Von „1001 Unterwerfung“ habe ich vor geraumer Zeit geschrieben und damit nicht nur auf die Märchen aus 1001 Nacht angespielt, sondern auch auf die alltäglichen bundesdeutschen Kotaus vor beleidigten muslimischen Befindlichkeiten. Folge: Christliche Symbole verschwinden, Weihnachtsmärkte werden zu Lichtermärkten, Martinsumzüge zu Laternenumzügen, das Osterfest zum Hasenfest. In vielen Mensen und Kantinen gibt es kein Schweinefleisch mehr. Auf Tourismus-Flyern zu Reisezielen in den Alpen werden die Gipfelkreuze wegretuschiert.
Und nun geht es den Schulbüchern an den Kragen. Sie sollen von „Rassismus“ und „Vorurteilen“ gesäubert werden. Die entsprechenden Verlage wollen ihre „Autoren und Autorinnen“ sensibilisieren, damit diese mit Themen wie Rassismus oder Rollenbildern angemessen umgehen.
Das heißt: Potenziell ist demnach alles rassistisch, was wir denken und sagen. Aber wenn alles rassistisch ist, ist nichts mehr rassistisch. Zumal ja auch der Begriff „Rasse“ aus dem Grundgesetz Artikel 3 verschwinden soll.
Was den Säuberungs-Tsunami ausgelöst hat
Und der Auslöser des neuen Aktionismus? An einem Gymnasium in Siegburg (NRW) war Oberstufenschülern kürzlich folgende Aufgabe aus einem Lehrbuch gestellt worden: „Ein türkischer Familienvater in Deutschland verheiratet seine Tochter ohne deren Einverständnis mit dem Sohn seines Bruders, um diesem eine Aufenthaltserlaubnis für Deutschland und damit eine Existenz zu sichern. Besprich die Situation mit deiner/m Tischnachbarin/Tischnachbarn. Welche Konflikte seht ihr darin?“ Die Aufgabe stammt aus dem in NRW zugelassenen Schulbuch „Zugänge zur Philosophie“ (Seite 55) des renommierten Cornelsen-Verlages.
Exakt diese durchaus reale Situation bekamen Oberstufenschüler zur Bearbeitung vorgelegt. Doch wenig später meldete sich die Föderation Türkischer Elternvereine in NRW „fassungslos“ zu Wort. Wörtlich hieß es: „Die Tochter wird also nicht nur ohne ihr Einverständnis verheiratet, der Neffe wird auch noch als ein Schmarotzer dargestellt, der sich gesellschaftliche Vorteile erschleicht.“ Diese Art des Unterrichts bediene schlimmste Klischees. Begleitet wurde das Ganze durch einen offenbar konzertierten Shitstorm gegen das Gymnasium in den „sozialen“ Netzwerken.
Es gab zudem einen offenen Brief des türkischen Elternvereins an NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Und was tut man in deren Ministerium? Das Schulbuch wird zurückgezogen. Das Ministerium kündigte an, den Verlag aufzufordern, das Schulbuch zu überarbeiten.Eine Sprecherin des Verlages sagte daraufhin, bei dem genannten Beispiel zur Zwangsverheiratung handele es sich um ein reales Beispiel aus dem türkischen Bekanntenkreis des Autorenteams. Die Redaktion sei aber nach erneuter Prüfung der Aufgabe der Ansicht, dass die Darstellung unnötig zugespitzt und klischeehaft sei.
Womit sich die Frage stellt, ob mit Rücksicht auf eine muslimische Lobby hochbrisante Themen noch angesprochen werden dürfen: zum Beispiel die in Deutschland bekannten Kinderehen, die Verwandtenehen, die Beschneidung von Mädchen, der Kopftuchzwang, gar „Ehrenmorde“, der Völkermord an den Armeniern, die Christenverfolgung in muslimisch geprägten Ländern und anderes. Soll all dies „kultursensibel“ unter den Teppich gekehrt werden?
Eine Prognose als Anmerkung:
Als Nächstes sind wahrscheinlich die für weniger als ein Prozent der Bevölkerung „diskriminierenden“ Begriffe „Mutter“ und „Vater“ dran. „Gender“-beseelte Sozialisten der EU und entsprechend regierter Länder wollen ja schon seit Langem, dass diese Begriffe durch „Elter 1 / Elter 2“, „parent 1 / parent 2“ „progenitor A / progenitor B“ ersetzt werden. Aus Muttersprache wird „Elter-1-Sprache“, aus Muttermilch wird „Menschenmilch“. – All das sind keine Erfindungen eines TE-Autors, sondern real existierende Vorschläge aus der entsprechenden Gender-Lobby.