Selbst viele Stunden nach dem Attentat kündigen die stramm linken „Salzburger Nachrichten“ in einer sogenannten Push-Nachricht einen Kommentar (!) zu den Schüssen von Pennsylvania mit den Worten „mutmaßlicher Anschlagsversuch“ an.
Was daran „mutmaßlich“ sein soll, wird wohl auf ewig das Geheimnis der alpenländischen Trump-Hasser bleiben. Aber die Österreicher sind keinesfalls die einzige Redaktion, die auf Biegen und Brechen versucht, die Schüsse auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten herunterzuspielen.
Vorne dabei, natürlich, die „Tagesschau“. Dort versteigt man sich allen Ernstes zu den Formulierungen: „Lauter Knall bei Wahlkampfrede“ und „Trump nach Zwischenfall verletzt“. Zur Erinnerung: Es handelt sich um einen Mordversuch mit einer Schusswaffe auf den aussichtsreichsten Kandidaten für das Präsidentenamt in der größten Militärmacht der Welt.
„Zwischenfall“…
Das Wort klingt so schön unschuldig. Damit kann man die wahre Bedeutung des Ereignisses großartig herunterspielen. Eine faktentreue Darstellung könnte Trump, horribile dictu, ja womöglich nutzen. Und das woke Meinungskartell will dem politischen Gott-sei-bei-uns natürlich keinesfalls in die Hände spielen.
Also benutzt auch „Forbes“ den neutral klingenden, aber eben einfach falschen Begriff. Das Wirtschaftsmagazin schafft es sogar, in einer ersten Version seiner Berichterstattung etwas verschwurbelt die Vermutung anzudeuten, Trump habe sich erst beim Fallen vom Rednerpult am Ohr verletzt. Tatsächlich war ihm das Ohr durchschossen worden.
Auch die Hauspostille der Demokratischen Partei, die „Washington Post“, bleibt für Stunden bei „Zwischenfall“. Erst als selbst die US-Bundespolizei FBI offiziell von einem Attentat spricht, bequemt man sich zu einer anderen Formulierung – erkennbar unter Schmerzen und nur, weil es nun wirklich nicht mehr anders geht.
Den Vogel abgeschossen hat mal wieder CNN. Obwohl Trumps Rede, die Schüsse und alles danach von einem lokalen TV-Sender live übertragen wurden – obwohl also kein Zweifel an der Natur des Ereignisses bestehen konnte – titelte der Haussender des amtierenden US-Staatschefs Joe Biden auf seiner Internetseite: „Secret Service bringt Trump von der Bühne, nachdem er bei einer Kundgebung hinfiel“.
„Hinfiel“…
Aber auch die im Selbstverständnis bürgerlich-liberale „Welt“ in Deutschland kann es nicht lassen, die eigene Abneigung gegen Donald Trump zur Schau zu stellen. Die Washington-Korrespondentin der Zeitung schafft es, den Mordversuch auf eine Stufe mit dem sogenannten „Sturm auf das Kapitol“ von Trump-Anhängern vor ein paar Jahren zu stellen. Beides sei „politische Gewalt“.
Ernsthaft jetzt?
Die „Welt“ ist es auch, die eine interessante Begründung dafür liefert, weshalb man nun die eigenartige Rolle des Secret Service intensiv beleuchten solle. Mehrere Augenzeugen in Pennsylvania berichten ja, dass sie Trumps zahlreiche Personenschützer kurz vor den Schüssen ausdrücklich gewarnt haben: „Wir haben einen Mann gesehen, der auf das Dach gestiegen ist, mit einem Gewehr. Wir haben den Polizisten zugerufen: ,Hey, da kriecht ein Typ mit einem Gewehr auf dem Dach herum.‘ Aber die haben uns nur angeguckt.“ So erzählt es ein Zeuge der BBC.
Unklar ist auch, weshalb es so lange dauerte, bis die Leibwächter Trump von der Bühne holten. Das sah eher nach Slapstick aus als nach einer professionellen Operation. Und weshalb – wie ein anderes Video zeigt – der Scharfschütze des Secret Service auf einem Dach gleich hinter der Bühne erst Sekunden nach dem Mordversuch selbst auf den Täter schießt, ist einstweilen auch völlig offen.
Die Aufklärung dieser Fragen geschieht nun laut „Welt“ aber nicht für Donald Trump oder den Rechtsstaat, sondern sie ist „auch im Interesse von Joe Biden, der im Kampf um seine Wiederwahl ohnehin hinter Trump zurückliegt“.
So ist das also.
Der „Spiegel“ lässt es sich nicht nehmen, intensiv darauf hinzuweisen, dass Donald Trump ja nur „leicht verletzt“ wurde. Gut, eine Kugel durchbohrte sein Ohr. Hätte der Täter besser gezielt, wäre es ein schöner Kopfschuss geworden. Hat er aber nicht. Ist also alles nicht so schlimm, oder?
Auch das ZDF mag immer noch nicht Klartext reden und titelt „Schüsse bei Wahlkampfauftritt von Trump“ – als ob da jemand irgendwo in die Luft geballert hätte. Man muss sich erst durchklicken, bevor man auch mal „Attentat“ und „Mordversuch“ lesen kann.
Die „Süddeutsche Zeitung“ kann erwartungsgemäß ebenfalls nicht aus ihrer Haut. „Attentat auf Trump heizt Wahlkampf weiter an“, schreibt die Münchner Schickeria-Zentrale.
Das wird später am Vormittag noch übertroffen – wieder von der „Tagesschau“. Die räumt zwar mittlerweile zähneknirschend ein, dass der „Knall“ halt wohl doch ein Attentat war – ordnet das Ganze dann aber einfach nur noch bizarr ein: Der Korrespondent verschweigt, dass der Attentäter früher an eine Organisation der Demokratischen Partei gespendet hatte. Dafür spekuliert ernsthaft darüber, dass es ja bestimmt wichtig sein müsse, dass der Schütze selbst weiß war und aus einer Kleinstadt kommt, in der überwiegend Weiße wohnen.
Das Ausmaß an Niedertracht, zu dem die mit Zwangsgebühren gemästeten Marktverweigerer des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland fähig sind: Das führt dann Sebastian Hotz vor, der Mitarbeiter von Jan Böhmermann und nebenbei „Zeit“-Autor ist und sich selbst nur „El Hotzo“ nennt. Er begrüßt das Attentat und bedauert, dass es nicht erfolgreich war:
Immerhin: Es ist zwar ein Ausdruck grenzenloser charakterlicher Verkommenheit, aber ein Moment der Wahrheit an diesem vor Unehrlichkeiten nur so strotzenden Morgen.