Ohne die jüdische Schülerin der Paul-Simmel-Grundschule in Berlin-Tempelhof, die von muslimischen Mitschülern über Jahre gemobbt und schließlich sogar mit dem Tode bedroht wurde, hätte der polit-mediale Aufregungskomplex den geplagten „biodeutschen“ Schülern – den Hauptleidtragenden einer ungeplanten, unverantwortlichen wie unsinnigen Migrationspolitik – wohl kaum so viel Aufmerksamkeit zukommen lassen. Aber wegen „der besonderen deutschen Verantwortung“ will man sich nichts zu Schulden kommen lassen. Da müssen wir drüber reden! Auch bei Frau Illner natürlich.
Wir wollen nicht lange drumherum schreiben. Wenn Sie schulpflichtige Kinder haben, nicht in den besseren Wohnvierteln Ihrer Stadt wohnen, oder sich keine Privatschule leisten können – herzliches Beileid! Nein, wir haben keinen Trost für Sie, geschweige denn können wir Ihnen irgendwelche Hoffnungen machen. Aber wir wünschen Ihnen und Ihren Kindern natürlich alles Glück der Welt!
Frau Illner hatte Bayerns Integrationsminister Joachim Herrmann, die neue Bundes-Gedönsministerin Franziska Giffey, die Pädagogin Ingrid Freimuth und den als Sozialarbeiter vorgestellten Psychologen Ahmad Mansour an ihren sterilen Talktisch gebeten und gewohnt fröhlich die Frage „Armut, Gewalt, Ausgrenzung – ist Schule längst machtlos dagegen?“ in den Raum geworfen.
Von Herrn Herrmann erfuhren wir dank Illner, dass in Bayern alles besser ist. Arbeitslosenquote. Alles. So wie es sich bei Gesprächen über „Flüchtlinge“ geziemt, stets zu betonen, die meisten seien gebildet und gesittet, so war es auch Herrmann wichtig „Respekt vor Muslimen“ einzufordern, aber, rief er streng: „Hier gelten unsere Grundsätze!“ Oder „Wir müssen Grenzen aufzeigen!“ Besonders stolz ist der Bayer, der gerne Bundesminister oder wenigstens Bundestagsabgeordneter geworden wäre, dass „bei uns alle am Schwimmunterricht teilnehmen. Punkt. Aus.“ Ja, auch um solchen Kokolores ging es. Dann machte er noch den Punkt „Zuwanderung begrenzen, um Integration zu ermöglichen“, obwohl Illner alles tat, ihn dabei zu unterbrechen.
Nach den Schilderungen einer jüdischen Mutter aus Berlin kann man ansatzweise erahnen, was an unseren Schulen wirklich los ist. Ihr Sohn schwänzte häufig die Schule, um den Nachstellungen seiner muslimischen Mitschüler zu entgehen. Die Schulleitung argwöhnte, vielleicht sei der Junge so unbeliebt, weil er so häufig schwänze. Und man war mit manchem Rat zur Stelle: Der Junge solle nicht vor Problemen weglaufen. Schließlich nahm der Junior ein Messer sichtbar mit in die Schule, um seine Peiniger auf Abstand zu halten. Klassenwechsel? Abgelehnt. Inzwischen geht er nach Jahren des Mobbings nur noch bis zur Schule, aber nicht mehr hinein. Die verzweifelte Mutter setzt jetzt auf „jüdische Anwälte“, um den Behörden Beine zu machen.
Pädagogin Freimuth hat ein Buch über ihre Lehrerfahrungen geschrieben mit dem bezeichnenden Titel „Warum die Integration scheitert“, und damit ist eigentlich alles gesagt. Lehrer seien eine Art Schiedsrichter ohne Pfeife und rote Karte. Und zu Frau Giffeys Wunschlisten und Versprechungen („Wir müssen die Lehrer unterstützen“) fragte sie wiederholt „Wie unterstützen Sie denn?“
Neben Opfern und „Experten“ werden in den öffentlich-rechtlichen Problemzerredungsveranstaltungen gerne geläuterte Täter präsentiert. Den Job übernahm ein eloquenter Abiturient (Note 1.0) namens Yik Muk (Die erste Frage, die uns in den vorurteilsbeladenen Kopf schoss – 1.0? Wo hat der Abi gemacht. Berlin, wa?). Muk war ein schlimmer Finger! Jugend-Gang. Jeden Tag Schlägereien. Messer, das ganze Programm. Wie wurde der Yik zum Paulus? Einmal durch den Tod eines Freundes, dann durch den Imam einer Privatschule, und schließlich wegen seiner Mutter, die sich immer einen Abiturienten als Sohn gewünscht hatte. Der Musterschüler sprach allerdings den zentralen Satz des Abends gelassen aus: Es fehlen Vorbilder im Land. Idole. Menschen, denen es nachzueifern lohnt. Der Bursche hat verdammt recht. Denken Sie mal drüber nach: Wir haben keinen Steve Jobs, Bill Gates, oder von mir aus Elon Musk. Keinen Stephen Hawkings.
Vielleicht noch einen abschließenden Blick auf unsere Polit-Elite. Giffey verbucht den Fakt, dass die Nichtmitschwimmerquote bei Muslimas in Neukölln auf 34% gesenkt wurde, aber sie hat auch gezeigt, dass sie wenigstens noch mit einem Bein in dieser Welt steht. Das „Bussing“ (Migrantenkinder werden in Schulen mit mehrheitlich deutschen Kindern verbracht) funktioniere leider nur umgekehrt, weiß sie: Besserverdiener wie Schwesig verfrachten ihre Kinder in Schulen mit geringem Migrantenanteil. Und Herrmann soll noch mal kurz Bayern loben dürfen: Man habe 3.000 Lehrer nur für Flüchtlingskinder eingestellt.
Und wer hat was gelernt an diesem Abend? Nun, derjenige, der zwischen den Zeilen lesen kann, eher nichts, denn das wahre Ausmaß der Schulkatastrophe wurde fein klein gehalten. Aber Illner hat dazugelernt. Nämlich, dass ihre Statistiken, dass hauptsächlich Rechtsradikale Antisemiten seien, ins hauseigene Fake-News-Archiv können.