Tichys Einblick
Vor der Abstimmung im Bundestag

Parlament und Kanzler müssen wissen: Die Zwangsimpfung zerstört die Impfkultur

Ein von Anfang an zum Scheitern verurteiltes Projekt soll mit allen Mitteln durchgeboxt werden, um das Gesicht zu wahren. Die Impfkultur in Deutschland wird mit der Etablierung einer Zwangsimpfung irreparablen Schaden nehmen. Von Lothar Krimmel

IMAGO / Lobeca

Es ist alles gesagt, alles diskutiert: Es gibt keine stichhaltigen medizinischen oder epidemiologischen Gründe für eine als „Impfpflicht“ verniedlichte Zwangsimpfung.
Eine Zwangsimpfung gegen ein Virus, das man noch nicht kennt, das aber wahrscheinlich nicht gefährlicher sein wird als das Grippevirus. Eine Zwangsimpfung mit einem Impfstoff, den man noch nicht hat und dessen Wirksamkeit, aber vor allem dessen Risken völlig unbekannt sind. Und das alles im Wissen, dass die aktuell verfügbaren Impfstoffe im Hinblick auf die aktuellen Virusvarianten versagt haben. Franz Kafka und George Orwell hätten gemeinsam nicht über ausreichend morbide Phantasie verfügt, sich eine derart dystope Zukunft literarisch auszumalen.

Und angesichts der systematischen Unterdrückung von Meldungen und Nachrichten zu den bislang durch die Corona-Impfung Getöteten und Geschädigten muss man auf das Schlimmste gefasst sein, wenn „im Herbst“ der Bundestag „kurzfristig“ über die „Scharfstellung“ der Zwangsimpfung für weitere Bevölkerungsgruppen entscheiden soll. Doch in der Gewissheit, dass das mit Parteigängern besetzte Bundesverfassungsgericht auch diesmal staatliche Arroganz gegen die schutzsuchenden Bürger verteidigen wird, zündet der Bundestag die „Impf-Bombe“.

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Dass man sich nunmehr ausgerechnet die Alten und Vulnerablen, also die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft, für den verfassungswidrigen Anschlag auf die körperliche Unversehrtheit ausgesucht hat, macht das Vorhaben nur noch obszöner. Die Zwangsimpfung wird für Olaf Scholz und seine Truppe zur Wiederholung des Nord-Stream-2-Debakels: Ein von Anfang an zum Scheitern verurteiltes Projekt soll mit allen Mitteln durchgeboxt werden, um das Gesicht wahren zu können.

Dabei hätte der Bundeskanzler schon allein durch die Tatsache misstrauisch werden müssen, dass die Zwangsimpfung vor allem aus zwei Richtungen Unterstützer hat: zum einen von den Grünen, denen als die deutschen Wiedergänger schlimmster staatlicher Übergriffigkeit jedes Mittel Recht ist, um Macht auszuüben und die Bürger in ihrem Sinne zu drangsalieren und gefügig zu machen. Und zum anderen von Karl Lauterbach und seinen „Followern“.

Also der von Talkshow-Medien gehypte Gesundheitsminister, der nicht selten täglich mehrfach seine Meinungen wechselt und schon aufgrund mangelnder Fehlerkultur unfähig ist zur Führung eines Ministeriums. Ein „Wissenschaftler“, der in einem fort die Wissenschaft verhöhnt, indem er unablässig Studien nach eigenem Gutdünken zitiert oder unterdrückt und die zitierten Studien entweder selektiv oder schlichtweg grob falsch im Sinne eines größtmöglichen Alarmismus zurechtdeutet. Unter den Blinden der Bundesregierung gibt er den einäugigen „Arzt“, obwohl er ausweislich seiner Biographie noch niemals auch nur einen einzigen Patienten eigenverantwortlich ärztlich behandelt hat.

Das Parlament und der Kanzler müssen wissen: Die Impfkultur in Deutschland wird mit der Etablierung einer Zwangsimpfung irreparablen Schaden nehmen. Die mit der Zwangsimpfung sprunghaft ansteigende allgemeine Impfskepsis wird die bislang hohe Impfbereitschaft in allen Bevölkerungsschichten massiv beschädigen. Dies wird katastrophale Folgen gerade bei den bislang so erfolgreichen Kinder-Impfungen haben.

Doch gerade auch viele ältere Mitbürger, die bislang offen für eine Corona-Impfung waren, werden sich künftig abwenden, um ihrem Protest gegen den ruchlosen Anschlag der „Volksvertreter“ auf ihre Freiheits- und Selbstbestimmungsrechte Ausdruck zu verleihen.

Es bedarf nunmehr in der Tat des Aufstands aller derjenigen, die noch einen Rest von Anstand und Vernunft in sich tragen. Die Jüngeren müssen sich mit den Älteren solidarisch erklären und gemeinsam gegen den staatlichen Übergriff demonstrieren. Auch die Mitglieder von Ethikrat und Ständiger Impfkommission sollten Haltung zeigen und geschlossen zurücktreten, um ein Zeichen gegen einen Staat zu setzen, der gegen die eigenen Bürger handelt. Denn aus der deutschen Geschichte wissen wir: Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.


Dr. Lothar Krimmel ist Facharzt für Allgemeinmedizin und hatte über 20 Jahre leitende Positionen in Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft inne.

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