Leni Breymaier, für die SPD Mitglied des deutschen Bundestages musste extra das Flugzeug nehmen, um unpünktlich zur Sendung zu kommen, weil sie doch tagsüber mit ihrer Frauengruppe einen Bummeltermin in der Stuttgarter Innenstadt hatte. Dort sah die SPD-Vorsitzende von Baden-Württemberg und Gewerkschafterin in einem Schaufenschter ein Kinder-Kleidchen (Größe 128) für über 300 Euro. Dieses Schaufenschtererlebnis führte sie tatsächlich als Beleg dafür an, dass die staatliche Unterstützung für Flüchtlinge und Hartzer zu gering sei. Das ist Leni Breymaiers Bild von der Welt. Als könnte sich ein Facharbeiter für seine zwei Töchter mal eben Kleidchen für 300 Euro leisten. Dem stehen schon die von Lenis Partei zu verantwortenden Steuerschrauben im Wege. So was leisten sich Funktionärinnen. Die andern gehen schon lange zu Zara oder H&M.
Eigentlich wollten wir das Thema „Streit um die Tafeln“ in diesem Text komplett ausblenden. Da ist inzwischen alles gesagt und geschrieben worden, und auf die Wiederholung haben wir keine Lust. Da zitieren wir nur „ebend“ den Rentner Rudi Löffelsend von der Caritas Flüchtlingshilfe in Essen: „Dat beruhigt sich ja getz.“ Überhaupt wäre „dat Ganze nich passiert“, wenn der Jörg Sator „sich in unsern Geflecht bewecht hätte.“ Also in Rudis Geflecht aus SPD, Gewerkschaft und ein bissken Caritas.
Wie gesagt, Annalena kann ohne Punkt und Komma, aber auf Ausrufezeichen reagiert sie gottseidank auch und macht dann Pause. Die Ausrufezeichen verdankten wir Paul Ziemiak, der früher oft nicht so überzeugende in Talkshows, heute aber schon. Er stellte sich vor den Chef der Essener Tafel, findet die Angriffe der Politiker (inkl. Merkel) fehl am Platz. Fazit: „Wer Mitarbeiter beschimpft, hat bei der Tafel nichts verloren.“ „Deswegen kann man doch nicht alle Ausländer sperren!“, ereiferte sich Annalena, wurde aber von Paul streng zurückgepfiffen: „Das habe ich nicht gesagt.“ Am Ende gelang es ihm sogar, Annalena die Obergrenze einzureden – aber wir sind sicher, das hat sie gar nicht verstanden.
Die Theologin Friederike Sittler, die auch für den Staatsfunk tätig ist, hat mit der Berliner Tafel „Laib und Seele“ offensichtlich ihre Berufung gefunden. Wir lernten, dass es in Berlin 45 Tafeln ihres Vereins gibt, die 50.000 Berliner betreuen. Nicht jeder, der kommt, sei bettelarm. Als es um Ziemiaks Argument ging, dass es nicht gehe, dass „Flüchtlinge“ Geld nach Hause schickten, und sich dann bei den Tafeln versorgen, entgegnete Friederike, dass auch die Hartz-IV-Omas Geld für ihre Enkel „oder für Zigaretten“ sparten und zur Tafel gingen. Das sei dasselbe. Da war wieder die Kombination Theologin, Staatsfunk, Merkel’sche Grundordnung. Schäbig!
Fassen wir zusammen: Die Ehrenamtlichen wussten wenigstens, wovon sie sprachen und werden in den Himmel kommen. Bei Annalena Baerbock stellt sich nur die Frage: Wie hält der Habeck das aus? Der Christunionist schweigt und leidet, und Leni Breymaier von der SPD bleibt mit ihrer Partei, wie die letzten Jahrzehnte, im Widerstand. Und wir, die wir arbeiten müssen und beraubt werden von denen, die unser Geld mittlerweile weltweit verschenken, wir haben in Zukunft wenigstens weiterhin ein wenig Entertainment: denn Heiko wird Außenminister!