Der Verein Deutsche Sprache (VDS) hat soeben bekannt gemacht, wer den unrühmlichen Preis des „Sprachpanschers 2022“ bekommt. Es ist dies die Berliner Professorin Ulrike Lembke. Frau Lembke (*1978) hat an der Humboldt-Universität zu Berlin seit 10/2018 eine „Professur für Öffentliches Recht und Geschlechterforschung“ inne.
Mit einem Gefälligkeitsgutachten zum Gefälligkeitspreis von 6.000 Euro bestärkte sie auf 123 Seiten die Stadt Hannover, die Ende 2018 einen „Gender-Leitfaden“ für 11.000 kommunale Bedienstete verbindlich gemacht hatte.
Das Sprachdiktat gilt in Hannover seither in E-Mails, Broschüren, Presseartikeln, Drucksachen, Hausmitteilungen, Flyern, Briefen, Formularen und Rechtstexten. Es soll „ein weiterer Schritt, alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht anzusprechen,“ sein: Statt der Anrede „Herr“ und „Frau“ sollen andere Formen der Ansprache wie „Guten Tag“ genutzt werden. Erst in zweiter Linie, wenn eine solche Formulierung nicht möglich sei, wird der „Gender Star“ (Bürger*innen) eingesetzt. Dann folgt noch eine Broschüre mit Beispielen auf vier Seiten: Wähler werden zu Wählenden, Wählerverzeichnisse zu Wählendenverzeichnissen, Rednerpulte zu Redepulten, Erziehungsberechtigte zu erziehungsberechtigten Personen.
Im Dezember 2021 veröffentlichte Ulrike Lembke schließlich zusammen mit der Stadt Hannover ein Gutachten zum Gendern, das die Stadt in Auftrag gegeben hatte. Danach sei die Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ verfassungswidrig.
„Das war ein lupenreines Gefälligkeitsgutachten, mit dem sich die Stadt Hannover selbst auf die Schulter klopfen konnte“, sagt Prof. Walter Krämer, Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache (VDS), zur Kür von Frau Lembke. „Aus dem Grundgesetz eine Verpflichtung zum Gendern herauszulesen, ist völlig absurd,“ so Krämer, „das Grundgesetz richtet sich explizit an alle Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht oder anderen Unterscheidungsmerkmalen. Das Gutachten zementiert vielmehr die Ausgrenzung aller Menschen, die auf eine verständliche Sprache angewiesen sind. Inklusion sieht anders aus.“ Rund 38 Prozent der abgegebenen Sprachpanscher-Stimmen entfielen daher auf Lembke.
Über die Juristerei greift der Staatsgenderismus um sich
Ulrike Lembke, die über das Ticket der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus und unter anderem mit Stimmen der CDU seit 3/2020 Berliner Verfassungsrichterin ist, weiß sich in „guter“ Gesellschaft. Und sie hat ein „großes“ Berliner Vorbild. Beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ist seit 2011 die vormalige, von 2003 bis 2010 amtierende Leiterin des Berliner „GenderKompetenzZentrums“ als Verfassungsrichterin tätig. Ihr Name: Susanne Baer. Sie war über das Ticket von SPD/Grüne als Richterin nach Karlsruhe gekommen. Man weiß, dass Frau Baer maßgeblich an der Abfassung des BVerfG-Urteils zum „dritten“ Geschlecht beteiligt war.
Zurück zu Ulrike Lembke. Auch außerhalb ihres Einsatzes für den Unfug der Gendersprache schwimmt sie voll auf dem „woken“ Trip mit: Im März 2022 machte sie sich dafür stark, Abtreibung gänzlich aus dem Strafgesetzbuch zu entfernen. Die Aufhebung des Verbotes der Werbung für Abtreibung (StGB 219a) war ihr nicht genug.
Weitere „berühmte“ Sprachpanscher
Ach ja, dass wir es nicht vergessen: Auf Platz 2 als „Sprachpanscher 2022“ landete Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (22 Prozent der Stimmen). Gewürdigt wurde sein englisches Kauderwelsch, mit dem er meinte, beeindrucken zu können. So unterstützte er mehrere „Repurposing Studies“, entwickelte eine „Tracing App“, verfügte eine „Coronavirus-Surveillanceverordnung“, rief eine „Booster-Kampagne“ aus und sagte den „Freedom Day“ ab. Gleich zweimal ging der „Sprachpanscherpreis“ an eine gewisse Ursula von der Leyen: 2014 und 2021.