtet wird, wo Politik gewaltbereiten und gewalttätigen Protest illegitim instrumentalisiert, wird Gewalt zunehmend stillschweigend hingenommen bzw. sogar als Waffe gegen den politischen Gegner akzeptiert und gewünscht.
Wüsste man nicht, dass beispielsweise die altlinksradikalextreme Jutta Ditfurth (Ex-Grüne) immer noch in Frankfurt ihr Unwesen treibt, sie wäre mit ihrer Nie-wieder-Deutschland-Antifa-Gewaltliebelei wohl perfekte Blaupause für diesen Berliner Irrsinn.
Worin aktuell der nächste Wahnwitz besteht? Im Berliner Abgeordnetenhaus soll jetzt noch eine Beschwerdestelle mit einem Polizeibeauftragten gegen die Polizei eingerichtet werden, mit weitreichenden Kompetenzen, wie Berliner Medien aktuell berichten. Die Berliner Zeitung titelt gar: „Rot-Rot-Grün bereitet den nächsten Schlag gegen die Polizei vor“.
Artikel 1, § 14 besagt dann auch: „Jeder oder jede, der oder die ein persönliches Fehlverhalten einzelner Polizeidienstkräfte (…) behauptet, kann sich mit einer Beschwerde an den oder die Polizeibeauftragte(n) wenden.“
Was immer noch so klingen könnte wie eine kleine Meckerecke, ist gravierend in der Behinderung der Polizeiarbeit: Denn dieser Beauftrage ist mit weitreichenden Kompetenzen und Vollmachten ausgestattet. Alle Behörden müssen ihm Auskunft geben und er hat volle Akteneinsicht bis hin zu laufenden Verfahren gegen Beamte. Hier soll der Beauftragte sogar laut Entwurf „in strafrechtliche oder disziplinarrechtliche Verfahren gegen einen Beamten“ eingreifen.
Und was die Anschuldigungen angeht: Es genügt die Behauptung, man wäre diskriminiert worden. Nein, nicht einmal ein bestimmter Polizist muss mit Namen oder nur mit Rückennummer genannt werden, es genügt sogar schon die Behauptung, von irgendeinem Polizisten irgendwie, irgendwo und irgendwann diskriminiert worden zu sein (Begründung, Artikel 1, Teil 3, § 14,1).
Für CDU-Fraktionschef Burkard Dregger ist die neue Anlaufstelle ein „Bürokratiemonster in Konkurrenz zur Staatsanwaltschaft“ und die Gewerkschaft der Polizei (DPolG) spricht schon von einer Paralleljustiz. Also noch zusätzlich zur durch das LADG bereits ad absurdum geführten Beweislast.
Der grüne Berliner Justizsenator Behrendt als einer der Initiatoren scheint sich jetzt wohl vollkommen aus seiner Verantwortung verabschiedet zu haben. Und auf Berlins Straßen wurde am Wochenende von aufgebrachten Wohlstandskids neben üblen Beschimpfungen auch skandiert, Berlin bräuchte keine Polizei, „ganz Berlin hasst die Polizei”.
Und dann gibt es diese Filmaufnahmen von Polizisten, die während der Demonstrationen vom Wochenende Festnahmen vornehmen, die tatsächlich auf den ersten Eindruck so gewalttätig aussehen, dass sogar der Autor hier zunächst irritiert und empört war. Hier mag es hilfreich sein, sich einmal anzuschauen, was der Journalist Boris Reitschuster am Wochenende auf Berliner Demonstrationen gefilmt und via Youtube seinen Zuschauern zur Verfügung gestellt hat.