Hitzige Diskussionen enden meist in der Suche nach einem Sündenbock. Bei Themen aller Art ist es in Deutschland vorwiegend dasselbe: das Tempolimit. Ob Energie, Umwelt oder einfach nur aus Langeweile: Die Lösung für alles soll die maximale Geschwindigkeit von 100 km/h oder 130 km/h auf Autobahnen sein. So wundert es nicht, dass auch die Energiekrise wieder einmal mit dem Tempolimit gelöst werden soll. Für die Politik soll ein Kuhhandel die ideale Lösung sein. Der Deal beinhaltet, dass die Union ein Tempolimit von 130 mitträgt und SPD und Grüne im Gegenzug die Atomkraftwerke weiterlaufen lassen müssten. Blöd nur, dass ein Tempolimit null Nutzen für das Gasdilemma hätte. Auch null Nutzen für eine CO2 Einsparung. Also Gesamtnutzen: NULL. Nur die Ideologie, die wäre voll erfüllt. Grüne Ideologie mit null Nutzen.
Vereine wie die DUH, Gewerkschaften, die evangelische Kirche und sogar Automobilclubs wie der ACE und VCD werden dennoch nicht müde, die Diskussion immer wieder anzufachen. Nicht nur, dass die CO2-Einsparung nichtig ist: Im Jahr 2021 sind in Deutschland 2.562 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Damit erreichte die Zahl der Verkehrstoten den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik vor mehr als 60 Jahren. Niedrigstrekord. Unsere Straßen entsprechen den höchsten Sicherheitsstandards, sodass auch gut und gerne mit hohen Geschwindigkeiten darauf gefahren werden soll und kann.
Wer langsamer auf Autobahn und Landstraßen fahren möchte, der darf das gerne. Jeder darf schon heute 120 km/h fahren und sich das selbst als Maximallimit setzten. Unvorstellbar. Ansonsten gilt das Prinzip der Richtgeschwindigkeit. Es ist eine reine Empfehlung und keine Verpflichtung: ein Stück Freiheit, ein Stück Eigenverantwortlichkeit, das es zu bewahren gilt. Das hat sich über Jahrzehnte bewährt und macht unsere Autobahnen zu dem, was sie sind. Die wichtigste Verkehrsader für das wichtigste Verkehrsmittel in Deutschland: das Auto.
Deutschland ist ein Autoland. Die Autoindustrie Nr. 1 Industrie. Rund 5 Millionen Arbeitsplätze hängen am Auto. Das Auto ist Verkehrsmittel Nr. 1 in Deutschland und wird das auf absehbare Zeit auch bleiben. Ein unsittlicher Kuhhandel kommt daher überhaupt nicht in Frage. Wir sind nicht im Mittelalter, wo um ein paar Rindviecher geschachert wird. Wir sind eine der modernsten Industrienationen, wo es darum geht, die Grundversorgung der ganzen Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Und dieser „Kuhhandel“ ist nur der klägliche Versuch das Thema Tempolimit wieder auf den Tisch zu bringen. Ernsthaft, liebe Politiker? Ihr solltet die Zeit besser nutzen, um Deutschland und seine Haushalte vor einem kalten Winter zu bewahren! Amtseid! Remember?