Tichys Einblick
Palästinenser-Hilfswerk UNRWA

Helfer der Terroristen

Wenig verwunderlich: Unter dem Hauptquartier des Palästinenser-Hilfswerks der UN (UNRWA) in Gaza-Stadt wurde ein Datenzentrum der Hamas entdeckt. Die UN stehen auf deren Seite, nicht der Israels. Von Daniel Ben-Ami

IMAGO

Vorletzte Woche entdeckten israelische Streitkräfte ein unterirdisches, von der Hamas betriebenes Computerzentrum unter dem Hauptquartier einer Agentur der Vereinten Nationen in Gaza-Stadt. Diese Entdeckung war schockierend, aber leider nicht überraschend.

Es handelt sich um das UNRWA (Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten). Am vorvergangenen Wochenende erklärten die israelischen Streitkräfte, sie hätten am Rande des UNRWA-Geländes in Gaza-Stadt neben einer von der UNRWA betriebenen Schule einen Eingang zu einem unterirdischen Tunnel gefunden, der zu einem geheimen Hamas-Komplex führte.

Gaza
Israel: Hamas-Tunnel direkt unter UNRWA-Gebäude entdeckt
Das Datenzentrum umfasste Berichten zufolge mehrere Computer- und Serverschränke, einen Stromversorgungsraum und Industriebatterien, damit die Tunnel im Bedarfsfall ohne Netzanschluss betrieben werden können. Die Hamas soll es für die Sammlung von Informationen, die Datenverarbeitung und die Kommunikation genutzt haben. Außerdem gab es Versammlungs- und Wohnräume. Der gesamte Komplex war 18 Meter tief und 700 Meter lang.

Der Generalkommissar des UNRWA, Philippe Lazzarini, gab auf X eine Erklärung ab, in der er bestritt, dass seine Behörde Kenntnis von dem Datenzentrum hatte. Er betonte, dass das UNRWA-Personal sein Hauptquartier am 12. Oktober verlassen habe, nachdem es von den israelischen Behörden den Befehl zur Evakuierung erhalten habe.

Solche Dementis sind unglaubwürdig. Das Datenzentrum der Hamas war direkt mit dem UNRWA-Gebäude verbunden. Die UNRWA-Infrastruktur versorgte den Tunnel wahrscheinlich mit Strom und Internet. Nach der Raffinesse und dem Umfang des Tunnelsystems zu urteilen, sieht es so aus, als hätte sich die Hamas dort schon seit langem niedergelassen.

Münchner Sicherheitskonferenz
Zweistaatenlösung: Israel oder nicht Israel, das ist von Anfang an die Frage
Es war jedoch vorher klar, dass man dieser UN-Agentur nicht trauen kann. Nicht zuletzt, weil sie zahlreiche Hamas-Anhänger in ihren Reihen zählt. Letzten Monat wurden Behauptungen laut, dass mindestens 12 UNRWA-Mitarbeiter an dem Hamas-Pogrom vom 7. Oktober beteiligt waren, bei dem 1.200 Menschen im Süden Israels getötet wurden. Als Reaktion auf diese Enthüllungen setzten einige Länder – darunter Großbritannien, die USA und Australien – die Finanzierung des UNRWA aus.

Nun sieht es so aus, als ginge das Hamas-Problem des UNRWA weit über diese angeblichen 12 Personen hinaus. In einem kürzlich erschienenen Bericht wird behauptet, dass etwa 10 Prozent der Mitarbeiter des Hilfswerks in Gaza Verbindungen zur Hamas unterhalten. In einem anderen Bericht heißt es, dass die Hamas unter den Lehrern, die in den zahlreichen vom UNRWA betriebenen Schulen in Gaza arbeiten, weitreichende Unterstützung genießt. Diese Lehrer sind seit langem für die Verwendung von bösartigen antisemitischen Lehrbüchern in ihrem Unterricht bekannt.

Dieser anti-israelische Eifer zieht sich quer durch die UN. Vor kurzem versuchte Francesca Albanese, UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete, den Anschlag vom 7. Oktober herunterzuspielen. Als Reaktion auf die Erklärung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der die Gräueltat als „das größte antisemitische Massaker unseres Jahrhunderts“ bezeichnete, schrieb Albanese auf X: „Das schlimmste antisemitische Massaker unseres Jahrhunderts? Nein, Herr Präsident. Die Opfer von 7/10 wurden nicht wegen ihres Judentums getötet, sondern als Reaktion auf die Unterdrückung durch Israel.“ Diese Aussage ist haarsträubend. Es besteht kein Zweifel, dass der Angriff der Hamas durch völkermörderischen Antisemitismus motiviert war. Albaneses Äußerungen sind nichts weiter als abscheuliche Opferbeschuldigungen.

Letzte Zweifel beseitigt
UNRWA und Hamas gegen Israel – IDF befreit zwei Geiseln
Leider ist sie nicht die einzige UN-Funktionärin, die Israel für den Massenmord und die Vergewaltigung der eigenen Zivilbevölkerung verantwortlich gemacht hat. Nur wenige Tage nach dem 7. Oktober erklärte UN-Generalsekretär António Guterres, dass „diese jüngste Gewalt nicht in einem Vakuum entstanden ist“. Dies implizierte, dass Israel diese Gräueltaten durch seine Behandlung des palästinensischen Volkes selbst verursacht hat.

Sogar die UN-Organisationen, die sich eigentlich für die Opfer von Gewalt einsetzen sollten, haben es versäumt, diejenigen zu verteidigen, die unter der Gewalt der Hamas-Terroristen zu leiden hatten. UN Women brauchte acht Wochen, um die extreme sexuelle Gewalt zu verurteilen, die die Hamas israelischen Frauen und Mädchen während des Pogroms vom 7. Oktober angetan hat.

Einem Bericht von UN Watch zufolge hat die UN-Generalversammlung Israel im Jahr 2023 doppelt so oft verurteilt wie alle anderen UN-Mitgliedstaaten zusammen. War Israel wirklich so schlimm wie die anderen 192 UN-Mitglieder zusammen? Unter diesen Mitgliedern befinden sich zahlreiche Menschenrechtsverletzer wie Myanmar, China, Iran, Nordkorea, Sudan und Syrien. Im Iran werden Frauen ausgepeitscht, gefoltert, inhaftiert und getötet, nur weil sie den Hidschab nicht tragen. Dennoch wurde der Iran in aus Sicht der Uno kürzlich für geeignet befunden, eine Sitzung des Menschenrechtsrates zu leiten.

Die ständige Verunglimpfung Israels durch die UN und ihre stillschweigende Unterstützung von Gruppen, die Israel zerstören wollen, straft die Vorstellung Lügen, dass es sich bei ihr um einen neutralen Vermittler handle. Die UN haben sich eindeutig auf eine Seite gestellt. In einem Krieg, in dem Israel sich gegen völkermordende Terroristen verteidigt, haben sich die Vereinten Nationen für die Terroristen entschieden. Das ist eine Schande.


Der Beitrag erschien zuerst auf Spiked erschienen.

Mehr von Daniel Ben-Ami lesen sie in den Büchern „Raus aus der Mitte! Wie der Parteienkonsens unsere Demokratie untergräbt“ und „Cancel Culture und Meinungsfreiheit – Über Zensur und Selbstzensur“. Er betreibt die Website Radicalism of Fools, die sich dem Überdenken des Antisemitismus widmet. Folgen Sie ihm auf Twitter: @danielbenami


Die mobile Version verlassen