Kennen Sie die Keimzelle der wirkmächtigsten Fake-News? Antwort: Die Studie, bzw. Umfragen basierte Studien. Genauer: die seitenlang den eigentlichen Erhebungen vorangestellte politisch gewünschte Interpretation.
In den letzten Jahren haben wir bei TE ein paar der einflussreichsten Studien gelesen und dabei eine Reihe von fassungslos machenden Werken in Augenschein nehmen müssen: schlampig gearbeitet, wissenschaftlich zweifelhaft, politisch subventioniert, auf anrüchige Weise manipulativ, streckenweise einer politischen Agenda folgenden, die den beteiligten Soziologen, Pädagogen, Statistikern und sonstigen Akteuren eigentlich die Schamesröte ins Gesicht treiben müsste.
Bertelsmann Stiftung, Heinrich Böll Stiftung, Otto Brenner Stiftung, Kahane Stiftung, Rosa Luxemburg Stiftung, Stiftung Mercator usw. – die Liste ist so elend lang, wie unerquicklich. Und die Medien schlucken diese politisch motivierten und meistens auch politisch beauftragten Studien regelmäßig wie Verdurstende: Spiegel und Tagesschau und wer weiß noch wer gehen Studien auf den Leim, ohne ihre Inhalte auch nur halbwegs zu prüfen: schnell verdientes „Forscher“-Geld für hingefetzte Gesinnung statt Wissenschaft. Im Gefolge dieser nicht selten von Bundesministerien mit Studien beauftragten privaten Stiftung finden sich diverse Universitäten, die willfährig zuliefern. Vorne mit dabei die Uni-Leipzig und noch öfter die aus Bielefeld.
Die Fake-News wurden bisher über die Interpretation der gesammelten Daten erzeugt. Aber wie groß die Frechheit in Wahrheit ist, wie schlimm es tatsächlich schon bei den gesammelten Daten bestellt ist, hat jetzt ausgerechnet der Spiegel kleinlaut vermelden müssen – kleinlaut, weil das Magazin bisher einer der willfährigsten Transporteure der „Ergebnisse“ diverser Fake-Studien war.
Konkret hat gerade das sozio-ökonomische Panel (SOEP) als einer der laut Spiegel „größten, wichtigsten und renommiertesten Befragungen Deutschlands“ gefälschte Umfragen zugeben müssen. Sechs Prozent der erhobenen Daten sollen nicht real sein, sondern seien von einer Mitarbeiterin nachgearbeitet worden. Ja, es geht mal wieder um Flüchtlinge: In diesem Fall hat man mal eben die beruflichen Kompetenzen der befragten Zuwanderer „verbessert“. Es ging im Wesentlichen um die Bildung der Zuwanderer, „darum, wie gut sie lesen und schreiben können, um den Familiennachzug und die Einstellung gegenüber Frauen.“ Und der Spiegel fragt zu Recht: „(W)elcher Studie kann man dann noch trauen?“
Aber jammern nutzt hier auch nichts. Es sollte doch zum Geschäft berufsethisch gefestigter Journalisten gehören, Misstrauen dort zu üben, wo es angebracht erscheint. Also anstatt die von den Studienproduzenten der Presse vorgelegten Zusammenfassungen ihrer Studien wie die zehn Gebote zu nehmen darf man sich auch in Hamburg gerne mal die Mühe machen, die nicht selten über einhundert Seiten langen Studienergebnisse durchzulesen und anschließend darüber nachzudenken, was man da eigentlich gerade für einen Mist gelesen hat.
Klar: Das sozio-ökonomische Panel (SOEP) gibt bereits Entwarnung – als man repräsentative Zahlen über Flüchtlinge in Deutschland bekommen wollte, seien zwar sechs Prozent der Erhebungen nicht korrekt (wohl eher: schlichtweg erstunken und gelogen) gewesen, aber das würde nichts machen: Denn „alle Umfragen sind aber sowieso immer mit einer Unsicherheit behaftet, die ebenfalls im Bereich mehrerer Prozentpunkte liegt.“ Konkret hatten mit den gefälschten Interviews 72 Prozent der Geflüchteten keine berufliche oder höhere Ausbildung – ohne die Fälschungen sind es nun angeblich 74 Prozent.
Sicher, die Facharbeiter von morgen sind auch mehrheitlich keine, wenn statt 74 eben nur 72 Prozent ohne vernünftige Ausbildung sind. Nicht ganz, denn wenn ich zwei, drei Prozentpunkte fälsche, dann lässt sich damit schon einen Trend vorgeben. Dann kann ich beispielsweise feststellen: Hoppla. es tut sich was, es kamen mehr ausgebildete Menschen nach Deutschland als im Vorjahr! Und die folgsamen Medien bauen sogleich die passende Schlagzeile, die beispielsweise so klingen könnte: „Immer mehr gut ausgebildete Flüchtlinge kommen nach Deutschland“. Zwar eine Fake-News, aber wen stört’s noch, wenn es so jedem Beteiligten Recht ist?
Und letztlich sei doch sowieso die Interpretation der Daten entscheidend, meint der Vizedirektor des SOEP, Jürgen Schupp, gegenüber Spiegel. (Bitte diesen Satz zweimal lesen.) Sagt er tatsächlich. Er sagt also: Ach, sch… auf die Daten, wie interpretieren uns den erfundenen, den gefälschten Mist dann schon so, wie es politisch erwünscht ist und wie es uns weitere Folgeaufträge sichert.
Nun muss man sich hier die Frage stellen, was das überhaupt für Menschen sind, die diese Umfragen machen. Annehmen könnte man, dass sich eher weniger Zuwanderungskritiker bereit erklären solche Umfragen unter Zuwanderern durchzuführen. Hier wird man auf der unteren Etage so vorgehen, wie auf der oberen: Wer die Berufswege der Leiter und Verantwortlichen solcher Studien genauer unter die Lupe nimmt, der entdeckt Reisende quer durch die genannten Stiftungen und zuliefernden Universitäten. Eine eingeschworene Gemeinschaft Studienerzeugender Geisteswissenschaftler mit Querverbindungen hinein bis in die sozialdemokratischen Ministerien – dort, wo die ganz dicken Honigtöpfe bereitgestellt sind, das alles zu finanzieren.
Und so ist es dann sicher auch dort unten, wo die Klinkenputzer der Stiftungen unterwegs sind. So passiert dann, was passiert ist: Auf der unteren Ebene wird willfährig Zuwanderung ins positive Licht gefälscht, einfach, weil auch die da unten die selbe Geisteshaltung teilen, wie die da oben, wie jene, die am Ende als Autoren der Studien ausgewiesen sind und vor den Fernsehkameras die gemeinschaftlich produzierten Fake-News verkünden – auf Basis gefälschter Erhebungen.
Ein Einzellfall? Nein, denn ausgerechnet wieder der Spiegel bestätigt die Regelmäßigkeit der Vorgehensweise: Eine weitere Recherche der Journalisten aus Hamburg machte bereits öffentlich, „dass ganze Unternehmen in der Branche zumindest teilweise unsauber arbeiten. Anweisungen für Manipulationen kommen per Mail, Geschäftsführer sind eingeweiht.“ Man kommt zu dem Schluss: „Manipulierte Umfragen sind keine Ausnahme.“
Aber was nutzt diese alarmierende Erkenntnis, wenn die Politik diese falschen Studienergebnisse einfach unwidersprochen weiter verbreitet, wie jüngst wieder Sawsan Chebli bei Anne Will, als sie eine schon bald nach Erscheinen in der Kritik stehende Studie zitierte, nur um ihre falschen Annahmen zu bewahrheiten, wo schlicht keine Wahrheit vorhanden war?
Es ist ein Dilemma: Der Staat subventioniert Studien. Und die beauftragten privaten Studienmacher aus den Stiftungen wissen um die gewünschten Ergebnisse, fälschen ihre Umfragen und liefern obendrein eine Interpretation, die über die Fälschungen hinweg keine kritischen Fragen mehr offen lassen soll.
Leider nur ist man den Machenschaften der Studienmacher jetzt auf die Schliche gekommen. Aber macht nichts: Um solche Bastionen der Wahrheitsfindung ist es wahrlich nicht schade. Wenn eine große Keimzelle der wirkmächtigsten Fake-News damit trockengelegt ist, dann wäre doch viel gewonnen. Nahe liegender allerdings wird sein, dass die Damen und Herren einfach unverdrossen so weiter machen. Die nächste Studie kommt bestimmt. Die Gelder sind schon bereitgestellt.