Tichys Einblick
Größenwahn verbindet sich mit Versagensängsten

Nicht Ausländer sondern Arschlöcher belästigen Frauen

Wir sind es leid, von „alten weißen Männern“ regiert zu werden und wir unterwerfen uns dem Diktat einer alten weißen Frau. Ja, der Morbus Germanicus bringt vieles zutage. Vor allem den Unwillen, die Dinge beim Namen zu nennen.

Deutschland ist krank. Die Krankheit hört auf den Namen „Morbus Germanicus“. Das Krankheitsbild ist durchwachsen. Größenwahn verbindet sich mit Versagensängsten, Aggression und Depression liegen nah beieinander, Stolz und Scham wechseln sich ab. Mal sind wir Papst und mal Weltmeister der Herzen. Wir lieben das Fremde und heißen Fremde willkommen, die wir als eine „Bereicherung“ unserer müde gewordenen Kultur betrachten.

„Deutschland dienen“ und Europa ins Chaos

Wir sind es leid, von „alten weißen Männern“ regiert zu werden und wir unterwerfen uns dem Diktat einer alten weißen Frau, die eine erstaunliche Karriere hingelegt hat: Von der Sekretärin für Agitation und Propaganda der Freien Deutschen Jugend der DDR zur Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Sie sagt, sie wolle „Deutschland dienen“, zur Zeit ist sie dabei, Deutschland und Europa ins Chaos zu stürzen. Und weit und breit ist niemand da, der sich ihr in den Weg stellen würde. The show must go on.

Es sind wieder einmal die „kritischen Geister“ der Republik, die hauptamtlichen Vor- und Querdenker, die für eine Fortsetzung des Status quo sorgen. Was in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar in Köln. Hamburg, Stuttgart, Bielefeld und anderen Städten geschah, wäre ein guter Grund gewesen, unsere hysterische Fremdenfreundlichkeit zu überdenken. Einige haben es in der Tat getan, viele machen weiter, als wäre nur ein Kleinlaster voller Tomaten umgekippt. Zum Beispiel die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali, die derzeit für ihr „Engagement in der Flüchtlingsfrage“ mit Preisen überschüttet wird. Sie postete auf ihrer Facebook-Seite den Spruch: „Nicht Ausländer sondern Arschlöcher belästigen Frauen“, als wäre das, was sich im Schatten des Kölner Doms abgespielt hatte, eine Fallstudie für Proktologen gewesen und keine Gewaltorgie, die sich gezielt gegen Frauen richtete. Und sie stellte fest: „Die Vorgänge in Köln, Hamburg, Stuttgart sind kein Auswuchs einer speziellen Kultur.“ Egal „ob auf dem Münchner Oktoberfest, in der U-Bahn oder auf dem Bahnhofsvorplatz in Köln“, Gewalt gegen Frauen sei „so normal, so alltäglich, dass nur noch selten echte Empörung aufkommt“.

Vorsicht Pfadfinder!

Offenbar kommt es alle Tage vor, dass Horden von christlichen Pfadfindern Jagd auf Frauen machen, was nur deswegen nicht bemerkt wird, weil es sich nicht um „Fremde“ handelt. Wenn „die Vorgänge“ in Köln, Hamburg, Stuttgart kein Auswuchs einer speziellen Kultur sind, sondern inzwischen normal und alltäglich, dann entfällt auch jeder Grund, sich über sie aufzuregen. Dann waren auch die Anschläge von New York, London, Madrid und Paris keine Auswüchse einer speziellen Kultur, sondern nur Unfälle, wie sie überall dort passieren, wo Menschen dicht gedrängt zusammen leben.

Jakob Augstein, Kolumnist bei Spiegel online, postete auf seinem Twitter-Account die Nachricht „Ein paar grapschende Ausländer und schon reisst bei uns Firnis der Zivilisation.“ Immerhin anerkannte er, dass es Ausländer waren, die da „gegrapscht“ hatten, den dadurch entstandenen Riss in dem „Firnis der Zivilisation“ buchte er dagegen auf unser Konto, wie er zeitgleich auf Facebook erklärte.

Die „minderschweren Straftaten“, um die es sich „in Köln vermutlich nämlich ganz überwiegend“ gehandelt habe, hätten nur unseren „Rassismus“, unsere „eigenen sexuellen Projektionen“ entlarvt. Denn: „Der triebhafte Araber ist ebenso eine Erfindung des Westens wie der schamlos-lüsterne Jude.“ Was in Köln passiert war, erinnerte Augstein an einen „Flashmob“, laut Lexikon sei das „ein kurzer, scheinbar spontaner Menschenauflauf auf öffentlichen oder halböffentlichen Plätzen, bei dem die Teilnehmer sich nicht persönlich kennen und ungewöhnliche Dinge tun“.

So redet und schreibt ein dekadenter Schöngeist, den nichts erschüttert, so lange es ihm nicht selbst zustößt.

Unvermeidlich: Claudia Roth

So auch die grüne Ikone und inzwischen Vizepräsidentin des Bundestages, Claudia Roth; sie gab Welt Online ein Interview, in dem sie u.a. sagte, es werde jetzt „von vielen der Eindruck vermittelt, als würde sexualisierte Gewalt alleinig von außen zu uns ins Land getragen“, wodurch „vernebelt wird, dass diese Form von Gewalt in Deutschland leider ein altes Phänomen ist“. Es sei „brandgefährlich“, dieses Thema „nun für eine Antiflüchtlingskampagne zu missbrauchen“. Dabei vergaß Frau Roth nicht zu erwähnen, es würden derzeit „Gewalt- und Vergewaltigungsfantasien ausgelebt, auch gegen Menschen wie mich“.

Und während in einem internen Polizeibericht von einem „Spießrutenlauf“ die Rede war, den die Frauen durchlaufen mussten, spekulierten zwei Redakteurinnen des Berliner „Tagesspiegel“ über die Motive der Frauen, die Anzeigen erstattet hatten.
„Womöglich sind aber auch Frauen dabei, die gar nicht Opfer geworden sind, sondern aus politischer Überzeugung der Meinung waren, dass die Täter mit Migrationshintergrund oder die Flüchtlinge, die das Chaos auf der Domplatte für sexuelle Übergriffe ausgenutzt haben, abgeschoben gehören. Das hoffen sie womöglich mit einer Anzeige zu beschleunigen.“

Ja, der Morbus Germanicus bringt vieles zutage. Vor allem den Unwillen, die Dinge beim Namen zu nennen. Das trifft auch auf den Bundespräsidenten zu, der erst vor kurzem das Land, das er repräsentiert, in „Dunkeldeutschland“ und „Helldeutschland“ eingeteilt hat.

Beim traditionellen Neujahrsempfang für das Diplomatische Corps letzten Montag warnte er davor, Religion und Terror miteinander zu vermischen, denn: „Auch wenn im Laufe der Geschichte schon im Namen jeder Weltreligion gemordet worden ist, so gilt doch: Terror hat keine Religion.“

Und der gelernte Theologe Gauck hat keine Ahnung, wovon er redet.

Zuerst erschienen auf Achse des Guten.

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