Beinahe jeder kennt ihn mittlerweile, hat ihn schon gehört und/oder von den Kontroversen um ihn mitbekommen: Tagelang bestimmte der zwar niveaulose, aber eigentlich harmlose Schlagersong „Layla“ die politische Diskussion Deutschlands. Während sich einige Journalisten über den Ballermann-Hit aufgrund seines vermeintlichen sexistischen Textes echauffierten und die Verbannung des Songs auf einigen Volksfesten begrüßten, wurde das Lied weiter fleißig auf Partys und Festen gespielt.
Das zeigt: Die Gesellschaft lässt sich nicht von Moralpredigten einiger Politiker und Journalisten einschüchtern, gar zum Verzicht zwingen. Klar ist spätestens jetzt, dass die allermeisten Menschen in Deutschland kein Problem mit dem Lied, sondern mit der übersensiblen „Woke-Bubble“ haben, die vielen Spaß kaputt macht, während nebenan unbeanstandet die schlimmsten Deutsch-Rap-Songs mit brachialsten Darstellungen sexueller Gewalt weiterlaufen.
Die spaßbefreiten Neo-Puritaner haben mit ihrer Cancel-Empörung nun das genaue Gegenteil des Angestrebten erreicht: Wir sehen eine glasklare Trotzreaktion der Gesellschaft mit dem klaren Zeichen „Auf euch hören wir nicht – auf ‚Layla‘ schon“. Auf Twitter verraten einige User, dass sie erst seit den Verboten auf einigen Volksfesten von „Layla“ Kenntnis bekommen hatten. Der Song ist inzwischen schon seit zehn Wochen in den Charts und die fünfte Woche auf Platz 1, für einen Ballermann-Song rekordverdächtig. Es ist das erste Mal seit Culcha Candelas „Hammer“ (2007), dass wieder ein deutschsprachiger Song diesen Titel erklimmt.
Das Vorhaben, den Hype um den Song durch Verbote auf Festen einzudämmen, ist auf alle Fälle komplett nach hinten losgegangen: „Die wunderschöne Layla“ bleibt. Bekannter, beliebter und besungener denn je.