Tichys Einblick
Klimakleber-Serie "Aufgestaut"

Mit dem Zweiten sieht man – Propaganda

Im Programm des ZDF findet sich eine neue Serie: „Aufgestaut“. Behandelt wird das allerliebste Lieblingsthema der Öffentlich-Rechtlichen: Klima. Die propagandistische Botschaft: Klimakleber – die Helden unserer Zeit.

Bild: © ZDF / Bernd Schuller

Seit Donnerstag ist die neue sechsteilige Serie mit dem Titel „Aufgestaut“ in der ZDF-Mediathek verfügbar. Die TV-Ausstrahlung folgt ab Mitte Oktober. Das ZDF brilliert wieder einmal mit einer propagandistischen Meisterleistung. Anders lässt sich die unverhohlene Meinungsmache wirklich nicht mehr beschreiben. Der Trailer kommt gleich in einer Minute auf den Punkt: die wütenden Klimaleugner auf der einen Seite und die Helden unserer Zeit auf der anderen Seite. „Ist diese Protestform angemessen?“, fragt das ZDF neben dem Trailer. Dabei scheint der Trailer schon ein klares ZDF-Bild der Verhältnisse darzustellen: Fürs Klima muss der weiße Mann seine „kleinen“ Problemchen, sei es Arbeit oder Wege zu Familie oder was auch immer, hintanstellen. Im Hintergrund Felix Krummers Song: „Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch – Aber alles wird gut.“

Verantwortlich für die Regie und das Drehbuch sind Matthias Thönnissen und Zarah Schade, die bereits 2021 mit der Serie „Schlafschafe“ ihre regierungskonforme Sicht überaus deutlich gezeigt haben. In „Schlafschafe“ wird in einer fiktiven Geschichte gezeigt, wie eine Frau zur „Coronaleugnerin“ wird und ihre Familie unter diesem „Wahnsinn“ leiden muss. Auf eine geradezu als erbärmlich zu bezeichnende Weise wurde schon mit diesem Vorgänger dem Zuschauer des öffentlichen Rundfunks gesagt, wie er zu denken hat.

Nicht minder unverblümt wird in der Serie „Aufgestaut“ indoktriniert. Schon im Vorspann regnet es aktivistische Symbole und es wird nicht weniger. In der ersten Folge werden die drei Jugendlichen und ein älterer Klima-Chaot von dem neuen Mitglied Finn begleitet. „Keiner muss mitmachen. Wisst ihr, ja?!“, wird von der Anführerin Lena gefragt, als es losgeht zur Kampfzone Straße. Keine Minute später wird im Kiosk der schwarze Verkäufer für seine „Familienprobleme“ von einem alten weißen Mann unfreundlich zurechtgewiesen. Währenddessen kleben sich die freundlichen Klimasozialisten auf eine Kreuzung.

Der Neuankömmling Finn leimt sich mit bleichem, steinernem Gesicht heldenmütig mit beiden Händen auf die Straße. Die Autofahrer drücken wütend auf die Hupe und der offenbar osteuropäische Paketfahrer Lew wird von seinem „bösen“ deutschen Chef mit bösen Unterstellungen gespickt gefragt, ob er wirklich im Stau stehe oder nicht „irgendein Sondertransport“ für seinen Bruder machen würde. Als Lew in gebrochenem Deutsch den Klimaklebern erklärt, dass er sich in seiner Probezeit befände, springt der deutsche Porschefahrer für ihn ein. Da bleibt wirklich kaum ein Klischee unberührt. Beleidigungen werden den Klimaklebern ins Gesicht geschrien – diese erklären, dass sie ja auch für die kleine Tochter des Porschefahrers, die mit Bauchweh im Kindergarten auf den Papi wartet, die Welt retten.

Die Fronten sind schon klar: Arbeitgeber sind misstrauische, unterdrückende Rassisten – Klimakleber sind die Helden, die sich trotz Anfeindungen für die Erlösung der Menschheit auf die Straße kleben. Ob nun für das Klima oder den Sozialismus.

Indoktrination nimmt fortlaufend zu

In den späteren Folgen wird es nicht besser. Der unfreundliche alte Mann aus dem Kiosk stellt sich als Opa von Finn heraus und muss seinen inneren Konflikt lösen: seinen Enkel zurechtzuweisen oder ihn vor den „bösen“ Autofahrern beschützen. Auch die Musikerin Ava zeigt erst noch Verständnis für die „gute“ Sache. Als sie aber für ihren wichtigen Termin nicht durchgelassen wird, platzt auch ihr der Kragen. Und der Porschefahrer wird als Teufel höchstpersönlich deklariert. Er macht mit dem Paketboten Lew aus, abwechselnd den nicht festgeklebten Klimakleber von der Straße fernzuhalten, um durch die Blockade zu kommen. Der böse Porschefahrer braust davon – ohne diesen Gefallen Paketboten Lew zu erwidern. Klischeeeee!

Insgesamt werden die Klimakleber als ruhige, aufgeklärte und immer im Recht stehende Menschen dargestellt – die Autofahrer als aggressive, unbelehrbare Verbrecher, die in jeder neuen Diskussionsrunde scheinbar argumentationslos zum Schweigen gebracht werden.

Aber nicht nur auf der Straße wird heiß über das Wetter diskutiert – auch im Kiosk. Der Verkäufer bittet seinen Chef um einen Vorschuss, damit er seinem Bruder, der im 39 Grad warmen Ghana mit einer kaputten Pumpe zu kämpfen hat helfen kann. Der deutsche Chef ist unbarmherzig und gibt seinem Angestellten keinen Vorschuss, – Achtung – „ob für Koks, Nutten oder die Rettung der Welt“. Wieder der einheimische Rassisten-Arbeitgeber gegen den ausgebeuteten hinzugekommenen Arbeitnehmer. Da jauchzt das ZDF-Drehbuchautoren-Herz vor lauter Wonne. Es ist klar, wie man im durch Zwangsgebühren finanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk die Welt außerhalb des Sendehauses wahrnimmt.

Als Finns Opa (der weißhaarige, böse alte Normalbürger) das nächste Mal im Kiosk vorbeischaut, kommen sie ins Gespräch. Der Ghanese spricht sich für Finn aus und auf die Sorge des Großvaters, ob es sich lohnt, dass sich sein Enkel fürs Klima strafbar dafür macht, entgegnet er nur: „Ich glaub, sie kommen schon drauf.“

Der Feind in Uniform

Auf der Straße versuchen zwei Polizisten, die Situation in den Griff zu bekommen, aber wissen: „Den meisten Leuten reicht einfach nur das Gefühl, dass etwas passiert.“ Tatsächlich werden die Polizisten als unfähig, machtlos und von beiden Seiten als Buhmann dargestellt. Sympathischer werden sie auch im Laufe der Serie nicht und werden immer mehr zu Bösewichten stilisiert. Als der Einsatzleiter in den Kiosk geht, um Speiseöl zu kaufen und damit die Klimakleber zu lösen, erreicht das Drehbuch einen vorläufigen Höhepunkt: Der Polizist motzt über die schlecht erzogenen „Aktivisten“. Der Großvater versucht den Polizisten im Kiosk feinfühlig daran zu erinnern, dass das alles ja noch „Kinder“ sind. Und der Verkäufer verweigert sich kurzerhand, dem Polizisten das Speiseöl zu verkaufen. Als der Polizist das Öl beschlagnahmen möchte, schaltet sich Großvater Jurist, ein und erinnert den Polizist an die Gesetze. Schlussendlich bringt der Verkäufer den Polizisten dazu, das Speiseöl für 200 Euro zu kaufen. Zurück bleibt ein grinsender Verkäufer und ein geschlagener Polizist. Den bösen Kapitalisten wieder mal ein Schnippchen geschlagen, Venceremos!

Noch mehr Propaganda rasselt in Folge fünf auf den Zuschauer ein. Eine schwangere Frau kommt ins Spiel. Mit ihrem Ehemann befindet sie sich im Taxi auf dem Weg ins Krankenhaus. Auch das Paar kommt nicht weiter, und als der Taxifahrer sich aufregt und erzählt, dass „eine Radfahrerin wegen denen verblutet“ ist, entgegnet der Ehemann scharf: „Heute verblutete ganz bestimmt niemand. Ja und außerdem war das auch ganz anders. Die Aktivist:innen sind alle freigesprochen worden.“ Dieser Dialog zweifellos eine Anspielung auf den Unfalltod einer Radfahrerin im letzten Jahr. („Nach dem Tod einer Radfahrerin in Berlin-Wilmersdorf stehen die Klimaaktivisten von „Letzte Generation“ unter Druck. Ihnen wird vorgeworfen, eine mögliche Rettung durch Straßenblockaden behindert zu haben.“)

Nach dieser Gender-Attacke aufs Gehör, geht es immer absurder weiter. Margot, eine ehemalige Anti-Atomkraft-Aktivistin klebt sich auf den freigeräumten Platz, der eine Rettungsgasse sichern sollte. Sie ist eine Art radikale Über-Aktivistin, die das tolle Benehmen der „normalen“ Kleber kontrastieren soll. Margot schüttet Benzin über sich und droht, sich anzuzünden. Die Klimakleber beginnen zu schimpfen und behaupten, Menschen wie sie seien der Grund, dass Klimakleber schlecht dargestellt werden – weil sie selbst ja nur Straßen blockieren würden. So etwas Wahnsinniges wie Margot würden sie niemals tun. Finn beruhigt währenddessen Lena: „Die wird nichts machen, die ist nicht verrückt.“ Allerdings beginnt Margot im nächsten Moment zu schreien: „Die Wissenschaft ist sich einig: Die Erderwärmung wird kommen! Sie wird zur größten Krise der Menschheitsgeschichte werden!“

Aber alles wird gut

In der letzten Folge wird aber alles gut. Margot versucht zwar sich anzuzünden, scheitert aber glücklicherweise und wird dann festgenommen. Paketbote Lew wird zur spontanen Hebamme und hilft dem Pärchen im Taxi bei der Geburt des Kindes. Die Klimakleber beenden ihren erfolgreichen Tag: mit einem Kuchen, den eine Mutter ihnen mitgebracht hat und mit den Worten: „Danke dass ihr das für uns macht, das ist ganz toll“ garniert.

Finn und Lena teilen einen romantischen Moment und denken an die grüne Zukunft. Der Kioskverkäufer schickt die 200 Euro nach Ghana, aber erinnert den Großvater nochmal: „Seit 40 Jahren weiß man, was der Treibhauseffekt ist. Aber keinen hats interessiert. Hätten Sie früher an die Zukunft gedacht, dann müsste meine Mutter jetzt nicht alleine dastehen, ohne Söhne.“ Bämm, das hat gesessen. Hier wird es so dargestellt, dass er wegen der Klimaerwärmung nach Deutschland geflohen sei. Eine Lieblingserzählung der Grünen und Sozis.

Ghana gilt als eine der wenigen gefestigten, stabilen Demokratien in der Region. Welche andere Erklärung außer Klima sollte es für die Flucht nach Deutschland sonst geben?

So viel Propaganda in so kurzer Zeit ist selbst für den öffentlichen Rundfunk eine überaus starke Leistung. Seit 2021 terrorisiert die „Letzte Generation“ bzw. die Klimakleber durch ihre Übergriffigkeiten ihrer „Aktionen“ immer weitere Teile der Bevölkerung, zumeist der hart arbeitenden. Große Debatten wurden im Bundestag, in Talkshows oder auf Straßen geführt. Viel Sekundenkleber, Tomatensuppe und Farbe wurden auf öffentliches Gut und auf öffentliche Denkmäler verbreitet.

Aber der öffentliche Rundfunk und seine Vertreter wissen, dass das alles nötig ist.

Das sind nur kleine „Opfer“, die Sie bringen müssen – und die Sie mit nur 18,36 Euro im Monat bezahlen.

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