Gottseidank ist sie noch nicht tot, unsere Lieblingspartei SPD, der wir so viele unterhaltsame Stunden in den vergangen Jahren verdanken. Und ja, Sie werden gleich lesen, es liegt sogar eine neue Regierungsbeteiligung in der Luft, obwohl 100%-Schulz 100%-ig „Nein“ gesagt hatte. Aber deswegen haben wir ja so viel Freude mit der Spaß-Partei Deutschlands.
Alleine heute bereicherten die sozialdemokratischen Scherzkekse die Nachrichten mit folgenden Kapriolen: In Berlin wird ein Genosse hackedicht in einem Auto aufgegriffen, der zuletzt als Moderator eines Präventionsworkshops an einer Berliner Schule aufgefallen war. Thema: Die Wirkung von Alkohol auf das Verhalten im Straßenverkehr. Topp! Und Genosse Martin schaffte es gleich zweimal an die Newsspitze. Zuerst brillierte der EU-Millionario als Trillerpfeife in Gewerkschaftsweste auf einer IG-Metall-Demo, am Abend dann sorgte er für Pizza und Rücktrittsgerüchte bei einer SPD-Vorstandssitzung. Köstlich!
Und dann, bei Illner konnte es jeder sehen: Er ist wieder da! Unser Justizdingens. Der Mann vom Team Gina-Lisa, der in gesponserten Möbeln haust, der Bachelor mit Bunny. Unser Heiko! (Oder haben wir ihn in den letzten Wochen schlicht übersehen?) Nur seinetwegen hatten wir überhaupt eingeschaltet.
Nein, heute haben wir Zeit für Heiko. Zunächst brachte er denselben Spruch wie die großen Genossen: „14% weniger Wählerstimmen für die Groko sind nicht unbedingt ein Wählerauftrag.“ Danach steuerte er die Erkenntnis bei, von den letzten vier Legislaturperioden seien drei GroKos gewesen. Aber dann – und wir müssen zugeben, dass wir bei dem Unglaubwürdigen nicht wissen, ober er nun von Illner hineingequatscht wurde, oder ob er den Parteiauftrag in der Tasche hatte – bereitete Heiko Maas die Neue GroKo vor.
„Die SPD verweigert sich nicht. Wäre ja kindisch.“ Aber es gäbe einen „einstimmigen Vorstandsbeschluss zur Opposition“. „Den müssen die Gremien korrigieren.“ „Verstehe ich nicht“, sagte Spreng. „Wir reden doch gerade darüber“, half Maas Spreng auf die Sprünge. Frau Dunz von der Rheinischen Post hatte da schon verstanden, wie sie mit der Frage „Habe ich das richtig verstanden?“ bewies. Er gilt noch bei den Genossen, der Satz vom alten Wehner: Wer rausgeht, muss auch wieder reinkommen.
Illner, die wohl noch nicht verstanden hatte, fragte dann nach der Personalie Schulz, zu der Heiko kein Bekenntnis abgeben mochte. Er weiß wohl, wie die seinerzeitigen 100% für Schulz heute zu bewerten sind. Führungsfrage? Staatskrise? „Alles Käse“. Und auch das verantwortungsvolle Dahergerede (ja, Cem, du warst gemeint).
Der Heiko will Minister bleiben, der Cem unbedingt einer werden, der Thomas will bei Merkel bleiben. Da sehen wir doch schon eine alternative Lösung, damit die SPD sich nicht alleine als „DLRG-Schwimmer, der Merkel vor dem Ertrinken rettet“ (Heiko) fühlen muss. Grünkohl statt GroKo: Merkel-Partei, SPD und Grüne – und alles bliebe bei der Alten. Im Notfall werden noch ein paar Ministerposten geschaffen: Digitalminister, Heimatminister, Dieselminister. Und Merkel regiert im Kreise ihrer Liebsten (Sozis und Grüne, und Horst macht den Mann von der DLRG).
Den ersten Schritt hat Heiko angezeigt: Die SPD überdenkt ihre 100% „Ja“ zu Schulz und „Nein“ zu Merkel. Was wohl aus Martin wird?