Tichys Einblick
Das Buch Esther

Tagesthemen: Luxuswohnung (mit Pool und Kamin) für 8 Euro kalt – det jibts nur in Berlin

In den Tagesthemen macht Kommentatorin Esther Neumeier den Wohnungseigentümern, Vermietern und Kapitalisten schon mal klar, woher der Wind weht in der zweiten Deutschen Demokratischen Republik.

Screenprint: ARD/tagesthemen

Also das ist der Esther Neumeier jetzt aber total wichtig, dass sie das mal sagen kann! Wir sehen Esther in diesem TV-Augenblick nur von der Schulter aufwärts, aber wir würden wetten, dass sie zu Beginn ihres Beitrags kräftig mit dem Fuß aufstampft. Denn jetzt wird sie es den „ausschließlich auf Rendite gepolten Managern von Immobilienkonzernen“ mal so richtig geben, so dass die ganz unruhig werden in ihrem Krokodilledersessel.

In den Tagesthemen, der spätabendlichen Propagandashow vom ersten Programm des Staatsfunks, darf Esther Neumeier, 37, den Wohnungseigentümern, Vermietern und Kapitalisten endlich mal klar machen, woher der Wind weht in der zweiten Deutschen Demokratischen Republik.

„Ruinen schaffen ohne Waffen“
Mietendeckel in Berlin – was ein Ex-Richter dazu sagt
Esther Neumeier ist Leiterin der Redaktion „ARD-aktuell“ beim Rundfunk Berlin-Brandenburg und damit Kommentatorin bei Tagesschau/Tagesthemen. Mehr verrät uns der RBB nicht, da er kein Redaktionsimpressum auf rbb-online.de für nötig hält, dafür aber einen Hinweis auf den Rundfunkbeitrag. Nur so viel können wir daher mit Bestimmtheit sagen: RBB-Esther Neumeier ist nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen „estherblackcat“ auf Instagram, und schon gar nicht mit Esther Neumeier von Neumeier-Immobilien aus Ingersheim – das wäre ja auch noch schöner! Womit wir wieder bei Esthers TV-Beitrag sind.

„Das ist wirklich ein Kracher“, sagt sie begeistert: „Maximal 8 Euro pro qm und dann Deckel drauf. Egal wie viel man vorher für die Wohnung bezahlt hat, und egal ob in Marzahn oder Mitte. So will es die Berliner Bausenatorin. Eine linke Politikerin macht mal richtig linke Politik.“ Wahrscheinlich hat Neumeier im Kopf schnell überschlagen, was sie als top-bezahlter Staatsjourno demnächst spart, und so ist sie voll des Lobes für diese „radikale Idee aus dem Experimentierlabor Berlin“, in dem es „klare Kante gegen Mietspekulanten gibt. Gut so!“ Denn, das haben inzwischen sogar die Staatsjournos gemerkt, „die bundesweit geltende Mietpreisbremse (vom Justizdilettanten Heiko) funktioniert nicht wirklich“. Deshalb können die Sozis ja auch weg und der Staatsfunk gibt der SED/PDS/et al eine Publicity-Chance.

Ganz vorsichtig deutet Frau Neumeier an, es handele sich bei dem Vorstoß der linken Bausenatorin „bisher um einen Referentenentwurf“, der noch „unausgegoren“ sei, ja, das Papier müsse „noch mal kräftig überarbeitet werden, schon allein, damit es rechtssicher ist“ (das dürfte bei unserem derzeitigen BVerfG ja nicht so schwer sein).

Die Sozialismus-Falle
„Enteignung ist die halbe Miete“
Nun wird es Zeit sich mit der linken Bausenatorin zu beschäftigen. Die Genossin Baufacharbeiterin Katrin Lompscher ist seit 1981 in der SED. Selbst die wohlwollenden Geschäftsführer der sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften in Berlin haben ihr Totalversagen im Amt bescheinigt. In ihrer Amtszeit hat sich die Zahl der festgesetzten Bebauungspläne halbiert. Selbst der Tagesspiegel nannte sie „Bauverhinderungssenatorin“. Dafür hat Katrin, statt ihre Arbeit zu machen, wenigstens an der „Mietenwahnsinn“-Demonstration „gegen wohnungswirtschaftliche Verhältnisse“, für die ihre Partei beziehungsweise sie selber langjährig verantwortlich war, teilgenommen – was sogar bei Wikipedia noch nicht von linken Trollen gelöscht wurde.

Wir fassen zusammen: Die Genossin Bauchfachfrau kriegt nichts auf die Kette, kommt mit einem unausgegorenen, linkspopulistischen Vorschlag um die Ecke und wird dafür vom Staatsfunk gefeiert, als habe sie den Stein der Weisen entdeckt. Weil durch den Lompscher-Unsinn „die  öffentliche Debatte über zu hohe Mieten weiter an Dynamik gewinnt“, wie Esther Neumeier scharf analysiert. Weil „der Markt allein es wohl nicht schaffen wird, das Wohnungsproblem sozial zu lösen“, weiß Esther Neumeier, von der wir leider nicht wissen, ob und wo sie rechnen und logisch denken gelernt hat.

Warum der Wohnungsmarkt bei steigender Nachfrage durch subventionierte, millionenfache Zuwanderung und bei geringer, überregulierter Neubautätigkeit kippt, das haben sie auf der Schule, auf der Frau Neumeier war, halt nicht gelernt, darum gibt es dazu auch keinen Kommentar in den Tagesthemen.


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