„Die Ampelregierung ringt sich durch zu mehr Vernunft.“ So bewertet die junge Journalistin Julia Ruhs die Ankündigung der Regierung, Abschiebungen konsequenter und effizienter durchführen zu wollen. In ihrem Kommentar für die Tagesthemen macht sie an einem Beispiel deutlich, welch absurde Regeln zuweilen Abschiebungen verhindern, weist aber auch darauf hin, dass das eigentliche Ziel politischer Maßnahmen die Verhinderung illegaler Einreise sein muss. Ein unsentimentaler, rationaler und ausgewogener Meinungsbeitrag also, der keinerlei populistische Züge trägt. Ruhs benennt sachlich, warum die Politik dringend Realität über Ideologie stellen muss: „Um den sozialen Frieden zu sichern“, und um Rechtspopulismus einzudämmen – hier sieht jemand klar, was jahrelang von den Meinungseliten verdrängt und verleugnet wurde.
Wer vom Narrativ abweicht, hat es schwer im ÖRR
Kaum wagt es die Journalistin Julia Ruhs, den grün-linken Duktus in den öffentlich-rechtlichen Medien aufzubrechen, da wird sie auch von Kolleginnen geradezu patriarchal kritisiert: Sie sei gewissermaßen naiv und nicht ernstzunehmen.
Ihr Kurzkommentar fasst in Worte, was ein großer Teil der Bürger denkt, was aber immer noch von vielen Medienschaffenden in die rechte Ecke geschoben wird. Und das, obwohl mittlerweile selbst der SPD klar ist, dass ein „Weiter so“ in Sachen Migration ihr politisches Überleben gefährden würde.
An dieser Stelle eine junge Frau zu Wort kommen zu lassen, ist höchst angemessen: Denn junge Frauen sind es, die in einem „anderen“ und „bunteren“ Deutschland, das Katrin Göring-Eckardt einst herbeigesehnt und auf das Angela Merkel hingewirkt hat, langfristig klarkommen müssen. Sie sind diejenigen, die mit am unmittelbarsten darunter leiden, wenn unsere Gesellschaft zunehmend von nicht integrierten jungen Männern aus tribalistisch-patriarchalen Kulturen dominiert wird – abgesehen vielleicht noch von Migrantinnen selbst, die in Parallelgesellschaften gezwungen werden, weil die Mehrheitsgesellschaft sich nicht zuständig fühlt.
Gerade im Sinne von Gleichberechtigung für alle in Deutschland lebenden Frauen sollte Ruhs’ Beitrag wertgeschätzt werden. Doch kaum wagt es eine Journalistin, sich von der drohenden Diskreditierung als „rechts“ nicht einschüchtern zu lassen, ist bei der liberalen Avantgarde von freiheitlich-liberalen und emanzipatorischen Werten nur noch wenig zu spüren. Im Gegenteil: In den Sozialen Medien sieht sich Ruhs nun in Altherrenmanier angegriffen, mit altbekannten misogynen Stereotypen: Die „junge Kollegin“ ist eben noch ein unfertiger Hüpfer, naiv, nicht ernstzunehmen; dass eine Greta in weitaus jüngerem Alter zur „Prophetin“ hochgejubelt wurde – geschenkt. Und wem sonst gar nichts Kritikwürdiges einfällt, dem ist die Stimme zu hoch oder „noch nicht ausgebildet“; eine völlig normale jugendliche Frauenstimme übrigens, klar und mit präziser Diktion.
Herablassende Kommentare, Kritik ad personam: Spannend, dass solche gemeinhin alten weißen Männern angelasteten Methoden hier auch ungeniert von Frauen angewendet werden. Spannend, und folgerichtig – denn eine junge Frau, die links-grüne Narrative nicht bedient, ist nutzlos. Die Angehörigen tatsächlich oder angeblich marginalisierter Gruppen werden häufig lediglich benutzt, um durch ihren Minderheiten- oder Opferstatus ideologische Standpunkte unangreifbar zu machen. Sie haben pflichtschuldigst die gewünschten Positionen einzunehmen. In diesem Fall also gegen die Interessen von Frauen, und gegen eine rationale Migrationspolitik; und das unter Verleugnung der Sorgen und Anliegen einer Mehrheit der Bevölkerung.
Unsachliche Angriffe bei Nichtvorliegen von Gegenargumenten sind immer peinlich. Wird derartige Delegitimierung von jungen und weiblichen Stimmen ausgerechnet von denjenigen betrieben, die sonst nach Gleichberechtigung rufen, wird die Heuchelei eines Milieus offenkundig, für das Partizipation von Frauen kein Wert, sondern nur Mittel zum Zweck ist.
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