Eine häufige Kritik in Sachen Massenzuwanderung seit 2015 lautet, dass hier hauptsächlich junge muslimische Männer einwandern würden. Und auch die Fotoaufnahmen dieser maroden Schlauchboote, aus denen Nichtregierungsorganisationen wie Sea-Watch und Co Passagiere für die Überfahrt nach Italien übernehmen, zeigen überwiegend diesen jungen Männern.
Jetzt bemühen sich Printemedien und öffentlich-rechtliche TV-Sender, die diese so genannten Seenotrettungsaktionen schon seit Jahren positiv begleiten, öfter auch darum, explizit Bildausschnitte von Frauen (und Kindern) zu zeigen, wohl um diesem Eindruck entgegenzuwirken. Die Schwarzafrikaner in den Booten mit den orangen Rettungswesten bleiben dennoch ganz mehrheitlich junge Männer.
Aber wer sind neben den wenigen Kindern die Frauen, die da gezeigt werden? Berichte des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge ebenso wie des Deutschlandfunks zeichnen hier ein ebenso dramatisches wie düsteres Bild. So berichtete der Sender schon Ende 2019 davon, dass seit 2015 weit mehr als 20.000 nigerianische Frauen – viele Minderjährige darunter – über das Mittelmeer nach Italien gekommen seien. Und niemand anderes als die Vereinten Nationen schätzen, „dass rund 80 Prozent von ihnen Opfer von Menschenhändlern sind oder sich in akuter Gefahr befinden, zu Opfern zu werden.“
Frauen, die, wie man jetzt mutmaßen muss, nicht nur wegen der Strapazen der Reise, sondern oft auch aufgrund dessen, was sie erwartet, alles andere als ein glückliches Gesicht machen über ihre „Seenotrettung“ aus den nur für wenige Seemeilen tauglichen Schlauchbooten, die nur Teil der organisierten Schlepperkette sind. Eine Überfahrt, die mit viel Geld bezahlt wurde. Für die „Madams“ – so werden die die Prostitution schon in Nigeria organisierenden Zuhälterinnen genannt – ein Menschenhandel mit maximalen Profiten. So lohnenswert, dass junge Männer als Aufpasser in die Schlauchboote hin zu den NGO-Booten Richtung Europa mitgeschickt werden und auch deren Überfahrt bezahlt wird, Männer, die dann im jeweiligen Asyl-Gastland mafiaähnliche Strukturen aufbauen. Wenn sie abgeschoben werden bringen sie das Wissen nach Nigeria mit, wie das deutsche Asylsystem maximal mißbraucht werden kann.
Einige wenige Frauen schaffen es bisher in Italien aus den Fängen der Zuhälterringe in katholische Frauenhäuser. Deutschlandfunk berichtete aus einer solchen Einrichtung, die seit 2015 praktisch aus allen Nähten platzt, weil immer mehr verzweifelte zwangsprostituierte Nigerianerinnen hier Zuflucht suchen. Der Andrang sei kaum noch zu bewältigen. Eine Mitarbeiterin berichtet:
„Früher bin ich um vier Uhr nachmittags nach Hause gegangen. Aber seit einiger Zeit – seit etwa 2015 inzwischen – schaue ich gar nicht mehr auf meine Uhr. Manchmal schlafe ich hier, wenn es die Situation erfordert.“
In diesem erschütternden Bericht geht es um nicht weniger, als die vorwiegend nach Deutschland verbrachten Frauen und Mädchen zum Zwecke der Prostitiution. „Dargestellt wird der Ablauf des Menschenhandels von der Anwerbung der Opfer in Nigeria über ihre Reise und Einschleusung nach Europa sowie ihre Lage als Zwangsprostituierte.“, schreibt das Bamf.
Die Internationale Organiation für Migration (IOM) berichtet für das Jahr 2017 davon, dass etwas mehr als einhunderttausend Migranten über das Mittelmeer nach Italien gekommen seien. Fast zwanzigtausend davon Nigerianer. Rund ein Viertel davon, etwas mehr als 5.000, Frauen. Die internationale Organisation schätzt, dass 80 Prozent dieser Frauen Opfer von Menschenhandel sind, also zur Zwangsprositution verschleppt wurden. Nur die Rettungs-NGOs wissen nichts davon oder möchten das auch gar nicht wissen.
Das muss man sich einmal vorstellen: Während die NGOs immer wieder und teilweise auch zu Recht die schrecklichen Zustände in Libyen anprangern samt Folter und Vergewaltigung in bestimmten berüchtigten Lagern, sind sie mitunter Mittelsmänner und -frauen eines regen Handels mit Nigerianerinnen. Diese werden dann insbesondere in Deutschland mit seinen laxen Prostitutionsgesetzen quasi dauerhaft vergewaltigt – gegen gutes Geld für nigerianische Zuhälter. Die Bordelle und Laufstraßen in Deutschland sind hier der rotausgeleuchtete Arbeitsraum für diese versklavten Frauen. Ein Teil des Geldes fließt wieder zurück nach Nigeria. Pünktlich zur Jahreswende dürfen wir wieder tränenreiche Zeitungsreportagen darüber lesen, dass Asylbewerber gewaltige Summen in ihre Herkunftsländer überweisen. Es ist zum großen Teil Blutgeld.
Inwieweit hier die Ausländerbehörde, die deutsche Polizei und Ermittlungsbehörden Gelegenheit haben, einzugreifen, hängt auch von der Mitarbeit der Frauen ab. Die aber schweigen oft und befinden sich in einer raffiniert gestrickten Psychohölle. Das sind massiven Bedrohungen der Angehörigen daheim bis hin zu perversem Vodoozauber, der schon in Nigeria vor der Abreise eine tiefsitzende Angst in die oft ungebildeten Frauen und Mädchen implantiert hat, die teilweise – auch das gehört zur Wahrheit – oft freiwillig in diese Zwangsprostitutionsfalle tappen.
Letztlich und faktisch sind es diese gut situierten deutschen Männer, die das Geschäft der Schlepper und Zuhälter vollenden. Darüber darf es gar keine Illusion geben. Hier kann sich niemand damit herausreden, dass die Prostituierten sie etwa freundlich animiert hätten. Die selbsternannten Seenotretter der NGOs allerdings verteidigen ihre Mission mit schon religiösem Eifer. Ja, die Kirche selbst ist an vorderster Front mit dabei, wo EKD-Chef Heinrich Bedford-Strohm ein eigenes Schiff für das Mittelmeer organisiert hat. Um was zu tun? Um unter anderem Nigerianerinnen in die Zwangsprostitution zu führen? Die Retter behaupten, sie könnten nicht auswählen, wen sie aus dem Wasser ziehen. Das stimmt. Aber sie machen sich mitschuldig, weil sie Teil einer organisierten Kette sind. Wegschauen entschuldigt nicht, Herr Bedford-Strohm, und wenn Sie es noch so angestrengt versuchen.
Jedenfalls ist vom BAMF in besagtem Bericht über Migration aus Nigeria hinreichend untersucht worden, dass mit dem Rückgang der Boote der NGOs auch weniger Zwangsprostituierte nach Europa/Deutschland kamen. Eine brutale schallende Ohrfeige für alle so genannten Seenotretter. Das BAMF schreibt über weniger Frauen aus Nigeria ab 2017: „Ursächlich für diesen Rückgang ist vor allem die Verhinderung irregulärer Grenzübertritte durch die libysche Küstenwache.“ Nehmen also die NGO-Boote keine Passagiere mehr auf, gelangen weniger Zwangsprosituierte nach Deutschland, um hier wiederum von mafiaähnlich organisiserten nigerianischen Banden kontrolliert zu werden, die nebenbei u.a. auch im Drogengeschäft unterwegs sind.
Und nochmal, man kann es ja nicht oft genug betonen: Niemand wird sich heraureden können, was da passiert, nicht die Freier, nicht die Behörden und schon gar nicht die „Seenotrettung“ betreibenden NGO, u.a. unter der Schirmherrschaft des Chefs der EKD in Deutschland. Die Information sind hinreichend gesammelt und stehen zur Verfügung. Auch das Bundesamt der Verteidung schreibt dazu :
„Auch in Europa angekommen, sind Flüchtlinge nicht automatisch in Sicherheit. (…) In der genannten Untersuchung gehen die Vereinten Nationen davon aus, dass 80 Prozent dieser Frauen zur Prostitution gezwungen werden. In der Regel müssen sie eine Art aufgezwungenes Darlehen für die Reise nach Europa zurückzahlen und dieses beträgt laut IOM im Durchschnitt um die 40.000 Dollar. Diese Umstände sind praktisch gleichbedeutend mit einer mehrjährigen Versklavung – falls sich diese Frauen überhaupt jemals freikaufen können.“
All das ist furchtbar und es passiert mitten in Europa, mitten in Deutschland. Man kann sich kaum ausmalen, wie sich die Situation dieser Frauen unter den Corona-Maßnahmen noch einmal verändert hat. Was passiert, wo weniger Geld in Nigeria ankommt? Müssen die Frauen jetzt noch tiefer in die Illegalität eintauchen oder ist es womöglich doch eine Erleichterung, dem Zwangsgewerbe so für einen Moment entkommen zu sein?
Das Schicksal dieser Frauen interessiert die Spendensammler nicht. Sie werben mit geretteten Menschenleben – die oft genug dann in der Hölle landen. Aber Hauptsache, das Geld klimpert im Kasten der Kirchen und anderer „Seenotretter“.