Erinnert sich eigentlich jemand an eine Demonstration mit linken, linksradikalen, grünen und grünradikalen Vorzeichen aus den letzten Jahren oder gar Jahrzehnten, die in Summe so friedlich verlaufen wäre, wie diese eher konservativ zu verortende Querdenker/Hygiene-Demonstration am vergangen Wochenende in Berlin?
Nehmen wir nur einmal die Mutter der jüngeren linksradikalen Demo-Schlachten zum G-20-Gipfel in Hamburg, dann wird die Distanz vom Demonstrieren zu Randalieren und Terrorisieren überdeutlich. Übrigens inklusive eines reichen Arsenals an Polizeibeschimpfungen der übelsten Machart. Kein Vergleich also zu den nur vereinzelten Empörungen von Querdenker-Demonstranten gegen Polizeimaßnahmen. Und sowieso nicht explizit gegen einzelne Beamte, die ja letztlich auch nur verurteilt sind, die Anweisungen ihrer rot-rot-grünen Chefetage auszuführen. Oft auch gegen persönliche Überzeugungen. Ja, Polizei steht hier sogar unter Verdacht, privat und gedanklich überproportional auf der Seite der Querdenker zu stehen – Kritiker suchen den Nazi im Polizisten, meinen aber den Querdenker, den Merkel-Kritiker usw.. Oder den Denker überhaupt.
Diese auch von bestimmten Medien behauptete Phalanx könnte jetzt allerdings empfindlich bröckeln, die Rolle der Polizei am Wochenende in Berlin steht in der Kritik auch von Seiten der Querdenker-Demo-Teilnehmer. Und während der Bundespräsident flankiert von der Bild-Zeitung und der Kanzlerin eine Zwangsumarmung von Polizisten vornimmt um die Gelegenheit zur vertiefenden Spaltung beim Schopfe zu packen, kocht auf der Gegengeraden die Empörung hoch über offensichtlich rabiate Polizeibeamte in Vollmontur, die sich an einer 60-Jährigen Frau mit Faustschlägen vergehen und diese dann mit hochgerutschtem Rock noch öffentlich durch die Gegend tragen.
Eine Schande? Jedenfalls vermeldet gerade die Berliner Boulevard-Zeitung B.Z., dass nun auch die Polizei selbst ermitteln würde gegen die eigenen Beamten, die – festgehalten auf einem viral gehenden Video – die 60-jährige Frau am Boden liegend obendrein noch mit Faustschlägen in den Rücken traktiert hätten.
Ermittelt wird wegen des Verdachtes der Körperverletzung im Amt, wie es von einem Polizeisprecher hieß. Jetzt fragt man sich, was dabei herauskommen soll, wenn Polizei gegen Polizei ermittelt – jedenfalls ermittelt ein Kommissariat für Beamtendelikte, das hier keine gesetzesferne Kumpanei unter Kollegen zeigen darf.
Wie das allerdings von der Berliner Polizei formuliert wird, dass hätte im Falle einer grün- oder linksextremistischen Demonstration sicher tagelange Proteste auf Black-Lives-matter-Demo-Niveau nach sich gezogen: „Da sie sich weiterhin wehrte, schlug ein Beamter ihr mit der Faust auf den Rücken“, so die offizielle Stellungnahme der Polizei Berlin. Trotz leichter Verletzung habe die Frau auf die Behandlung durch einen Arzt verzichtet. Nach Feststellung der Personalien sei sie entlassen worden. Dann allerdings ging ein Video der Faustschläge viral. Bald machte auch das Gerücht die Runde, die Frau sei verstorben. Dies wurde von der Polizeipräsidentin Barbara Slowik im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses dementiert.
Was ist das Fazit aus so einem übergriffigen Polizeigewalt-Vorfall? Wird hier einmal hinreichend in den Reaktionen und noch mehr in den ausbleibenden dokumentiert, wie verroht nicht nur einzelne Polizeibeamte oder Provokateure unter Polizeibeamten sind, sondern noch viel mehr, mit welchen zynischen Doppelstandards in ihrer Empörung hier die linksgrüne Klientel operiert?
Nein, Fairness ist nie exklusiv, die gilt für alle gleichermaßen und sie muss von jedem gleichermaßen eingefordert werden, der glaubwürdig bleiben will. Der Mensch bleiben will.