Meine Enkelin wünschte sich zu Weihnachten Schnee! Sie kannte den Schnee nur aus Märchen, von der Eiskönigin und aus dem Liedertext „Schneeflöckchen Weißröckchen, wann kommst Du geschneit!“
„Der Weihnachtsmann kommt mit dem Schlitten“ hatte man ihr erzählt!
Und endlich – einige Tage nach Silvester fiel der erste Schnee! Sie hüpfte fröhlich durch den Garten, fing die ersten Schneeflocken mit ihren kleinen Händchen auf, ließ einige auf ihrer Zunge zerschmelzen und tanzte mit den dicken weißen Flocken auf dem zarten weiß überzogenen Rasen, versunken in ihrer Zauberwelt!
Nun sehnte sie den Tag herbei, bis endlich die Hänge und Hügel in der umliegenden Gegend mit genug Schnee überzogen waren, und konnte es kaum erwarten, bis sie endlich mit Omi zum Rodeln mit ihrem neuen Schlitten aufbrechen durfte.
Einen Augenblick schienen die fröhlichen Kinderaugen, das Lachen und Jauchzen, die ausgelassenen Kinderstimmen, das Trauma der letzten Wochen vergessen gemacht zu haben!
Am darauffolgenden Wochenende brachen die Eltern meiner Enkelin erneut auf, um mit ihr in der frischen Winterluft auf glitzernden weißen Hängen das Rodeln zu genießen! Einen Augenblick Freiheit, Freude – zurück ins normale Leben mit der Familie genießen!
Doch die Vorfreude nahm ein jähes Ende, als Flatterbänder, Verbotsschilder und Ordnungsbeamte den Zugang zu sämtlichen weiß verschneiten Hängen versperrten und Eltern mit ihren Kindern zurück nach Hause geschickt wurden.
Ratlose Eltern, die ihre Kinder kaum trösten konnten, denn Schnee gibt es vermutlich in einigen Wochen nicht mehr und am Vortag war von einem Verbot noch keine Rede gewesen.
Mit Pandemie jedenfalls lassen sich diese völlig überzogenen Anordnungen nicht rechtfertigen! Mit Schutz der Bevölkerung haben sie ebenfalls nichts zu tun! Wo gibt es Studien über die Ansteckungsgefahren von Kindern, die zu zweit auf ihrem Schlitten mit Abstand zu anderen Kindern den Berg herunterrodeln? Wo ist belegt, dass beim Aussteigen auf dem Parkplatz und dem Weg zum Rodelberg von Kindern und ihren Eltern eine Gefahr ausgeht? Und wer therapiert diese Schuldgefühle aus unseren Kindern später wieder heraus? Auch mit einer angeblichen, flächendeckenden Schneebruchgefahr lassen sich diese Anordnungen nicht rechtfertigen!
Ich mache mir große Sorgen um das Wohl und um den Schutz unserer Kinder, die gerade in dieser Zeit unter ungeheuren Verboten und kinderfeindlichen rigorosen Maßnahmen zu leiden haben, und ich fürchte, wir werden mit den Folgeschäden unserer traumatisierten Kinder noch lange Zeit zu tun haben!
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