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TE-RECHERCHE

Neue ZDF-Autorin: Eine Antisemitin und Islamisten-Sympathisantin

Wieder eine Antisemitin, Israel-Hasserin und Islamisten-Sympathisantin im Rundfunk. Diesmal handelt es sich um die neue ZDF-Autorin Yasmin Poesy. TE berichtete bereits über hochproblematische Äußerungen der Frau. Nun fanden wir weitere Aussagen und Handlungen, die daran anknüpfen.

IMAGO / Manfred Segerer

Erst vor kurzem entschied der WDR, dass Nemi El-Hassan nicht als Moderatorin für die Wissenschaftssendung „Quarks“ arbeiten darf – dafür aber voraussichtlich hinter der Kamera als Autorin stehen soll. El-Hassan wurden Antisemitismus und Nähe zur Islamisten-Szene nachgewiesen. Beispielsweise demonstrierte sie 2014 auf dem antisemitischen Al-Quds-Marsch mit. TE rekonstruierte ihr damaliges Umfeld, das bis ins islamistische und salafistische Milieu hineinreichte. Heute trägt El-Hassan kein Kopftuch mehr und distanziert sich von einer 2014 besuchten antisemitischen Demonstration, doch die Bild-Zeitung machte aktuelle „Likes“ publik, welche eine eindeutige Distanzierung von antisemitischen und antiisraelischen Positionen als nicht glaubhaft erscheinen lassen.

Nach dieser problematischen Causa könnte man annehmen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk bei ähnlichen Personalfragen fortan sehr vorsichtig ist und gründlich hinterfragt. Doch Fehlanzeige. Nun stellen das ZDF und Studio71 als Comedy-Autorin die Poetry-Slamerin „Yasmin Poesy“ ein, die damit seit August für das Drehbuch der neuen Sitcom „Barrys Barbershop“ mitverantwortlich ist. Hinter dem Künstlernamen verbirgt sich Feyza-Yasmin Ayhan. TE machte bereits im April 2021 publik, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk, darunter die Sender SWR und WDR, Ayhan in Sendungen und Dokumentationen einluden, obwohl Ayhan mit antisemitischen Aussagen auffällig wurde und einer Organisation nahesteht, die des Islamismus verdächtigt wird.

TE veröffentlicht nun exklusiv weitere dokumentierte Beiträge von Yasmin Poesy.

Neue antisemitische ZDF-Autorin?

Im Jahr 2015 trat Yasmin Ayhan in der berüchtigten Dar as-Salam Moschee im Rahmen einer Veranstaltung der „Deutschen Jugend für Palästina“ (DJP) auf, die als eine Organisation von Hamas-Anhängerin gilt. Die Hamas ist eine palästinensisch-islamistische Terrororganisation, die Israel und die Juden auslöschen will. In der Moschee – die vom Verfassungsschutz wegen Verdachts des legalistischen Islamismus beobachtet wird – hielt sie einen „Poetry Slam“, in welchem sie unter anderem sagte: „Wir wollen unser Land wieder echt vereint. (…) Der Palästinenser greift zum Stein, der Palästinenser muss lebensmüde sein? (…) Die Palästinenser sind ein Kämpfervolk, nicht lebensmüde, aber stolz. Das was Israel in Palästina vernichtet hat, wird nicht sterben und das was Israel in Palästina errichtet hat, wird keine Sekunde leben“. Diese „künstlerischen“ Aussagen gleichen einer Aufforderung zur Gewalt gegen den jüdischen Staat Israel und damit gegen Israelis und Juden. Was Ayhan hier verbreitet, kann als israelbezogener Antisemitismus gewertet werden. Welche „Kunst“ soll das sein, von „Vernichten“, „Sterben“, „Kämpfen“ und zum „Stein greifen“ zu slammen? Vielmehr kann man darin eine Aufforderung der Palästinenser zur Gewalt erkennen.

Der jüdische Staat Israel ist heute die Lebensversicherung von Juden. Dass der Staat Israel einen Schutzraum darstellt, leugnet Yasmin Ayhan auch heute. So postete sie auf Instagram eine Unterhaltung, in welcher sie erklärt, dass die Juden in Deutschland gelebt hätten und folglich dort auch leben sollen. Nach Ayhan haben Juden also kein Recht auf den Staat Israel. „Die Gründung Israels ist illegal“ behauptet sie. In einer weiteren Unterhaltung, die TE vorliegt, verteidigt Yasmin Ayhan die Terrororganisation Hamas. Auf die Nachricht, dass es gut wäre, dass die IDF, also die Israelischen Verteidungsstreitkräfte, die Hamas bekämpfen, welche Raketen auf israelische Zivilisten feuert, antwortet Poesy: „Die Hamas versucht Israel zu bekämpfen, weil ihr Land seit 73 Jahren gewaltvoll besetzt wird. Und die IDF jedes Jahr betende Menschen angreift.“

Ihre öffentliche Abneigung gegen Israel geht Hand in Hand mit Antisemitismus. So behauptet sie, Israel habe eine „krank große Lobby“, was auf Verschwörungsmythen hindeutet. Ein Bild mit dem Text „Um zu erfahren, wer über euch herrscht, braucht ihr nur herauszufinden, wen ihr nicht kritisieren dürft“ postete sie ebenfalls als „Zionismus-Kritik“ bemäntelt. Dabei ergibt sich insgesamt das Bild eines modernen Antisemitismus, ein Konstrukt, das Juden ein Erstreben der Weltmacht unterstellt. „Israellobby“ gilt als ein Ausdruck im Kontext der Behauptung einer jüdischen Weltverschwörung.

Werbung für Hass-Demos gegen Israel und Axel Springer Medien

Besonders im Frühjahr 2021, als die Hamas einen Terror-Krieg gegen Israel begann und über Wochen fortführte, lief Yasmin Ayhan zur Höchstform auf. Auf dem Social Media Dienst Instagram machte sie Werbung für Dutzende pro-palästinensische Demonstrationen. Auch sie selbst war nach Informationen von TE auf einigen Demonstrationen persönlich anwesend. Beispielsweise warb Ayhan für die Demonstration des Veranstalters „Palästina Spricht“ und war selbst vor Ort. Diese  Demo fand am 22.05.2021 vor dem Axel Springer Haus in Berlin statt, um gleichzeitig gegen die Berichterstattung der freien Zeitungen Bild und Welt zu demonstrieren. Dass zu den Grundsätzen des Springer Verlages zählt, das jüdische Volk und das Existenzrecht Israel zu unterstützen, war den Protestierern offenbar ein großer Dorn im Auge. Die Künstlerin „Yasmin Poesy“ trug auf dieser Demonstration ein Gedicht vor. In einem anderem Beitrag befürwortet Yasmin Ayhan, dass Axel Springer Medien „Fake News“ betreiben würden.

Die Organisation „Palästina Spricht“ hat bereits mit dem BDS zusammengearbeitet und in diesem Jahr ein „Netzwerk“, das „Bundestag3FürPalästina“, gegründet. Die BDS-Bewegung wurde 2019 vom Bundestag als antisemitisch eingestuft. „Palästina Spricht Freiburg“ wurde außerdem vorgeworfen, antisemitische Poster und Slogans während einer Demonstration zu dulden. Ebsenso stand der antisemitische Slogan „Free Palestine, from the River to the Sea“ auf der Website von „Palästina Spricht“.

Auch auf der pro-palästinensischen Demonstration am 15.05.2021 am Hermannplatz lief Yasmin Poesy mit. An dieser Demonstration nahmen Tausende Menschen teil. Die Veranstaltung eskalierte schließlich in antisemitischen und israelhassenden Ausrufen, bis hin zu teilweise schweren Gewaltausschreitungen. Antisemitische Parolen wie „Kindermörder Israel“, „Frauenmörder Israel“ und „Free Palestine“ wurden gerufen. Yasmin Poesy schrieb, während sie relativ friedlich wirkende Protestierer filmte: „Das ist meine Stadt“. Yasmin Poesy verurteilte oft die Gewalt auf den Demonstrationen. Allerdings stachelte sie zumindest indirekt selbst zur Gewalt gegen Israel auf. Die IDF (Israel Defense Forces) bezeichnete Poesy als „Terroristen“ und postete die Adresse der Botschaft Israels, mit dem Text „Hat wahrscheinlich ein offenes Ohr für Euer Anliegen“, was durchaus als Aufruf für einen persönlichen Besuch verstanden werden kann. Auch für eine Demonstration vor der Botschaft Israels warb sie.

Der Hass, den Poesy gegen Israel hegt, ist unübersehbar. Auch machte sie Werbung für eine Demonstration in Zürich, auf deren digitalen Werbe-Flyer Israel „Apartheid“, „Ethnische Säuberung“ und „Völkermord“ unterstellt wird. Dies sind typische Behauptungen des israelbezogenen Antisemitismus. Zudem teilte Yasmin Poesy in ihrer Instagram-Story einen sogenannten „Haken-Nasen-Cartoon“, der aufgrund der Stereotype antisemitisch zu bewerten ist. Nachdem Kritik über die antisemitische Karikatur folgte, schrieb Ayhan lachend: „Zionist! Für alle die nicht richtig sehen können.“

Sympathien für Salafisten und mutmaßliche Islamisten

Yasmin Ayhan kommt aus einem ähnlichen Umfeld wie Nemi El-Hassan. Beide kennen sich seit mindestens 2012. Auch Ayhan nahm 2014 an dem antisemitischen Al-Quds-Marsch in Berlin teil, wie Nemi El-Hassan. Ayhan war schon seit ca. 2012 bei der Poetry-Gruppe „i,Slam“ aktiv, welche nach TE-Recherchen mit mutmaßlich islamistischen Organisationen kooperierte und von diesen finanziell gefördert wurde.

Auf Veranstaltungen von „i,Slam“ kam Yasmin Ayhan auch mit der Hilfsorganisation „Islamic Relief“ zum ersten Mal in Verbindung. Islamic Relief war ebenso ein Kooperationspartner wie Sponsor. Mitarbeiter von Islamic Relief wie der Pressesprecher waren dort persönlich anwesend. Bis heute wirbt Ayhan für Spendensammlungen für die Hilfsorganisation Islamic Relief. Sie selbst ist für das Werben für die Hilfsorganisation bis nach Kenia gereist, wie TE berichtete.

Die Hilfsorganisation wird vom Verteidigungsministerium Israels als Finanzsystem der Hamas eingestuft, wodurch sie rechtlich als Terrororganisation gilt. Der deutsche Ableger und die Mutterorganisation Islamic Relief Worldwide verfügt laut der deutschen Bundesregierung über „signifikante personelle Verbindungen“ zur Muslimbruderschaft oder ihr nahestehende Organisationen. Ein Sprecher des israelischen Verteidigungsministeriums sagte gegenüber der B.Z.: „Es handelt sich um eine Organisation, die Spenden für die Hamas sammelt, dies tut sie mit weltweiten Chapters, darunter in Europa und Deutschland.“ IR wehrt sich gegen die Behauptungen, islamistisch und eine Terrororganisation zu sein, auch indem sie versucht, gerichtlich gegen Israel vorzugehen. Im Jahr 2020 wurden antisemitische Aussagen sowie Hamas- und Muslimbruderschafts-Verherrlichungen vom damaligen IR-Direktor Almoutaz Tayara öffentlich.

TE liegt ebenso die Information vor, dass im Jahr 2012 Yasmin Ayhan unter dem Namen „Feyza Ayhan“ ein Slam namens „Gedankenspiel“ auf der „YouCon – Die Islamische Jugendkonferenz“ vortrug. Die YouCon kommentierte damals: „Feyza ist abgegangen!“. Laut Verfassungsschutz wird YouCon von der „Deutsch Muslimischen Gemeinschaft“ (DMG) und der „Islamischen Jugendzentrum Berlin“ (IJB) organisiert und ist dem Aktionsgeflecht der Muslimbruderschaft zuzuordnen.

Der Verfassungsschutz Baden-Württemberg analysiert in diesem Kontext: „Eine Gefahr für die freiheitliche demokratische Grundordnung besteht im Aufbau von langfristigen und vertrauensvollen Kenn- und Beziehungsverhältnissen zwischen muslimischen Gemeinden und MB-Akteuren, die der ‚Muslimbruderschaft‘ weitere gesellschaftliche Einflussbereiche eröffnen.“ Schon im Jahr 2013 hielten sich dort zahlreiche Islamisten und Salafisten auf. Dies belegen Fotos, die TE vorliegen. Darunter auch: der Salafistenprediger Kamouss, der sich schon zu dieser Zeit mit „i,Slam“ gemein machte. Auch zwischen „YouCon“ und „i,Slam“ gibt es Verbindungen.

Das ZDF interessiert sich nicht für Antisemitin in eigenen Reihen

TE konfrontierte das ZDF mit vielen Vorwürfen gegen Yasmin Poesy. Doch in dem Statement des ZDF gegenüber TE ist mit keinem Wort auch nur eine Distanzierung zum Antisemitismus erwähnt: „Feyza-Yasmin Ayhan ist seit August 2021 Teil des fünfköpfigen Teams von Autorinnen und Autoren für das Sitcom-Projekt „Barrys Barbershop“, das derzeit in Berlin von der Produktionsfirma Studio71 produziert wird. Darin spielt Comedian Barry Hammerschmitt einen Influencer, der seine Social Media Karriere aufgibt um einen Friseursalon zu eröffnen. Grundsätzlich gilt: Alle vom ZDF beauftragten Produktionen werden redaktionell geprüft und inhaltlich abgenommen.“


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