Im ersten Teil des TE-Interviews haben Paul Cullen und Henrieke Stahl über die Gefahren gesprochen, die sich aus der Zusammensetzung des sogenannten modRNA-Impfstoffs ergeben. Im folgenden zweiten Teil beleuchten die Wissenschaftler Nebenwirkungen und einen möglichen Zusammenhang der Impfung mit der anhaltenden Übersterblichkeit.
Tichys Einblick: Seit Beginn der Impfkampagne ist eine massive Übersterblichkeit zu beobachten. Woran liegt das aus Ihrer Sicht?
Paul Cullen: Zu erkennen, ob ein Zusammenhang zwischen zwei Variablen, wie etwa Impfung und Nebenwirkung, kausaler oder zufälliger Natur ist, ist nicht einfach. Der britische Pionier der Epidemiologie, Austin Bradford-Hill, hat 1965 Kriterien identifiziert, die einem hierbei helfen können: Stärke, Konsistenz und Spezifität der Korrelation; zeitliche Abfolge; Dosis-Wirkungs-Beziehung; Plausibilität; Kohärenz; experimentelle Hinweise; Analogien mit anderen Korrelationen aus der Vergangenheit. Doch am Ende ist man für den Beweis auf prospektive randomisierte Studien angewiesen.
Es ist aber wichtig, in diesem Zusammenhang zu betonen, dass der Zweck unserer Meldesysteme, etwa beim Paul-Ehrlich-Institut, nicht darin besteht, kausale Beziehungen zu beweisen, sondern lediglich darin, Risikosignale zu erkennen, die einer weiteren Prüfung bedürfen.
Henrieke Stahl: Aus den verschiedentlich beobachteten Korrelationen zwischen Wellen im Anstieg von Sterblichkeit und kohortenspezifischen Verimpfungen kann nicht auf Kausalität geschlossen werden. Aber sie stellen ein Sicherheitssignal dar, das eine Prüfung auf Kausalzusammenhänge notwendig macht. Der Skandal besteht darin, dass solche Signale von der zuständigen Behörde, dem Paul-Ehrlich-Institut, entweder ignoriert oder als nicht-existent zurückgewiesen werden. Die eingegangenen Todesverdachtsmeldungen ergeben aus Sicht des Instituts kein Sicherheitssignal.
Diese Ansicht wird mit Resultaten aus der Anwendung der sogenannten „expected-observed-Analyse“ begründet. Dieser Berechnungsschlüssel wird zwar traditionell für eben solche Zwecke eingesetzt und hier korrekt verwendet, aber er erzeugt in diesem Fall absurde Ergebnisse, wie Kollegen einmal genauer erläutert haben. So hätte aus Sicht des Paul-Ehrlich-Instituts ein Sicherheitssignal allein für den BioNTech-Impfstoff erst in dem Fall bestanden, wie aus dem Sicherheitsbericht im März 2022 hervorgeht, wenn „eine erwartete Anzahl von 124.455 Todesfällen“ auftritt. Das Problem besteht darin, vereinfacht gesagt, dass dieser Berechnungsschlüssel nur für Situationen geeignet ist, in denen die Sterberate gering ist, wie dies beispielsweise bei Kindern und Jugendlichen der Fall ist. Die verwendete Methode ist jedoch nicht für Massenimpfungen von Erwachsenen gedacht und muss für diesen Anwendungsbereich notwendig versagen.
Große statistisch aussagekräftige Kohortenstudien hätten vielleicht klare Anhaltspunkte liefern können, ob der Zusammenhang zwischen Übersterblichkeit und Impfung kausaler oder zufälliger Natur ist, doch an solchen Studien war man bisher nicht interessiert. Stattdessen wurden kleinere Untersuchungen mit begrenzter Aussagekraft durchgeführt. Auch die Zulassungsstudie von BioNTech/Pfizer ist aufgrund der vorzeitigen Auflösung der Placebo-Kontrollgruppe sowie diverser Unregelmäßigkeiten, die nach Freiklagung der Dokumente nun nach und nach ans Licht kommen, nicht aussagekräftig genug.
Wir haben daher bei unseren Untersuchungen einen anderen Ansatz gewählt: Wir haben das mögliche Schadpotenzial der Wirkungsweise des Spike-Proteins sowie der als Impfung verwendeten Technologie in der Forschung beleuchtet. Es liegen ausreichend gute Studien vor, die mögliche Schädigungsmechanismen erklären und nachweisen. Damit treten den statistischen Sicherheitssignalen Erklärungsmodelle und kausale Schädigungsnachweise zur Seite – also „experimentelle Hinweise“ laut der vorhin angeführten Bradford-Hill-Liste.
Besonders pikant ist nun, dass die Mechanismen der Schädigung durch das Spike-Protein sowie durch die mRNA-Technik – den Einsatz von Pseudouridin und von ebenfalls problematischen Lipidnanopartikeln eingeschlossen – bereits vor der Entwicklung der COVID-Impfstoffe und damit vor ihrem Einsatz in der Massenimpfkampagne bekannt waren. In seinem Interview vom 26. Oktober 2023 (ab Minute 41) bemerkt Alexander Kekulé, dass wir in weiten Teilen keine neuen Daten vorstellen, sondern lediglich bekannte Forschung auswerten und zusammenfassen. Wie aber konnten dann die Impfstoffentwickler und auch die zuständigen Behörden dieses Wissen ignorieren? Und wie kann es sein, dass sie das auch weiterhin tun? Und wie kann es sein, dass wir Ehrenamtler zu den wenigen Wissenschaftlern gehören, die versuchen, dieses Wissen in die Gesellschaft einzubringen?
Zu den häufigsten Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Impfung gehören Herzerkrankungen wie Myokarditis oder Perikarditis. Mit welchen Langzeitwirkungen ist dabei zu rechnen?
Henrieke Stahl: In unserer Gruppe ist kein Kardiologe. Aber ich habe neulich den Hamburger Kardiologen PD Dr. Hennig Steen (Leiter der Herzbildgebung bei medneo und Oberarzt an der Universität Heidelberg) besucht, der viele Patienten mit Herzbeschwerden nach COVID-Impfung untersucht hat. Ich habe ihm genau diese Frage gestellt und durchaus beunruhigende Dinge erfahren.
Eingangs aber sagte mir Dr. Steen etwas, das Hoffnung gibt – nämlich, dass entzündliche Veränderungen des Herzens oder Herzbeutels komplikationslos ausheilen können. Dennoch, so Dr. Steen, können diese über längere Zeit bestehen und zu Störungen des Herzrhythmus führen, die die Funktion des Herzens herabsetzen oder gar den plötzlichen Herztod auslösen können.
Außerdem erklärte er mir, dass eine langfristige Entzündung den Herzmuskel umbauen kann. In der Folge nimmt seine Fähigkeit zur Kontraktion ab, was Herzschwäche und Herzerweiterung nach sich zieht. Hierdurch wird die körperliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, die Lebensqualität eingeschränkt und in vielen Fällen die Lebenserwartung verkürzt.
Ich fragte, welche Erkenntnisse er bei Personen gewonnen hat, die sich mit Herzbeschwerden nach der COVID-Impfung bei ihm meldeten. Er berichtete mir von Patienten nach der COVID-Impfung, bei denen ungeachtet ihrer Herzbeschwerden mit konventionellen Verfahren wie Echokardiographie oder Ruhe-EKG keine Myo- oder Perikarditis diagnostiziert werden konnte. Bei einigen, etwa mit „Brennen in der Brust“, fände sich dann doch im MRT nach Kontrastmittelgabe eine diskrete Herzbeutelentzündung. Manche zeigten über Wochen zudem laborchemische Veränderungen, die typischerweise auf eine Entzündung des Herzmuskels hinweisen.
Bei anderen Patienten ohne klassischen Nachweis einer Entzündung des Herzmuskels oder Herzbeutels habe er im MRT unter Einsatz von Verfahren multiparametrischer Bildgebung Auffälligkeiten feststellen, die auf entzündliche Prozesse hinweisen (für die Fachleute: Er bemerkte eine Verlängerung des „T1- oder T2-Mapping“ sowie auffällige Bewegungsmuster, die mittels Strain-Analysen gemessen werden). Diese Fälle seien besonders interessant, denn zu ihnen könnten solche gehören, deren Beschwerden aufgrund scheinbar mangelnder Befunde gern als „psychisch“ abgetan werden. Ich erinnere mich hierbei an Bekannte, die nach der Impfung mit Herzbeschwerden in die Notaufnahme gingen und dort nach einem Check mit der Diagnose „Wechseljahrbeschwerden“ oder „Stresssymptome“ heimgeschickt wurden; jeder Zusammenhang mit der teils nur kurze Zeit zuvor erhaltenen Injektion wurde abgestritten.
Dr. Steen erläuterte mir, dass es in solchen Fällen sein könnte, dass die Herzzellen selbst tatsächlich nicht entzündet sind, also keine typische Myokarditis manifest ist. Stattdessen könnten bei diesen Patienten Prozesse zwischen Muskelzellen gestört sein, zum Beispiel vermehrt Entzündungszellen oder auch Ödeme vorliegen. Solche „Mikroveränderungen“ seien im gewöhnlichen Elektrokardiogramm (EKG) nicht nachzuweisen, wohl aber mithilfe eines 3D-Vektor-EKGs unter Zuhilfenahme künstlicher Intelligenz (sogenannte Cardisiographie). Dr. Steen demonstrierte mir, wie dieses EKG funktioniert und zeigte mir, wie bei manchen solcher Patienten verschobene 3D-Kurven und veränderte oder inhomogene Ausbreitungsgeschwindigkeiten des elektrischen Feldes sichtbar werden können. Aus Studien geht hervor, dass solche „primären elektrischen Störungen“ tödliche Folgen haben können.
Dr. Steen erklärte weiter, dass im Rahmen von solchen „Mikroveränderungen“ in manchen Fällen vermehrt Bindegewebe zwischen den Herzmuskelzellen gefunden wurde. Bildlich gesprochen, „versteift“ sich das Herz, was eine Herabsetzung seiner Leistung nach sich ziehen kann. Es gebe aber auch Geimpfte mit Herzbeschwerden, deren Ursache nicht im Herz selbst liegt. Bei solchen Patienten mit Luftnot unter körperlicher Belastung finde er beispielsweise eine diskrete Fehlfunktion des rechten Herzens, die mit üblicher Echokardiographie häufig nicht messbar sei. Die Ursache könne eine Erhöhung des Widerstands in den Lungenadern sein, die zu einer Belastung der rechten Herzseite und zu dessen Unterversorgung mit Sauerstoff führt. Für die Sauerstoffknappheit seien verschiedene Gründe vorstellbar, etwa Probleme im Energiestoffwechsel mit Fehlfunktion der Mitochondrien oder Mikrogerinnsel im Lungenkreislaufsystem.
Bezüglich Entzündung des Herzmuskels oder -beutels erklärte Dr. Steen, dass diese Probleme zwar gehäuft bei jungen Männern vorkämen, aber keinesfalls auf diese Gruppe beschränkt seien. Passend hierzu zeigt eine neue Studie, dass im angesetzten Zeitfenster von bis zu 180 Tagen nach der COVID-Spritze alle Geimpften, auch solche ohne Symptome, in der nuklearmedizinischen Bildgebung diskrete Stoffwechselstörungen aufweisen, die auf ein gesteigertes Risiko für spätere krankhafte Herzmuskelveränderungen hinweisen könnten. Eine andere soeben erschienene Studie weist nach, dass 48 Stunden nach Injektion eines mRNA-COVID-Impfstoffs in den Herzkammerzellen Spike-Protein nachgewiesen werden kann und zu Funktionsstörungen von Herzmuskelzellen führt. Die Autoren vermuten, dass sich hierdurch das „Risiko von akuten kardialen Ereignissen signifikant“ erhöht.
Mich wundert es, dass unsere Behörden solche Befunde ignorieren. Denn sie deuten auf mögliche Langzeitfolgen aufgrund von Herzschädigungen hin, und zwar nicht nur bei Menschen mit festgestellter Entzündung des Herzmuskels oder -beutels nach der Impfung, sondern auch bei vollkommen symptomlosen Personen, die vielleicht Jahre später „plötzlich und unerwartet“ schwere Krankheit oder Herztod erleiden. Dennoch wollen wir hoffen, dass viele solcher sublimen Schädigungen nicht schwer waren und sich nicht fortentwickeln, sondern ausheilen.
Sie gehen also davon aus, dass die Lebenserwartung infolge einer Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung, aber auch infolge solcher schwer zu diagnostizierenden pathogenen Herzveränderungen reduziert wird. Können Sie das präzisieren?
Henrieke Stahl: Bei Entzündung des Herzmuskels nach viraler Infektion haben einige Studien erschreckenderweise gefunden, dass jeder fünfte Patient innerhalb von fünf Jahren verstirbt. Ob dieses für die Myokarditis nach Impfung genauso gilt, kann bisher natürlich noch nicht nachgewiesen sein.
Dennoch sehen wir eine beunruhigende Zunahme der Herzmuskelentzündungen. Statistiker unserer Arbeitsgruppe haben im Frühjahr 2022 anhand von Daten des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus die Abrechnungen der Krankenkassen für Patienten analysiert, die wegen Entzündung des Herzmuskels oder -beutels 2021 ins Krankenhaus mussten. Verglichen mit 2020 wurden 2.400 zusätzliche solche Fälle behandelt, davon mehr als 70 Prozent bei Menschen unter 40 Jahre. In vier von zehn Fällen mit Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung wurde eine Impfnebenwirkung in der Nebendiagnose angegeben. Eine umfassende wissenschaftliche Analyse dieser Daten im Vergleich zu früheren Jahren, dem Jahr 2022 und im internationalen Kontext steht noch aus.
Welche Bedeutung die Mikroveränderungen im Herz für die Lebenserwartung haben, konnte Dr. Steen nicht sagen. Umso wichtiger ist es, Statistiken über Herzbeschwerden und Herztode auszuwerten und mit Daten aus der Zeit vor der COVID-Impfung zu vergleichen.
Spielen das Alter oder etwaige Vorerkrankungen der Betroffenen hierbei eine besondere Rolle?
Paul Cullen: Ja, aber auf unterschiedlicher Weise. Inzwischen listet die Packungsbeilage des BioNTech/Pfizer-Impfstoffs Comirnaty eine Entzündung des Herzmuskels oder des Herzbeutels als mögliche Nebenwirkung speziell für junge Männer auf. Weniger bekannt ist aber, dass auch östrogenabhängige Krebstypen auf das Spike-Protein schlecht reagieren können, da dieses an die Östrogenrezeptoren Alpha oder Beta binden kann.
Henrieke Stahl: Das ist eine spannende Frage – der sogenannte „Turbokrebs“ nach COVID-Impfung ist ja umstritten; unlängst depublizierte die Evangelische Kirchenzeitung einen Artikel von Pat Christ, allein weil darin dieses Wort vorkam. Wir haben darauf mit einem „Offenen Brief“ in Tichys Einblick reagiert. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass bestimmte Krebstypen stark zunehmen, während überraschenderweise andere auf die oben beschriebene Bindung des Spikes an die Östrogenrezeptoren positiv zu reagieren scheinen.
Kürzlich besuchte ich Prof. Masanori Fukushima in Japan. Er machte mich auf eine Studie zu diesem Thema aufmerksam, an der er mitgewirkt hat, und die im September 2023 veröffentlicht wurde. Die Analyse behördlicher Daten in Bezug auf die Sterblichkeit durch verschiedene Krebsarten ergab, dass die Sterblichkeit von Frauen an Brustkrebs oder an anderen östrogenbezogenen Krebsarten nach dem massenhaften Einsatz der COVID-Impfung stark angestiegen ist. Diesen Daten zufolge profitieren dagegen jedoch Patienten mit anderen Krebsarten – wie etwa Magenkrebs, der in Japan besonders häufig vorkommt – von der COVID-Impfung in Bezug auf ihre Sterblichkeit an dieser Erkrankung. Das Risiko für andere Impfnebenwirkungen ist damit nicht widergespiegelt.
Zudem ist das Spike-Protein nicht der einzige Aspekt der Impfstoffe, der krebserregend wirken könnte. Alarmierenderweise war eine Untersuchung solcher Wirkungen kein Teil der Zulassungsstudien, da diese Präparate rechtlich nicht unter Gentherapeutika, sondern unter Impfstoffe eingeordnet werden – über dieses „Zulassungsdesaster“ berichteten Kollegen in der Berliner Zeitung vom 12. Februar 2023. Die Forschung zum Zusammenhang zwischen den COVID-Impfstoffen und Krebserkrankungen steht naturgemäß noch am Anfang, denn diese sind Langzeitfolgen, was den Kausalnachweis zusätzlich erschwert. Leider existieren inzwischen viele wissenschaftliche Befunde, die auf eine mögliche krebserregende Wirkung der mRNA-COVID-Präparate schließen lassen.
Zusammenfassend ist es die Auffassung unserer Gruppe, dass jede Form spikebasierter Impfung potenziell schädlicher ist als die SARS-CoV-2-Infektion. Auch die mRNA-Technologie als solche hat enormes Gefährdungspotential, sodass sie sich nicht als Präventionsmaßnahme am gesunden Menschen eignet und sofort vom Markt genommen werden sollte.
Ein nach wie vor ungebrochener Trend ist auch der Geburtenrückgang. Wie wirken sich die Impfung bzw. das Spike-Protein auf die Fruchtbarkeit aus?
Henrieke Stahl: Die deutlichen statistischen Korrelationen zwischen Geburtenrückgang und Impfkampagne werden gern anders als durch die COVID-Impfung erklärt. So sprach das Statistische Bundesamt in einer Pressemitteilung im Juni 2023 von einer „rückläufigen Zahl der Frauen im Alter von Ende 20 bis Ende 30“ sowie von einer „Verunsicherung der Bevölkerung durch zahlreiche Krisen“ als mögliche Ursachen für den Geburtenrückgang. Es gibt jedoch durchaus Gründe, einen negativen Einfluss der COVID-Impfung auf die Fruchtbarkeit anzunehmen. Dass die Lipidnanopartikel die Impf-mRNA bis in die Hoden und die Eierstöcke tragen, ist bekannt. Daher ist nicht unwahrscheinlich, dass auch an diesen Orten Spike-Proteine gebildet werden. Störungen der Regelblutung und Blutungen bei Frauen nach den Wechseljahren gehören zu den häufigsten berichteten Nebenwirkungen nach Impfung. Von einer herabgesetzten Fruchtbarkeit bei Männern wurde auch berichtet. Auch ist mir ein Fall bekannt, bei dem Spike-Proteine nach Fehlgeburt in der Plazenta detektiert wurden.
Mögliche Langzeitwirkungen der Impfung wurden unter anderem von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach immer wieder ins Reich der Fabel verwiesen. Wie sehen Sie das?
Henrieke Stahl: Aufgrund der komplexen Schädigungspotentiale nicht nur des Spike-Proteins, sondern auch der anderen Inhaltsstoffe der mRNA-Spritzen ist es schwer, Erkrankungen kausal der Impfung zuzuordnen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn die Erkrankungen erst mit großem zeitlichem Abstand auftreten oder „nur“ vorhandene Krankheitsdispositionen aktivieren, Rezidive auslösen oder bestehende Erkrankungen verstärken. Manchmal löst erst die COVID-Infektion bei Geimpften eine Erkrankung aus. In all diesen Fällen wird die Diagnose „Long Covid“ (bzw. „Post-Acute COVID-19 Syndrom“) gerne strategisch eingesetzt, um von der Möglichkeit eines Impfschadens abzulenken.
Die erste Frage für den Kausalnachweis ist, ob überhaupt ein Spike-Protein beziehungsweise Spike-mRNA oder -DNA in Körperflüssigkeiten und/oder -geweben nachgewiesen werden kann. Und kann Spike nachgewiesen werden, ist zweitens die Gretchenfrage zu stellen, um welches Spike-Protein es sich handelt: Ob es sich um Impf- oder Virus-Spike handelt, oder vielleicht sogar um beides. Im letzten Fall könnte auch das Verhältnis beider Proteine zueinander von Bedeutung sein.
Für die Spikedifferentialanalyse existieren verschiedene Methoden, die zwar anspruchsvoll, aber durchaus beherrschbar sind. Doch sind weder die Erforschung noch erst recht die breite Anwendung solcher Analyseverfahren politisch gewollt. So wird die Differentialanalyse des Spike-Proteins in Mainstream-Institutionen, die auf eine Förderung durch den Staat oder die Pharmaindustrie angewiesen sind, wahrscheinlich nicht vorangetrieben werden. Eine Spikedifferentialanalyse aber wäre in der Lage, Langzeitwirkungen kausal auf Impfspikes zurückzuführen.
In Deutschland haben in dieser Frage die Pathologen Prof. Dr. Arne Burkhardt (†), Prof. Dr. Walter Lang und Dr. Michael Mörz Pionierarbeit geleistet. Sie haben erste methodische Nachweisverfahren entwickelt und konnten Hinweise für impfspikebedingte Todesfälle und durch das Spike ausgelöste Erkrankungen vorlegen.
Unser Anliegen ist, dass die Spikedifferentialforschung entwickelt wird. Denn der Spikenachweis kann Aufschluss über die ursächliche Schädigung durch die Impfung oder auch über deren Anteil an einem Todesfall oder an einer Erkrankung liefern. Ein solcher Kausalnachweis ist zentral wichtig für Schadensersatzklagen sowie auch für Versorgungsanträge von Impfgeschädigten beziehungsweise von deren Angehörigen. Denn ihre Ansprüche werden zumeist mit dem Hinweis auf einen fehlenden Nachweis eines wahrscheinlichen oder tatsächlichen kausalen Zusammenhangs zurückgewiesen.
Außerdem könnten diese Nachweisverfahren unsere Hypothese belegen oder auch widerlegen, dass das Schädigungspotential der COVID-Impfung das Risiko einer Schädigung durch das Coronavirus bei weitem übersteigt – mit der Konsequenz, dass spikezentrierte COVID-Impfungen grundsätzlich einzustellen sind und auch die mRNA-Technologie, jedenfalls in der heutigen Form, grundsätzlich für Impfungen auszuschließen ist.
Lesen Sie ab morgen in Teil 3 des Interviews mit Henrieke Stahl und Paul Cullen „Impfschaden – und was dann?“.
Zu Teil 1 des Interviews >>>
Ausgewählte weiterführende Quellen zum Interview:
https://www.cicero.de/kultur/die-risiken-der-corona-impfung
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0344033823001978?via%3Dihub
https://www.mdpi.com/2227-9059/11/8/2287
Autoreninformation:
Prof. Dr. med. Paul Cullen ist Facharzt für Laboratoriumsmedizin und Molekularbiologe. Er leitet ein medizinisches Labor in Münster und unterrichtet an der dortigen Universität.
Prof. Dr. Henrieke Stahl ist Professorin für slavische Literaturwissenschaft und 1. Vorsitzende des Vereins zur Förderung interdisziplinärer Forschung in Medizin und Ethik für die Gesellschaft.