Tichys Einblick
TE-Interview

„Warum sind so viele Menschen krank und fühlen sich erschöpft, Dr. Freisleben?“

Hoher Krankenstand, kurz nacheinander auftretende Infekte und Erschöpfungsgefühle spiegeln nach Meinung des Mediziners Erich Freisleben eine allgemein verschlechterte immunologische Resilienz-Lage wider. Die Ursachen liegen mangels Begleitforschung zur Corona- und Impfpolitik im Dunkeln.

IMAGO

Tichys Einblick: Herr Dr. Freisleben, ich musste feststellen, dass fast alle Frankfurter Theater geschlossen sind, wegen Erkrankung. Aus München werden geschlossene Restaurants gemeldet, weil das Personal krankheitsbedingt fehlt, zahlreiche Unternehmen melden eine ähnliche Entwicklung. Was ist die Ursache?

Erich Freisleben: Ein höheres Maß an krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit begleitet uns seit 2020. In diesem Winter werden aus allen Tätigkeitsbereichen anhaltend ungewöhnlich hohe Krankenstände gemeldet. Viele Menschen klagen über Infekte, die in kurzen Abständen nacheinander auftreten.

Die übliche jahreszeitliche Häufung liegt, wenn man von echten Pandemien absieht, weniger am Typus des Erregers, sondern mehr an der Empfänglichkeit des Einzelnen und auch der gesamten Population. Anders ausgedrückt, spiegelt sich derzeit eine allgemein verschlechterte immunologische Resilienz-Lage. Da die Maßnahmen während der Pandemie und insbesondere die Impfkampagne mit den neuartigen Impfstoffen ohne jegliche Begleitforschung umgesetzt wurden, liegen die wirklichen Ursachen von solchen Auffälligkeiten derzeit noch im Dunkeln.

Welche der Möglichkeiten halten Sie für dominierend: Post-Vac, also Folge von Impfungen? Post-Corona als Folge allgemeiner Schwäche? Oder Folge der Lockdowns und Kontaktbeschränkungen?

Meine Antwort ist ganz überwiegend von meinen Erfahrungen in meiner patientenstarken hausärztlichen Doppelpraxis geprägt. Nachdem ich älteren Menschen auf ihren Wunsch hin dreihundert Impfungen verabreicht hatte, hörte ich wegen einer auffallend hohen Nebenwirkungsrate damit auf. In meinem Praxisklientel sah ich bei 1500 meist andernorts Geimpften nach einem Jahr bei über drei Prozent schwere Impfschäden. Weil ich darüber berichtet hatte, suchten Impfgeschädigte aus der gesamten Bundesrepublik meine Hilfe. Über dreihundert von ihnen konnte ich notdürftig behandeln, mehr als dreitausend Anfragen musste ich absagen.

Da ich inzwischen nicht nur die ganze Palette des komplexen Nebenwirkungssyndroms aus eigener Anschauung kenne und mich mit einigen wachen Kollegen auch über die Studienlage ausgetauscht habe, weicht meine Einschätzung sehr weit von den offiziellen Darstellungen ab. Ich habe Post-Covid- und Post-Vac-Beschwerden bei meinen Stammpatienten im Verhältnis von eins zu zehn gesehen, wobei das echte Post Covid vorrangig ein Phänomen der Wuhan- und Delta-Varianten war, während die später aufgetretenen ähnlichen Symptome nach Covid-Infektion bei Geimpften aus meiner Sicht in großem Umfang getriggerte vorbestehende Impfschäden waren.

Ihrer Einschätzung würde man von offizieller Seite heftig widersprechen. Wie hoch ist die Zahl der Post-Covid-Fälle? Wie viele davon sind nach Ihrer Meinung Impfnebenwirkungen?

Seriöse Schätzungen der Langzeitfolgen nach Covid-Infektion liegen zwischen 10 und 80 Prozent, die meisten liegen weit über 50 Prozent. Selbst wenn wir die genaue Anzahl nicht kennen, handelt es sich also um viele Millionen Menschen allein in Deutschland, die in unterschiedlich starkem Maße und für eine unterschiedliche Dauer durch die Infektion oder, meines Erachtens in höherem Maße durch die Impfung, geschädigt wurden. Wer meine Aussagen in Zweifel zieht, sollte die Black Box beseitigen und seriös forschen. Denn alle meine Angaben beruhen auf mehr als dreihundert Schädigungsfällen, die zum großen Teil gut dokumentiert wurden.

Jeder kann die anonymisierte Dokumentation auf meiner Homepage einsehen. Wer Kritiker nicht nur beleidigen, sondern widerlegen möchte, sollte dies umgehend in die Wege leiten. Die notwendigen Kenntnisse und diagnostischen Methoden haben wir bereits: Es gibt bei Schädigungen häufige spezifische Veränderungen am Immunsystem, unter anderem eine Verminderung spezieller T-Zellen und ein erniedrigtes Interferon gamma. Mehrfachimpfungen regen in großem Maße die Bildung von ineffektiven und sogar immunschwächenden IgG 4 Antikörpern an, anstelle der wirksamen IgG 1 Fraktion. Das Ausmaß dieses Phänomens könnte man mit Leichtigkeit überprüfen.

Viele haben ungewöhnliche, sogenannte agonistischen Autoantikörper gebildet und weisen eine Überstimulierung des Mastzellsystems und eine Schädigung an den Mitochondrien, die für die gesunde Zellatmung zuständig sind, auf. Außerdem findet man Störungen der Blutplättchen-Funktion und anderer Gerinnungsfaktoren. Manchen haben noch Monate nach der Infektion oder sogar noch Jahre nach der Impfung schädigende Spike-Proteine im Blut, in den Körpergeweben und sogar in den Immunzellen. Neuerdings kann man die Herkunft dieser toxischen Spikes bezüglich Infektion und Impfung durch Massenspektrographie unterscheiden.

Die erst kürzlich bekannt gewordenen DNA-Verunreinigungen im Impfstoff könnten eine Rolle dabei spielen. Dies wäre geradezu erschütternd. Wir brauchen also nur repräsentative Gruppen von Menschen mit und ohne Beschwerden auf die genannten Veränderungen und Gefahren zu untersuchen und die Black Box würde lichter Gewissheit weichen. Die Kosten dafür wären absolut überschaubar. Ich wäre sehr beruhigt, wenn meine Einschätzungen und Sorgen unberechtigt wären.

Wie kann man sich jetzt schützen?

In jedem Fall sollten wir alle uns konsequenter um eine gesunde Lebensweise bemühen, auch bezüglich unserer Ernährung, weil offensichtlich das Darmmikrobiom eine große Rolle für eine Regeneration des Immunsystems spielt. Ausreichende Spiegel von Vitamin D und B sind ebenfalls immunstärkend. Auch verstärktes Naturerleben würde Verstand und Seele zur Ruhe bringen helfen.

Sorgen bereitet mir aus psychoimmunologischer Sicht die Stimmungslage unserer Bevölkerung. Seit vier Jahren lässt der Pegel an Katastrophenmeldungen nicht nach. Ungewissheiten wirken lähmend. Aus salutogenetischer Sicht stärken zwei Dinge besonders unsere Gesundheit: erstens das Kohärenzgefühl, also die Übereinstimmung mit meinen inneren Überzeugungen, und zweitens die Selbstmächtigkeit, also die Gewissheit, meine Lage selbst beeinflussen zu können. Beides hatte in der Pandemie in bisher ungekannter Weise gelitten.

Um diese Kraftquelle wieder zu beleben, sollten wir uns die Untätigkeit unserer Führungsinstanzen nicht gefallen lassen und mit Nachdruck auf eine wissenschaftliche Klärung der Ungewissheiten bestehen. Dies würde nicht nur Hilfen für Geschädigte ermöglichen. Ein unvoreingenommener Diskurs über eine breite wissenschaftliche Faktenlage wäre auch für die Spaltung der Gesellschaft heilsam. Nur in echter Aufrichtigkeit kann es einen gesunden Optimismus geben. In gewisser Weise können wir also selbst zum Meister unseres derzeitigen und vor allen künftigen Schicksals werden.


Dr. Erich Freisleben war siebenunddreißig Jahre lang  als Hausarzt in Berlin Wedding tätig. In seinem 2020 herausgegeben Buch „Medizin ohne Moral“ kritisierte er die Ökonomisierung und den Kreativitätsverlust in der Medizin, 2021 zeigte er in dem Buch „Ansichten eines Hausarztes“ alternative Wege zur Bewältigung der Corona-Pandemie auf. 2022 beschrieb er in dem Buch „Sie wollten alles richtig machen“ detailliert die Impfschäden. Zuletzt erstellte er ein Erklärungsvideo über Post-Covid und Post-Vac für Ärzte und bezog in einem Video zur Frage des Schweigens über die Nebenwirkungen Stellung.


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