Zunächst handelte es sich um eine Meldung von vielen: „Rund jeder sechste Jugendliche ohne Berufsbildung“ titelte Mitte April das Handelsblatt. So standen im Jahr 2021 mehr als 2,5 Millionen Menschen im Alter von 20 bis 34 Jahren in Deutschland ohne Ausbildung da. Dies ging aus einem bis dato noch nicht veröffentlichten Entwurf des Berufsbildungsberichts des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hervor.
Nach der Ausführung der BIBB erreichte die Quote „einen historisch hohen Wert von 17 Prozent“. Bei Frauen ist der Anteil der ungelernten Jugendlichen mit rund 15 Prozent geringer als bei Männern, die auf mehr als 18 Prozent kommen. „Die Zahlen bedeuten, dass angesichts von rund 750.000 Schulabgänger jährlich mehr als 100.000 junge Menschen das Risiko haben, langfristig ohne Berufsabschluss zu bleiben“, sagte Claudia Burkard, Expertin für Ausbildung der Bertelsmann Stiftung. „Als Ungelernte haben sie schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Und damit geringe Einkommen, wenig Aufstiegschancen und später eine knappe Rente.“
Weit mehr Migranten als Deutsche können keine formale Bildung vorweisen
So weit, so unerfreulich. Nun aber hat die AfD-Fraktion gefragt, ob die Bundesregierung Kenntnis davon hat, wie viele junge Menschen in Deutschland im Alter von 20 bis 34 Jahren ohne Berufsabschluss einen Migrationshintergrund haben. Als Antwort gab die Bundesregierung dem Bundestagsabgeordneten Bernd Schattner diese knappen, aber unmissverständlichen Zeilen: „Nach einer Approximation des Bundesinstituts für Berufsbildung anhand der Daten des Mikrozensus 2021 lag die Zahl der jungen Menschen im Alter von 20 bis einschließlich 34 Jahren ohne formalen Berufsabschluss mit Migrationshintergrund bei rund 1,3 Millionen.“
Das bedeutet: Weit mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund können keine formale Berufsausbildung vorweisen. Sie haben entweder nie eine Lehre begonnen, oder sie haben die Ausbildung vorzeitig abgebrochen. Menschen mit Migrationshintergrund bedeutet, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurden. Die Folgen dieser Entwicklung sind besorgniserregend. So fehlen sie auf einem ohnehin schon fachkräftearmen Arbeitsmarkt.
Auch beim Bürgergeld liegen Menschen mit Migrationshintergrund vorn
Um welche Nationen es sich konkret handelt, dazu machte die Bundesregierung keine konkreten Angaben. Die größte Gruppe von Menschen mit Migrationshintergrund generell machen Türken aus, gefolgt von Polen und Syrern. Differenzierter, welche Gruppen besonders betroffen sind, waren die Aussagen seitens des Staates nicht. Doch was man sagen kann: Menschen mit Migrationshintergrund beziehen um ein Vielfaches häufiger Bürgergeld als Deutsche.
Die Regierung sieht dennoch keinen Handlungsbedarf
Der Abgeordnete verwies auf einen besonders eindrücklichen Fall in Ludwigshafen. „In einer Grundschule musste eine gesamte erste Klasse das Schuljahr wiederholen. Es handelt sich hierbei um eine Klasse, die ausschließlich aus Migranten besteht,“ sagte er gegenüber Tichys Einblick. Und in der Tat: Nach Recherchen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung durften 40 von den 132 Erstklässlern der Gräfenauschule, einer Grundschule im Problemviertel Hemshof, nicht in die nächste Jahrgangsstufe vorrücken.
Trotz eindeutiger Fakten und Alarmzeichen hält Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Dogma der Migration als Helfer für den Arbeitsmarkt fest. Dabei sei „die Angst vor Einwanderung in das deutsche Sozialsystem“ unbegründet. Vielmehr gehe es um eine „Einwanderung in den Arbeitsmarkt.“